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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Er entschied sich dafür. Die Konfitüre schmeckte leicht bitter. Zu bitter eigentlich, aber das konnte man sich auch einbilden. An diesem Tag würde nicht viel laufen. Die Ereignisse der vergangenen Nacht steckten ihm noch in den Knochen.
    Während Sheila mit ihrem Sohn sprach, nahm Bill die Zeitung an sich. Er hatte mehrere abonniert und nahm sich als erste die vor, die am leichtesten zu lesen war.
    Ein Revolver-und Schmalzgeschichtenblatt, das die Eskapaden der Royais bestens vermarktete.
    Auch jetzt war wieder die erste Seite mit irgendwelchem Scheidungskram in Beschlag genommen worden, doch für diesen ganzen Mist interessierten sich die Conollys nicht, deshalb blätterte Bill auch rasch weiter. Er stieß ein leicht wütend klingendes Knurren aus, als er wieder nur die Klatschberichte las. Diesmal aus der Sicht der Köchin oder Housemaid. Das alles ging ihm quer. Er faltete die Zeitung zusammen, kümmerte sich um den letzten Bissen seines Toasts, griff wieder zur Zeitung, schlug sie weiter auf - und bekam große Augen.
    Sein Blick war auf eine Anzeige gefallen, die einfach nicht übersehen werden konnte. Er las, dann las er noch einmal, danach las Bill den Text laut vor. »Die Schlange - gestern, heute, morgen. Was uns die Ophiten auch in dieser Zeit sagen wollen. Wer wissen will, wie das Paradies zerfiel und wie man einen erneuten Zerfall vermeiden kann, der rufe vertrauensvoll diese Nummer an…« Bill murmelte sie vor sich hin und faltete dann die Zeitung zusammen. »Das ist ein Hammer.«
    »Was ist ein Hammer?« Bill war in Gedanken versunken gewesen, deshalb hatte er Sheila nicht gehört, die plötzlich neben ihm stand.
    »Lies selbst.« Er reichte ihr die Zeitung, und Sheila zeigte sich leicht erschreckt.
    »So also gehen sie vor. Sie lassen sich anrufen und locken damit die Neulinge in die Falle.«
    »Ja, danach sieht es aus.«
    »Und wer könnte sich hinter der Telefonnummer verbergen?« fragte Sheila.
    »Unsere Freundin Snake.«
    »Kann sein.«
    »Probierst du es aus?«
    »Willst du nicht?«
    »Vielleicht klingt eine Frauenstimme unverfänglicher. Man kann ja nie wissen.«
    »Überredet«, sagte Sheila. Sie schnappte sich das tragbare Telefon und tippte die einzelnen Zahlen ein. Es war zwar besetzt, doch eine neutrale Stimme riet der Anruferin, sich in die Warteschlange zu begeben, was Sheila auch tat.
    »Und?«
    »Ich muß warten, Bill.«
    »Die scheinen ja einen großen Zuspruch zu haben. Mal sehen, wie es bei uns läuft.«
    »Vorstellen oder nachvollziehen kann ich es noch immer nicht«, flüsterte Sheila. Sie wollte noch etwas sagen, aber sie schreckte plötzlich zusammen, denn eine bekannte Stimme war an ihr Ohr gedrungen.
    »Hallo, ich freue mich über deinen Anruf.«
    »Das ist sie, Bill, das ist sie.«
    Der Reporter nickte und beugte sein Gesicht näher an das Telefon heran, um besser hören zu können. Es war die Stimme der Snake, daran gab es nichts zu rütteln, aber sie war auf ein Band gesprochen, und würde keine Antworten auf persönliche Fragen geben.
    Die Conollys hörten auch weiterhin zu und erfuhren, wie wichtig die Kraft der Schlange und die des Paradieses gerade jetzt zum Ausklang des Jahrhunderts waren.
    »Wer den Weg finden will, der möge zu uns kommen. Zu den Ophiten, den Schlangen-Schwestern und -Brüdern. Hier gibt es die Lösung, hier werden wir der Zukunft gerecht.« Die Conollys hörten noch zu, wie eine Adresse durchgegeben wurde, dann war das Band abgelaufen.
    Sheila stellte den Apparat wieder weg. Sie schwitzte plötzlich, und auch auf Bills Stirn zeigte sich der Schweiß in dicken Tropfen. »Was machen wir?« flüsterte Sheila.
    »Hingehen.«
    »Allein?«
    »Wir könnten John Bescheid geben.«
    Sheila nickte. »Ja, könnten wir, müssen wir aber nicht. Das können wir auch allein durchziehen.«
    Bill warnte. »Es ist zu gefährlich, Sheila, wirklich. Wer weiß, auf wen wir dort alles treffen.«
    »Aber ich will diese verdammte Person endlich aus meinem Leben streichen.«
    »Das kannst du ja auch.«
    »Dann…«
    Er faßte Sheila an und schüttelte sie durch. »Nichts dann. Wir werden systematisch vorgehen. Ein Alleingang ist in diesem Fall wirklich nicht gut. Außerdem - hast du eigentlich gehört, wo dieses Treffen mit der Schlange stattfinden soll?«
    »Ja, Kapman’s Field.«
    »Richtig.«
    »Was ist damit?« fragte Sheila. »Eine alte Totenstätte, ein alter Friedhof, wenn du so willst. Es ist nichts, wonach man sich sehnt. Ich glaube, es wird jetzt als

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