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0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anhaltspunkt."
    „Vielleicht sind sie blind, weil sie hier in diesen dunklen Höhlen leben", warf Arx, der das Gespräch natürlich mithörte, ein.
    „Dann hätten sie andere Wahrnehmungsorgane, mit deren Hilfe sie unsere Anwesenheit feststellen könnten", erwiderte Sarder. Er ergriff den Translator und schaltete ihn ein. Die nächste halbe Stunde verging damit, daß Sarder ein paar freundliche Sätze in Interkosmo sagte und das Gerät sie in die vorprogrammierten Sprachen übersetzte. Die beiden Buruhnerhin hingen teilnahmslos unter der Decke und ~i~h rin ruhrten sich nicht.
    „Ich wußte, daß es so ausgehen würde", sagte Kirdel.
    „Ich habe noch längst nicht aufgegeben", versicherte Sarder. „Wir werden uns in anderen Räumen umse „Kommt herunter!" rief Frelton Arx dazwischen. „Ich höre Lärm aus einer der Nachbarhöhlen. Dort scheint irgend etwas im Gang zu sein."
    Sarder und Kirdel schwebten zum Boden zurück.
    „Wovon leben sie?" fragte der Ingenieur nachdenklich. „Ich meine, sie müssen sich doch von irgend etwas ernähren."
    „Das werden wir noch herausfinden!" sagte Sarder.
    Arx deutete auf einen der Durchgänge.
    „Der Krach kommt von dort drüben. Er hört sich an, als fände dort eine regelrechte Versammlung statt."
    Sarder hörte Geräusche, die wie Füßescharren und Flügelschlagen klangen.
    „Vielleicht hat unser kürzlich verschwundener Freund seine Artgenosen alarmiert", vermutete Kirdel.
    Laßt uns nachsehen!" forderte Sarder seine Begleiter auf.
    Sie näherten sich dem Durchgang, aus dem der Lärm kam. Als erster schob Sarder sich durch die Öffnung in der Wand und leuchtete in den vor ihm liegenden Raum hinein.
    Die Szene, die sich seinen Augen bot, war ungewöhnlich, aber sie-vermittelte ihm auch den Eindruck vollkommener Friedfertigkeit. Er blickte in einen großen Höhlenraum, in dem sich ein paar hundert Buruhner aufhielten. Am Boden befanden sich mit schlammiger Brühe gefüllte Mulden. Darin schwammen weißhäutige, amöbenähnliche Kreaturen. Sie wurden von den am Rand der seltsamen Tümpel kauernden Buruhnern gepackt und herausgezogen. Sarder sah, daß ein Buruhner, der auf diese Weise ein Opfer zu fassen bekam, dieses mit einer Art ausrollbarem Rüssel betastete. Danach stieß er es wieder in den Morast zurück.
    „Ich glaube, daß damit die Frage nach der Ernährung dieser Wesen geklärt ist", sagte Sarder. Er deutete auf eine Kaminöffnung an der Decke. „Schnee und Regen gelangen von dort ins Innere der Höhle und vermischen sich mit einer hier abgelagerten Humusschicht zu der-in den Mulden gesammelten Flüssigkeit. Darin existieren einige amöbenähnliche Tiere, die von den Buruhnern regelrecht gemolken werden."
    „Kein sehr appetitlicher Anblick", fand Arx.
    „Umgekehrt würden es die Buruhner sicher als abstoßend empfinden, dich in Frack und Krawatte in einem Restaurant eine Suppe schlürfen zu sehen", meinte Sarder.
    „Einen Augenblick!" rief Kirdel. „Dieser Vorgang beweist noch lange nicht, daß sie intelligent sind."
    „Richtig!" gab Sarder zu. „Es gibt auf vielen Welten Tiere, die sich niedere Spezies regelrecht aufzüchten, um sich von ihnen zu ernähren. Aber ich glaube, daß der Fall hier etwas anders gelagert ist."
    „Du wirst sie also abermals anquatschen?" erkundigte sich Kirdel in seiner rüden Art.
    Sarder trat in die Höhle und schaute sich um. Er überlegte, ob sie schon immer dem nun sichtbar werdenden Zweck gedient hatte. Das war -schwer festzustellen, aber je länger er darüber nachdachte, desto stärkere Zweifel kamen ihm. Die Buruhner, die die drei Raumfahrer vor sich sahen, konnten nicht mit jenen Wesen identisch sein, die die Höhlen ausgebaut hatten. Vielleicht waren sie deren Nachkommen oder ein Volk, das mit den Erbauern in ferner Vergangenheit hier gelebt hatte.
    Sarder hatte den Eindruck, daß ihr Eindringen diesmal registriert wurde, obwohl sich die Buruhner nicht stören ließen. Der Archaiker sah, daß im Hintergrund der Halle ganze Stapel jener Hüllen gelagert wurden, von denen sie bereits eine gefunden hatten. Er zweifelte nicht daran, daß die Buruhner bestimmte Phasen der Metamorphose durchmachten. Offenbar glichen sie nicht nur äußerlich riesigen Schmetterlingen. VermutIich entwickelten sie sich, wenn sie aus einem Ei ausgeschlüpft waren, erst einmal zu Raupen. Der Beweis, daß diese Theorie richtig war, stand noch aus, denn die kleine Expedition hatte noch kein derartiges Wesen gesehen. Nach einiger Zeit, so

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