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0952 - Dr. Sensenmann

0952 - Dr. Sensenmann

Titel: 0952 - Dr. Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geheimdienst?«
    »Ja. Oder auch Staatsschutz.«
    »Man heuerte Sie als Killer an?«
    »Richtig.«
    »Und Sie töteten auch?«
    Ferrano hatte jetzt Vertrauen zu mir gefunden und bestätigte auch dies.
    »Ich tat es aus der Überzeugung, meinen Landsleuten zu helfen.«
    »Und wen ermordeten Sie?«
    »Mit Sloane waren es drei.«
    »Die beiden anderen…«
    »Ist doch unwichtig, Sinclair.« Er winkte ab. »Sie waren ja auch Killer.«
    Ich nickte ihm zu. »Kommen wir zu Dr. Sloane. Weshalb sollte er sterben?«
    Ferrano schaute mich an, während er nachdachte. »Wenn ich das wüßte, verdammt. Wenn ich das nur wüßte. Ich habe den Auftrag bekommen, ihn umzulegen.«
    »Hat man Sie nie in die Motive oder Gründe eingeweiht?«
    »So gut wie nie.«
    »Ach bei Sloane nicht?«
    Er hob die Schultern. »Ich kenne oder kannte Sloane nicht. Habe aber gehört, daß er so etwas wie ein Privatgelehrter sein sollte. Er hat in seiner Klinik wohl Experimente durchgeführt, die meinen Auftraggebern mißfielen.«
    »Welche?«
    »Kann ich nicht sagen. Jedenfalls keine, die in irgendeinem TV-Magazin behandelt werden - dürfen.«
    Ich hatte bereits einen Schritt weiter gedacht. »Und Sie glauben, daß unser Geheimdienst mitgemischt hat?«
    »Ja, John, ziemlich kräftig sogar. Sie müssen Sloane unterstützt haben und ließen ihn später fallen, als er vielleicht nicht mehr so wollte wie sie. Das glaube ich. Davon bringt mich auch niemand ab, wenn du verstehst.«
    »Da fahren wir auf einem Gleis. Auch ich bin kein großer Freund der Geheimdienste. Aber davon einmal abgesehen. Wichtig sind ja die Experimente.«
    »Frag mich nicht danach.«
    »Trotzdem möchte ich dabei bleiben. Gehen wir mal davon aus, daß es sich um Forschungen handelt, die sich in einem Bereich bewegen, der in das Okkulte hineinrutscht, so haben Sie auch keine Ahnung, was es gewesen sein könnte?«
    »Nein, damit habe ich mich nie beschäftigt. Ich habe ihn mit den eigenen Händen erwürgt.« Er hob sie an und zeigte sie mir. Das Messer lag inzwischen auf seinen Beinen. »Mit den eigenen Händen, aber was er getan hat, kann ich nicht sagen. Das mußt du schon herausfinden.«
    »Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Aber alles der Reihe nach.«
    »Was willst du denn im Fall des Direktors unternehmen?«
    »Nichts.«
    Ferrano war erstaunt. »Wirklich nichts? Wieso das denn nicht? Da komme ich nicht mit.«
    »Ich bin zwar Polizist, aber ich möchte von den Kollegen nicht aufgehalten werden, verstehen Sie? Es würde uns Zeit kosten, und die haben wir nicht.«
    »Sehr gut.«
    »Eine andere Frage: Was hatten Sie eigentlich vor, wenn Sie mich nicht getroffen hätten?«
    Mickey Ferrano überlegte eine Weile. »So genau weiß ich das nicht. Ich wollte erst mal in die Stadt.«
    »Okay, akzeptiert. Aber Sie rechneten auch damit, von diesem Dr. Sensenmann verfolgt zu werden?«
    »Ja.«
    »Und weiter? Was hätten Sie getan, wäre es zu einem Zusammentreffen außerhalb der Zuchthausmauern gekommen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie rechneten aber damit. Sie haben es sich sogar gewünscht, kann ich mir vorstellen.«
    »Im Prinzip schon.«
    Ich kreiste mit dem ausgestreckten Finger in der Nähe meines Kopfes.
    »Und was haben Sie sich ausgedacht? Welcher Plan hat Gestalt angenommen?«
    Er senkte den Blick und starrte auf die Hände. »Auch wenn Sie mich für verrückt halten, ich wollte hier in Liverpool den Friedhof besuchen, auf dem Sloane begraben liegt. Ich wollte mir sein Grab anschauen.«
    »Und später?«
    »Wäre ich an den Ort meiner Tat zurückgekehrt, wie man so schön sagt. Es ist verrückt, ich weiß, und durch den Tod des Direktors auch überholt, aber ich kann nichts dazu. Es ist wie ein wahnsinniger Drang, der mich leitet.«
    »Ist für mich verständlich. Kann ich davon ausgehen, daß Peter Sloane seinem Job nicht in einem normalen Krankenhaus nachgegangen ist?«
    »Das kannst du. Er war ein Privatforscher. Seine Klinik liegt nicht weit von hier entfernt. Was sich jetzt darin befindet, das weiß ich nicht. Ich habe versucht, es herauszufinden, aber im Knast gibt dir keiner eine vernünftige Antwort.«
    Das konnte ich mir denken. »Gut, Mickey, was Sie vorhatten, ist gar nicht mal so schlecht. Deshalb bin ich der Meinung, daß wir es gemeinsam versuchen sollten.«
    »Ach - du willst mit?«
    »Ja, zum Friedhof und auch später zu seiner Forschungsstätte.«
    Mickey Ferrano ließ das Messer jetzt endgültig verschwinden. »Okay, dann fahren wir.« Er kicherte und schüttelte den

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