0953 - Der Laser-Mann
gleichzeitig als’Sitzunterlage diente, und klemmte es an einen Verteiler an. Dann stülpte sie die dazugehörigen Kopfhörer über.
Funkstille!
Chelda nahm eine Umgruppierung der Kontakte vor, bis sie in ein Funkgespräch eingeschaltet war.
„Hier Algap, siebte BAL-Flottille. Ich rufe die ARRON-BAL, Flaggschiff der zehnten Flottille. Icham, bitte melden."
„Hier Icham. Wir sind noch im Orbit und auf Abruf bereit. Wie sieht es auf Olymp aus, Algap?"
„Die Reparaturarbeiten an der siebten Flottille sind abgeschlossen. Wir räumen die Werftanlagen’ für die zehnte Flottille. Countdown läuft."
„Euer Startzeichen gilt auch für uns. Gleichzeitig mit eurern Start verlassen wir die Umlaufbahn Olymps."
„Die siebte Flottille vertauscht mit der zehnten die Positionen."
Chelda zog sich aus dem Funkgespräch zurück. Es war nun klar, daß die Umschichtungen in der BALFlotte, die Olymp belagerte, zumindest teilweise den Grund in Wartungsarbeiten an den überalterten Keilschiffen hatten. Die Schiffe waren von den Robotanlagen über den Zeitraum von einer Million Jahren zweifellos gewartet worden. Aber in der Praxis mußte es sich gezeigt haben, daß be ieiner Dauerbelastung immer wieder Mängel auftraten. Wie der Ausfall einer Hyperantenne der NARKET-BAL zeigte.
Aus einem anderen Funkgespräch, in das sich Chelda einschaltete, ging hervor, daß auch gewisse Umbauten vorgenommen werden mußten, um einzelne Schiffsabteilungen besser auf die Bedürfnisse von Humanoiden abzustimmen. Für solche Änderungen durften die Robotanlagen in den Heimathäfen nicht mehr genügend Zeit gehabt haben, so daß auch für die Orbiter die „Kampfpause" nicht ungelegen kam.
Schließlich wollte man sich auf die Auseinandersetzung mit den „Horden von Garbesch" optimal vorbereiten.
Chelda hörte noch eine Reihe von Gesprächen ab, die sich alle um dieses Thema drehten. Daraus ging hervor, daß erst sechzig Prozent der BALFlotte hundertprozentig einsatzbereit waren. Das Hologramm errechnete einen weiteren Zeitgewinn für die Olympier von etwa einer Woche. Aus den Außerungen der Orbiter war auch herauszuhören, daß sämtliche 17.000 Einheiten zur Verfügung stehen würden, falls es zum Kampf mit den Garbeschianern käme. Aber die Orbiter wollten die Kampfhandlungen von sich aus nicht eröffnen.
Chelda bedauerte es, daß die Verbindung der NARKET-BAL zur ZELFlotte im Wegasektor noch immer nicht klappte. Das Hologramm hörte zwar einige Fragmente der von dort eintreffenden Sendungen mit, aber daraus ließ sich nichts über die Lage auf den Planeten der Wega schließen. Dabei wäre es interessant gewesen, zu erfahren, wie die Ferronen auf das Auftauchen der Orbiter-Flotte reagierten.
Aber das war nur ein Thema von allgemeinem Interesse. Das Hologramm hatte vom Vario den Auftrag bekommen, den Aufenthaltsort der sieben Flibustier herauszufinden. Da Chelda nicht erwarten durfte, durch passive Lauschertätigkeit die gewünschter Informationen zu erhalten, beschloß sie, aktiv in den Funkverkehr einzugreifen.
Mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Geräte war es nicht schwer, sich in die Kanäle einzuschalten und fingierte Gespräche zu führen. Chelda ging dabei kein Risiko ein, denn sollte ihre Manipulation entdeckt werden, würde es nicht möglich sein, sie als Urheber zu eruieren.
Chelda zapfte einen Verteiler an und stellte eine Verbindung zur Funkzentrale der NARKET-BAL her, so daß der Anschein erweckt wurde, als würde es sich um einen Anruf von einem anderen Schiff handeln.
„TALLON-BAL ruft die NARKET-BAL", eröffnete Chelda das Funkgespräch. Aus den aufgefangenen Sendungen war hervorgegangen, daß es sich bei der TALLON-BAL um ein von Olymp kommendes Keilschiff handelte, das neueste Informationen für den Flottenchef Zarcher mitbrachte. „Hier Porstok von der TALLON-BAL.
Ich rufe Kommandant Lakon von der NARKET-BAL. Es handelt sich um eine dringliche Anfrage."
Der Kommandant der NARKET-BAL meldete sich sofort, und Chelda fing die Antwort ab, bevor sie den Sender erreichte.
„Hier Lakon von der NARKET-BAL. Worum handelt es sich bei der dringlichen Anfrage?"
„Bei einer Suchaktion auf Olymp sind wir auf einen Roboter gestoßen, der ein Trabant jener mobilen Positronik sein könnte, die uns solche Schwierigkeiten bereitet", führte Chelda das Gespräch fort. „Wir wollen durch eine Gegenüberstellung mit den gefangenen Garbeschianern den Versuch einer Identifizierung machen."
Hier machte Chelda bewußt eine
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