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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Brustwarzen, ganz leicht nur, doch diese Berührung reichte aus, um uralte Bilder in seinem Kopf lebendig werden zu lassen. Er hatte mit so vielen Schönheiten geschlafen. Damit war es jetzt vorbei, denn seine Manneskraft ließ nun zu wünschen übrig.
    Also holte er sich seinen Kick auf andere Art und Weise.
    Das Messer in seiner rechten Hand besaß eine extrem scharfe Klinge.
    Er lächelte verzückt, als er sich über die Frau beugte.
    Gleich würde sie erwachen.
    Garantiert.
    ***
    So haben wir nicht miteinander gewettet. Steh gefälligst auf und kämpfe. Vielleicht hätte ich den Splitter besser einem richtigen Mann vermachen sollen? Einem, der keine kleinen Kinder im Stich lassen würde. Und was ist mit der süßen Maus, der du schöne Augen gemacht hast, du Schwerenöter? Schon vergessen? Vielleicht ist auch sie in Gefahr - aber was kümmert es den Herrn Physiker? Der ruht sich lieber aus, nicht wahr?
    Artimus van Zant kniff die Augen fest zusammen, denn die Schimpftirade in seinem Kopf wollte nicht enden. Die Stimme der kleinwüchsigen Khira Stolt wurde von Sekunde zu Sekunde lauter und eindringlicher.
    Khira Stolt?
    Sie war vor Jahren in seinen Armen gestorben, als das Zamorra-Team den Vampirdämon Sarkana gefangen und schließlich seine Existenz beendet hatte. Khira war das letzte Opfer des Vampirs gewesen. Doch jetzt peitschte sie Artimus hier mächtig ein, beschimpfte ihn, packte ihn bei seiner Ehre.
    »Ich habe überhaupt niemandem schöne Augen gemacht! Verflixt, warum muss ich mir hier deine Meckereien anhören?« Er hatte das laut ausgesprochen, denn es dauerte einige Sekunden, ehe er bemerkte, dass sich das alles nur in seinem Kopf abgespielt hatte. Seinem Kopf, in dem plötzlich wieder ein wenig Raum für ihn selbst war.
    Van Zant versuchte sich zu erheben, doch sehr weit kam er damit nicht. Da war plötzlich ein säuerlicher Gestank, der ihn anwiderte. Es war sein eigenes Erbrochenes, das ihm seitlich aus dem Mund gelaufen sein musste. Hätte er auf dem Rücken gelegen, wäre es sicher daran erstickt. Voll Ekel vor sich selbst schaffte er es, auf die Knie zu kommen, schließlich sogar in die Hocke.
    Sein Kopf musste mit Blei ausgegossen worden sein, so schwer und plump fühlte er sich an. Er schaffte es wirklich nur mit äußerster Anstrengung ihn hochzuhalten, denn er wollte immer wieder nach vorne auf seine Brust sinken.
    »Ich muss hier weg, schnell weg. Weg von dem Bösen.« Er atmete schwer, als er diesen Satz formuliert und ausgesprochen haben. War es eine Einbildung oder konnte er da in der Bleigrube seines Bewusstseins ein Lachen vernehmen? Eines, wie er kein Vergleichbares je vernommen hatte? Alles Grauen, dass Artimus erlebt hatte - selbst die entsetzliche Zeit im Strahl der Herrscher, die ihn dazu erkoren hatten, die Welt in die Vernichtung zu führen - konnten diesen Augenblick nicht übertreffen. Erneut übergab sich der Südstaatler.
    Gut vierzig Meter von ihm entfernt lagen die Kinder auf dem Boden. Wenn sie noch lebten, dann würde dieser Zustand sicher nicht mehr lange vorhalten. Artimus nahm all seine Restkraft zusammen und setzte wieder einen Fuß vor den anderen.
    »Das schaffe ich nicht. Es drückt mich nach unten - es will, dass ich sterbe. Jetzt sterbe.«
    Er sprach zu sich selbst und laut, um nicht das fürchterliche Gefühl zu haben, der letzte lebende Mensch auf diesem Planeten zu sein.
    Nein, er würde sich nicht aufgeben. Khira hätte das auch niemals getan. Kurz blitzte das Bild von Alita Tirado vor seinem geistigen Auge auf. Was, wenn sie es doch nicht geschafft hatte? Was, wenn sie und die drei Jungen den Vampiren in die Falle gegangen waren? Würde sie dann noch leben? Das musste er in Erfahrung bringen. Doch dahin gab es nur einen Weg - raus aus diesem Areal. Was immer auch hier lauerte, er musste ihm entkommen.
    Das Leuchten des Splitters in seiner Hand wurde nun wieder deutlich stärker. Warme Kraft durchfloss Artimus' Körper und plötzlich schien die Last nicht mehr ganz so niederdrückend zu sein. Er blickte zu den Kindern, dann ging er los. Die Strecke schien nach jedem Schritt noch ein Stück länger zu werden, doch irgendwann hatte er es geschafft.
    Mit einem unglaublichen Kraftakt warf er sich beide Kinder über die Schultern. Wie in Trance trat Artimus den Rückweg an, und bei jedem seiner Schritte brach der Schweiß aus ihm heraus. Es schienen für ihn Stunden und ganze Tage zu vergehen, doch dann sah er die verbrannte Erde vor sich - den Ort, an dem der

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