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0953 - Der Vampirwolf

0953 - Der Vampirwolf

Titel: 0953 - Der Vampirwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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länger existiert.«
    »Dann vernichte ihn!« sagte Suko.
    Wieder funkelte sie ihn an. »Ich weiß nicht, ob das so einfach ist. Ich kann mir auch vorstellen, daß er inzwischen einen gewissen Draht gefunden hat.«
    »Zu Mallmann?«
    »Ja.«
    Sie senkte den Blick, und wir erkannten, daß wir genau ins Schwarze getroffen hatten. Morgana rechnete damit, daß sich Mallmann schon um den Vampirwolf gekümmert hatte, und er ihr deshalb entrissen worden war. Sie kam also nicht an ihn heran, obwohl sie ihn gern in ihre Gruppe mit aufgenommen hätte. Aber sie wußte auch, wie stark Mallmann war, der sich in seine Vampirwelt zurückgezogen hatte, um von dort zuschlagen zu können. Möglicherweise hatte er auch den Vampirwolf schon mit in seine Welt genommen, das alles stand noch in den Sternen, und es war fraglich, ob wir es je herausfinden würden.
    »Ihr wollt also nicht?« fragte sie.
    »Das haben wir nicht gesagt«, antwortete Suko vorsichtig.
    »Ihr werdet es bereuen!« flüsterte sie. »Ihr werdet es verdammt noch mal bereuen. Glaubt nur nicht, daß ihr von ihm verschont bleibt. Glaubt es nur nicht! Wenn Mallmann ihn schon hat, wird er ihn auch einsetzen. Und dann wird das Blut fließen, viel Blut. Er wird die Menschen blutleer trinken und sie auch zerfetzen. Er ist Vampir und Werwolf zusammen, das dürft ihr nicht vergessen.«
    Morganas Hand näherte sich bereits dem Türhebel, als sie von meiner Frage gestoppt wurde. »Wo können wir ihn denn finden?« erkundigte ich mich. Es war so etwas wie ein Kompromiß.
    »Ich weiß es nicht.«
    Fast hätte ich gelacht. »Und dann kommst du zu uns, um uns um Hilfe zu bitten?«
    »Ich habe seine Spur verloren - leider. Vielleicht hat Mallmann dafür gesorgt.«
    »Kannst du uns sagen, wo du die Spur aufgenommen hast?«
    Sie starrte mich wieder mit ihrem kalten Raubtierblick an. »Nicht hier, Sinclair, sondern woanders. In einem anderen Land. In Rumänien. Dort ist er wieder tätig geworden und hat Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Er fiel in den kalten Winternächten in die Dörfer ein und hat sich die Opfer geholt. Aber jetzt ist er verschwunden. Es kann sein, daß ihn Dracula II zu sich geholt hat. Wenn nicht, hat er ein gutes Versteck, das selbst mir verborgen bleibt.«
    »Danke für den Tip«, sagte ich.
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Und was werdet ihr tun?«
    »Abwarten, Morgana.«
    Sie wußte, daß unser Treffen beendet war. Mit einer heftigen Bewegung stieß sie den Wagenschlag auf und sprang hinaus in die eisige Kälte. Sie hämmerte die Tür wieder zu, huschte um den Wagen herum und eilte mit langen und irgendwie auch springenden Schritten auf den Wald zu, wo sie sehr bald zwischen den Bäumen verschwunden war. Aber sie schickte uns noch einen Gruß zu, denn wir hörten eine unheimliches Geheul, das wie ein Klagelied die Stille der Nacht zerriß und irgendwo in der Ferne verklang.
    »Die haben wir geärgert«, sagte Suko. »Ich hätte sie gern vernichtet. Schade, daß du…«
    Ich winkte ab. »Versprochen ist versprochen, Suko. Du hättest dich nicht anders verhalten.«
    »Stimmt. Und was sollen wir tun?«
    Ich hob die Schultern und griente dabei vor mich hin.
    »Willst du ihre Worte ignorieren?«
    »Du denn?«
    »Ich habe dich gefragt.«
    »Nein«, sagte ich, »das werde ich nicht. Nichts ignorieren, Suko. Sie hat uns gewarnt, und ich bin ihr dankbar dafür. Aber sie hat auch ein Land erwähnt, das mich aufhorchen ließ.«
    »Rumänien.«
    »Genau das.«
    »Ich sehe uns schon dort landen, wo wir von einem gewissen Frantisek Marek abgeholt werden.«
    »Das kann alles sein, muß aber nicht.« Ich hatte schon etwas weiter gedacht. »Wenn sich dieser Vampirwolf tatsächlich in Mallmanns Nähe herumgetrieben hätte, dann hätte uns der Pfähler längst angerufen und um Hilfe gebeten.«
    »Einspruch, Geisterjäger.«
    »Warum?«
    »Rumänien ist nicht eben klein, und der gute Frantisek kann nicht überall sein. Auch wenn er jetzt das Pendel hat, aber ich glaube nicht daran, daß er mehr über diese Bestie weiß.«
    »Wir werden sehen, Suko, wer recht hat. Jedenfalls rufen wir ihn morgen früh an.«
    »Sehr gut.«
    »Wieso?«
    »Daß wir uns in dieser Nacht noch etwas Schlaf gönnen können.« Er schlug mir auf die Schulter.
    »Gib Gas, Amigo, die Nacht ist leider zu kurz.«
    ***
    Am anderen Morgen hatte sich nichts geändert, was das Wetter anging. Es war kalt geblieben, und noch immer wehte dieser verfluchte Ostwind, der einem die Kälte hautnah brachte. Deshalb waren

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