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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finden können. Wer sie anführt, möchten wir ebenfalls wissen.«
    »Man sagt, daß es eine Frau ist.«
    »Richtig, Fin Wai. Weiß man denn auch, wo diese Frau herstammt? Hat man das herausgefunden?«
    »Man wird es, aber es interessiert mich nicht. Ich handle mit Schlangen und auch mit Schlangenprodukten aber ich bete sie nicht an. Ich gehöre nicht zu den Ophiten.« Er stellte seine Teetasse wieder ab. »Eines möchte ich euch mit auf den Weg geben. Ihr dürft sie auf keinen Fall unterschätzen. Die Schlangen sind nicht immer einfach und sie verfolgen oft bestimmte Pläne.«
    »Danke, das glauben wir auch. Aber nicht nur Pläne verfolgen sie«, sagte Suko. »Sie müssen sich auch irgendwo aufhalten. Es muß einen Platz geben, wo sie sich treffen. Ich möchte dich bitten, uns diesen Ort zu nennen, wenn du kannst.«
    Fin Wai schwieg. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten. Es ging mir alles viel zu langsam, aber Fin Wai ließ sich auch jetzt Zeit. Er betrachtete seine Tasse, sah auch seine Hände und überlegte, was er uns sagen sollte.
    »Es ist eine gefährliche Sekte!« drängte ich.
    Er nickte, dann atmete er laut ein und sagte wenig später mit einer viel leiseren Stimme: »Es gibt ein Gebiet, das sich Kapman’s Field nennt. Früher gab es dort einen Friedhof. Der ist stillgelegt, aber das Feld hat seinen Namen behalten, obwohl man es zu einer Müllkippe degradiert hat.«
    »Und dort hat die Sekte ihr Hauptquartier?« fragte ich.
    »Ja, ich hörte, daß sich hin und wieder dort Menschen treffen, die mehr über die Schlange wissen wollen.«
    »Wo genau?«
    Fin Wai hob die Schultern. »Es ist alles in der Schwebe. Ich weiß nichts Genaueres. Ihr aber müßt euch dort schon selbst umschauen. Vielleicht findet ihr die Schlange und deren Diener. Mehr kann ich wirklich nicht für euch tun.«
    »Es ist schon sehr viel gewesen, Bruder«, sagte Suko. Er erhob sich, denn auch Fin Wai war aufgestanden.
    Er wünschte uns viel Glück auf der Jagd nach der Schlange. Ich wollte von Suko wissen, ob er Fin Wai traute.
    Die Antwort gab er mir erst, als wir im Rover saßen. »Ja, ich traue ihm. Ich muß ihm sogar vertrauen, denn Menschen wie er sind oft unsere einzigen Spuren. Sie wissen viel, und das meiste Wissen behalten sie für sich. Wenn sie aber etwas sagen, wie Fin Wai eben, dann kannst du dich darauf verlassen, daß es auch stimmt…«
    ***
    Bill schüttelte den Kopf, als er aus dem Wagen stieg, den er am Ende der Straße geparkt hatte, denn von hier aus hatte er einen guten Blick über das Gelände. Es war eine Landschaft, die ihm einfach nicht gefallen konnte. Sie war düster, aber auch grün, sie war zusätzlich verschandelt, denn tatsächlich hatte man einen alten Friedhof als Müllkippe zweckentfremdet.
    Bill wußte nicht, weshalb sich niemand um dieses Gelände kümmerte.
    Keiner von der Stadt zeigte den Mut, das Gelände einem neuen Zweck zuzuführen, und so gammelte es weiter vor sich hin. Und während eine Entscheidung auf sich warten ließ, wuchsen die Müllberge.
    Von einem alten Friedhof zeugte noch die kleine Leichenhalle, deren Dach allerdings Risse aufwies. Der Turm einer Kapelle war ebenfalls zu sehen, aber ein Tor gab es nicht, und der größte Teil der Mauer war ebenfalls zerstört worden, oder war zumindest baufällig.
    Dicke Spuren auf dem hartgefrorenen Boden deuteten an, welche Autos hier gefahren waren, um den Dreck und all den Müll abzuladen, der sich auf den ehemaligen Gräberfeldern verteilte, als wollte er dort eine besondere Schicht bilden.
    »Kapman’s Field…«
    »Was sagst du, Bill?«
    »Ich habe nur den Namen gemurmelt. Wahrscheinlich gehört das Gelände einem gewissen Kapman.«
    »Das ist möglich, aber es braucht uns nicht zu interessieren. Hier könnten sich die Ophiten versteckt halten.«
    »Mehrere?«
    Bill nickte. »Ich glaube schon, daß Snake sich einige Diener zusammengeholt hat.«
    »Dann möchte ich sie nur treffen.« Sheila war nicht zu halten. Sie spürte einen Drang in sich wie schon lange nicht mehr. In der letzten Nacht war sie gedemütigt worden. Sie war nicht mehr sie selbst gewesen, und dafür wollte sie sich heute rächen.
    Sheila hatte die Hände in den Taschen ihres Mantels vergraben. Es war nicht nur kalt, es kam auch der verdammte Wind hinzu, der gegen ihr Gesicht blies.
    Bill ging hinter seiner Frau her. Einige Male schon hatte er versucht, John Sinclair zu erreichen. Es war ihm nicht gelungen, und auch im Rover hatte niemand abgehoben.
    Bei Shao hatte er dann

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