Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
solange gähnen, wie selten in meinem Leben…
    ***
    Am nächsten Morgen!
    Eigentlich ein Tag wie immer. Die Conollys waren wieder zu dritt. Es herrschte die übliche Routine, aber irgendwo war es doch anders. Keiner wollte so recht mit der Sprache heraus, man war still und beobachtete sich heimlich.
    Auch Bill war schon auf den Beinen, denn er hatte einen frühen Termin mit einem Agenten. Lange sollte das Treffen nicht dauern, aber es war eben für neun Uhr morgens festgesetzt, und da mußte man früh auf den Beinen sein, um rechtzeitig genug in der City zu sein.
    Sheila schaute ihren Mann an und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Du siehst verhauen aus, Bill.«
    »Das stimmt. Als ich vorhin in den Spiegel schaute, habe ich überlegt, ob ich auf den Fremden, der mir da entgegenschaute, überhaupt reagieren sollte: Ich tat es trotzdem.«
    »Aber schlecht.«
    Bill schluckte Kaffee. »Ja, ich weiß. Mir fehlt auch die richtige Einstellung.«
    Johnny war ein Müsli-Fan. Er schaufelte seine Körner, die in Milch schwammen, auf den Löffel, aß schweigend, wobei er ab und zu zum Küchenfenster schaute, als wollte er herausfinden, ob sich jemand dahinter aufhielt.
    »Hast du was?« fragte Sheila.
    »Nein, nicht.«
    »Du schaust immer aus dem Fenster.«
    Johnny hob die Schultern. »Ich muß eben an die letzte Nacht denken. Die war ziemlich hart.«
    »Das kann man sagen«, gab ihm sein Vater recht. »Und mir will es kaum in den Kopf, daß all die Dinge schon vorbei sein sollen. Daß es keine Nachwirkungen gibt.«
    »Bis jetzt nicht«, sagte Johnny.
    »Beschwöre es lieber nicht!« mischte sich Sheila ein. »Das könnte sehr gefährlich werden.«
    Bill nickte. Er trank seine Tasse leer, runzelte die Stirn und sagte dann über den Tisch hinweg: »Ich weiß noch immer nicht, warum dies alles passiert ist. Das ist plötzlich über uns gekommen. Es hätte uns zerschlagen können, was aber nicht der Fall gewesen ist, und irgendwie haben wir uns herausmogeln können. Ist das richtig?«
    »Kein Widerspruch«, sagte Sheila.
    »Warum gerade wir?«
    »Daran trage ich die Schuld«, gab Johnny zu. »Wir sind den Tierfängern auf der Spur gewesen. Die haben für den Schlangengott die Opfer geholt. Der Schlangengott wollte Blut, er wollte Lebendiges. Beides hatte er durch die Tiere bekommen.«
    »Wollte er nicht noch mehr?« fragte Sheila.
    »Du meinst Menschen?« flüsterte Bill.
    Sie nickte und sah dabei ziemlich verkrampft aus.
    Bills Hand schwebte für einen Moment über dem Tisch. Dann ließ er sie nach unten fallen, und mit einem satten Geräusch klatschte sie auf. »Es ist möglich, es ist alles möglich, und ich denke auch, daß sie noch nicht aufgegeben hat.«
    »Aber sie ist nicht mehr!« rief Johnny. »Wieso?«
    »Die Schlangen sind weg!«
    »Du hast recht, Junge, die Schlangen sind weg. Aber nicht Snake, nicht sie. Ich glaube nämlich nicht, daß wir gewonnen haben. Hier geht es noch munter weiter. Ich vermute nur, daß sich Snake zurückhält oder sich versteckt hat. Irgend etwas hat sie vor, das weiß ich, und ich glaube kaum, daß wir in der Lage gewesen sind, ihren Plan zu durchkreuzen.«
    »Was könnte sie denn vorhaben?« fragte Sheila.
    »Eine Bande gründen.«
    »Wie bitte?«
    Bill lachte etwas kratzig. »Ja, eine Bande - oder eine Vereinigung. Mir gehen die Ophiten nicht aus dem Kopf.«
    Sheila drehte das Glas mit dem Orangensaft zwischen ihren Händen hin und her. »Wenn du recht hast, werden wir sie und die Mitglieder der Schlangenbande noch mal sehen.«
    »Möglich. Ich möchte sie jedenfalls finden.«
    »Wann?«
    »Ich lasse nicht locker, Sheila. Außerdem möchte ich noch mit Judy Ganter sprechen. Mal sehen, wie es ihr geht. Sie braucht sicherlich Trost. Dann ist da noch ihr toter Bruder. Ich frage mich, woher die Schlange kam, die in seinem Mund steckte und ihm plötzlich entschlüpfte, um einen Menschen anzugreifen.«
    »Eine Warnung?« murmelte Johnny. »Es hat allen eine Warnung sein sollen.«
    »Jetzt nicht mehr, Junge.« Bill schaute auf die Uhr. »Wie ist das? Willst du mit dem Rad zur Schule fahren, oder soll ich dich mitnehmen?«
    »Nein, ich fahre mit dem Rad. Außerdem treffe ich unterwegs noch einige Leute.«
    »Gut.«
    Johnny Conolly wischte seine Lippen ab. »Es wird übrigens Zeit für mich«, erklärte er.
    Sheila stand ebenfalls auf. Sie ging noch mit ihrem Jungen in den Flur, während Bill sich Kaffee nachschenkte und darüber nachdachte, ob er eine Scheibe Toast essen sollte oder

Weitere Kostenlose Bücher