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0958 - Der Keller

0958 - Der Keller

Titel: 0958 - Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten und krachte gegen die Wand. So dicht neben dem rettenden Fenster, daß die Ecke dort noch einen Teil der Knochen zerstörte. Einige fanden ihren Weg in die Tiefe, die meisten aber glühten hell auf und brachen vor meinen Füßen zusammen, vernichtet durch die Macht meines geweihten Kreuzes.
    Das hatte ich auch nicht gewollt. Die Lösung war mir zu endgültig. Ich ging auf die Knochenreste zu und trat mit der Fußspitze dagegen. Es hörte sich an, als hätte ich in Glas getreten. Die Knochen waren spröde und zerbrechlich geworden. Unter dem Druck der Sohle zerbröselten sie wie uraltes Glas.
    Um mir die Reste genauer anzuschauen, schaltete ich die kleine Lampe ein.
    Waren es wirklich nur Knochen? Ja, im Prinzip schon, aber ich war noch immer unsicher, denn als ich eine Hand näher betrachtete, da sah ich noch die Fragmente der dünnen Haut, die mir schon zuvor aufgefallen war. Dieses lebende, sandfarbene Skelett war von einer dünnen Schicht überzogen gewesen.
    Warum? Woher kam es? War er allein in diesem Schlund? Hatte es die Menschen getötet?
    Die Fragen waren nicht weniger geworden, und ich wollte Lösungen haben.
    Meine Beretta steckte ich wieder weg. Dafür hob ich die Hand auf, um sie als Beute mitzunehmen. Auch Harry Stahl sollte sehen, mit welchen Gegnern wir es zu tun hatten.
    Ich hatte kaum das leere Büro verlassen, da hörte ich bereits seine Stimme. Er rief nach mir und war froh, als ich ihm antwortete. »Bleib unten, ich komme über die Treppe.«
    Die Stufen waren sehr breit. Auch der Handlauf paßte dazu, er gab mir den genügenden Halt, den ich brauchte. Ich lief ziemlich locker in Richtung Ausgang, wo Harry Stahl stand und mich neugierig anschaute.
    Sein Blick wurde staunend und zugleich abweisend, als er sah, was ich in der Hand hielt.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Eine Klaue. Der Rest eines Skeletts, das mir an die Kehle wollte. Schau sie dir an.«
    Er zögerte noch. Es war ihm unangenehm, daß ich ihm dieses makabre Souvenir reichte, aber letztendlich nahm er es doch in die Hand und betrachtete es von allen Seiten.
    »Fällt dir etwas auf, Harry?«
    »Na ja. Du hast von einem Skelett gesprochen. Aber was ist das für eine dünne Haut auf den Knochen?«
    »Eben. Und sie war überall. Das Wesen lebte. Und dieses Wesen wurde durch die Kraft meines Kreuzes zerstört. Diese Klaue habe ich noch retten können. Ich frage mich natürlich, mit wem wir es zu tun haben.«
    »John, du bist der Fachmann. Ich kenn mich damit nicht aus. Du hast mehr erlebt.«
    »Ja, das habe ich.« Die Hand nahm ich ihm wieder ab und strich über die dünne Haut. »Sie hat sich gebildet. Sie muß ein Schutz sein. Aber wer ist dieses Monstrum?«
    »Ein Ghoul?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber Ghouls ernähren sich von Toten, und Gisela Behle, wahrscheinlich auch die anderen, wurden angegriffen, als sie noch lebten.«
    »Dann gibt es nur eine Möglichkeit«, flüsterte Harry, dem plötzlich nicht mehr wohl in seiner Haut war.
    »Sag es!«
    »Verdammt, John, das weißt du selbst. Ich traue mich nicht, es auszusprechen.«
    »Ein Kannibale.«
    »Ja. Einer, der Menschen…« Er schüttelte den Kopf. »Verflucht noch mal, das wird ja immer verrückter. Wenn das an die Öffentlichkeit gelangt, sind wir geliefert.«
    »Nein, wir nicht.«
    »Aber die Presse…«
    »Wird nichts erfahren. Wir wissen zumindest, mit wem wir es zu tun haben. Wir kennen jetzt den Mörder.«
    »Und was bringt uns das, wenn du ehrlich bist?«
    Ich legte die Hand auf den Boden. Beim Hochkommen sprach ich Harry an. »Ich glaube nicht daran, daß dies hier das einzige Killerwesen ist, das sich in diesem Haus aufhält. Ich bin davon überzeugt, daß wir noch auf einige treffen werden.«
    »Ein Nest, wie?«
    »So ähnlich, aber ich will es nicht hoffen. Okay, vergessen wir unseren Freund da. Du hast vom Keller gesprochen, Harry. Hast du dort etwas gehört?«
    Stahl hob die Schultern. »Ich will es nicht beschwören, John, aber ich habe auf dich gewartet. Es war nichts von dir zu hören. Ich stand in der Stille, und auch von draußen drangen keine Geräusche in dieses Haus.«
    Er wies auf die nach unten führende Treppe. »Aber dort war etwas, davon bin ich überzeugt.«
    »Eine Stimme?«
    Harry wiegte Kopf und Schultern. »Das weiß ich nicht genau. Es ist möglich, muß aber nicht sein. Wenn ja, dann ging es dem Menschen verdammt schlecht.«
    »Schreie?«
    »Eher ein Jammern.«
    »Gut, wir schauen nach.«
    Harry atmete auf. »Darauf habe ich

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