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0953 - Der Vampirwolf

0953 - Der Vampirwolf

Titel: 0953 - Der Vampirwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Macht so verstärkt.«
    »Du meinst Mallmann?«
    »Genau ihn!«
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, und auch Suko verzog den Mund. Beide ahnten wir inzwischen, wie der Hase lief, Morgana Layton hatte sich aufgemacht, um Verbündete zu suchen.
    Sie wollte, daß wir uns um die Bestie kümmerten, sie stellten und vernichteten, so daß Mallmann nicht an sie herankam.
    Eine gute Idee, vorausgesetzt wir spielten mit und ließen uns vor ihren Karren spannen.
    »Spielt ihr mit?« fragte sie.
    Ich wehrte ab. »Moment, ich weiß nicht, ob man es als Spiel bezeichnen kann. Jedenfalls wird es verdammt hart werden. Wir haben genügend Probleme am Hals. Warum sollen wir uns um deine kümmern?«
    »Es sind nicht nur die meinen.«
    »Stimmt. Mallmann wird ähnliche haben. Soll er sich diesen Vampirwolf doch holen. Uns trifft das nicht. Wir haben mit ihm wenig am Hut. Das ist eine Sache, die dich und Mallmann angeht. Wir halten uns aus euren Streitigkeiten heraus und lassen uns auch nicht vor euren Karren spannen. Wir wissen genau, daß es zahlreiche Dämonen auf diesem Erdball oder in anderen Welten gibt, die frei herumlaufen. Wir können uns nicht um jede Gestalt kümmern, sondern müssen uns der Fälle annehmen, bei denen es konkrete Spuren gibt. Das verstehst du doch?«
    »Ja, schon.«
    »Na bitte.«
    »Aber ich kann wirklich nicht begreifen, daß man so stur werden kann. Wie habt ihr euch nur verändert? Seid ihr alt geworden? Oder seid ihr schon zu alt für den Job?«
    Ich grinste sie an. »Nicht alt, Morgana, nur weise. Wir fallen nicht mehr auf jeden Trick herein.«
    Plötzlich funkelten ihre Äugen wie die eines Raubtieres. Tatsächlich in einem sehr kalten Gelb. Und mir kam es vor, als wollten sie Blitze gegen unsere Gesichter schießen. »Was seid ihr nur für Ignoranten?«
    »Was ignorieren wir denn?« fragte Suko höhnisch. »Deine Worte, die durch nichts bewiesen sind?«
    »Wenn wir den Beweis haben, ist es zu spät.«
    »Du willst nur, daß wir die Kastanien für dich aus dem Feuer holen. Verdammt noch mal, denk an den letzten Überfall, als deine Wölfe hier in London tobten. Das haben wir nicht vergessen, Morgana. Wir wissen, auf welcher Schiene du fährst, aber wir springen auf diesen Zug nicht auf. Du hast doch einen großen Helfer. Warum bittest du nicht Fenris, dich vor diesem Vampirwolf zu beschützen?«
    »Darum geht es nicht.«
    Suko lachte sie scharf an. »Ja, ich weiß Bescheid. Wir sollen dafür sorgen, daß er nicht zu Dracula II kommt. Klar. Aber da hast du dich geschnitten.«
    Morgana Layton hatten unsere Worte nicht gefallen. Sie war erregt, aber sie schwieg. Als äußeres Zeichen ihrer Spannung sahen wir nur, daß sie ihre Hände in die Polster hineingekrallt hatte, als wolle sie den Stoff zerfetzen. Das schaffte sie mit den normalen Fingern nicht, da mußte sie sich schon ganz in eine Bestie verwandeln.
    Stand sie dicht davor?
    Wir hörten sie nicht atmen, sondern keuchen. Durch ihren Körper rannen unsichtbare Ströme. Vielleicht produzierte auch sie Adrenalin, wer konnte das wissen, aber ihre Haut strahlte einen beißenden Geruch ab, der uns überhaupt nicht gefiel.
    Beide hielten wir den Atem an. Als wir wieder Luft holten, taten wir es durch die Nase.
    »Was ist?« fragte ich. »Sei froh, daß wir zu diesem Gespräch voreingenommen erschienen sind. Wir hätten uns hier auch als Feinde gegenübersitzen können. Schließlich stehen wir auf zwei verschiedenen Seiten, und das Grauen, das deine Wölfe zuletzt gebracht haben, sitzt noch gut in unserer Erinnerung fest.«
    »Ihr macht einen Fehler.«
    »Wir denken an uns«, sagte ich. »Es ist nichts passiert. Für uns ist dieser Vampirwolf ein Phantom. Sogar eines, das wir kaum begreifen können. Ja, wir kommen damit nicht zurecht. Das sollte dir schon zu denken geben.«
    »Ihr wollt also nicht?«
    Vielleicht hatte sie eine klare Antwort erwartet, aber die kriegte sie nicht. »Wir haben ihn nicht erlebt, wir haben ihn nicht gesehen. Du kannst uns viel erzählen, Morgana, auch ein Märchen. Soll ich sagen, daß wir Morganas Märchenstunde erlebt haben?«
    »Das glaubst du selbst nicht, Sinclair. Nein, so dumm kannst du nicht sein. Warum hätte ich euch sonst hier treffen sollen? Nur, um euch Märchen zu erzählen? Es gibt ihn, verflucht noch mal! Es gibt ihn, und er existiert. Er lebt schon lange. Er hat Jahrhunderte hinter sich, das kann ich euch schwören. Niemand hat es bisher geschafft, ihn zu töten, und ich will nicht, daß er noch

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