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0958 - Der Keller

0958 - Der Keller

Titel: 0958 - Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem schmutzigen Boden ein paar Schritte zurück, bis sie eine gewisse Distanz zu der in den Keller führenden Treppe erreicht hatte. Das plötzliche Lachen erschreckte sie zudem, und sie fuhr herum.
    Dicht hinter ihr stand Karl. Er hatte seine Mütze abgenommen und wischte über das Gesicht und das lange, graue, klebrige und auch schüttere Haar.
    »Du hast mich erschreckt, Karl!«
    »Nein, ich nicht.«
    »Doch, dein Lachen!«
    Er setzte seine Mütze wieder auf und kam auf sie zu. Dabei schaute er in die Höhe, wo sich in den verschiedenen Etagen die Büros im Rechteck verteilten. Man konnte die Türen sehen, aber nur mehr bis zu ersten Etage, weiter oben verschwammen sie in der Düsternis des Hauses, dessen Zentrale sich hier unten befand. »Das war nicht mein Lachen, das war etwas anderes.«
    »Was sollte das denn gewesen sein?«
    Karl hob die Schultern. »Das Haus, meine Liebe. Es ist einzig und allein das Haus gewesen. Hier steckt es drin. Hier hat das Böse seinen Einzug gehalten.«
    »Quatsch!«
    »Rede es dir nicht ein.« Er schob die Kapuze nach hinten. »Du weißt genau, daß es hier spukt.«
    »Nichts weiß ich.« Gisela zerrte sich los. »Ich weiß nur nicht, was das alles soll.«
    »Ich habe dich nur warnen wollen.«
    »Vor wem denn?«
    »Vor der Zukunft, Gisela, nur vor der Zukunft. Sie ist gefährlich, denn sie hockt hier in diesem Haus.« Er deutete nach rechts, nach links, nach oben und unten. »In diesen Mauern haust das Grauen. Das wirst du zwar nicht begreifen können, aber es stimmt alles.«
    »Warum bist du dann mitgekommen, wenn du so gut Bescheid weißt?«
    Karl hob die Schultern. »Weil ich ebenfalls die kalten Nächte hasse. Zu zweit sehen wir mehr.«
    »Und wo schläfst du immer?«
    »Da, wo die Decken liegen.«
    Gisela Behle drehte sich um. Neben dem Paternoster hatte Karl sein Lager eingerichtet. Auf Decken lag der Schlafsack. Daneben stand ein Rucksack, der von zwei alten Taschen flankiert wurde. »Das ist mein kleines Reich.«
    »In dem du nicht gestört wirst.«
    »So ist es. Aber da gibt es ja noch den, der hier haust.«
    »Jetzt fängst du wieder damit an!« beschwerte sich Gisela.
    »Das muß ich, weil es schlimm ist. Da kannst du sagen, was du willst, es ist grauenhaft. Du kommst nicht damit zurecht, weißt du? Du mußt das Grauen hinnehmen, aber du findest keine Erklärung dafür. Du weißt, daß es in deiner Nähe ist, aber du kannst nichts dagegen unternehmen, sondern nur hoffen, daß es dich nicht erwischt.«
    Gisela zeigte sich schon beeindruckt, als sie leise fragte: »Hast du es schon gesehen?«
    »Klar.«
    »Und wie sieht es aus?«
    »Schrecklich.«
    Gisela Behle verzog das Gesicht. »Das hätte mir auch meine Großmutter sagen können.«
    »Aber es ist so. Es sah schrecklich aus. Es war ein grauenvolles Monstrum.«
    »Und du bist ihm entwischt?«
    »Sonst würde ich dir nichts mehr erzählen können.«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß nicht mehr. Jedenfalls war ich plötzlich weg. Das war auch gut so.«
    Die Frau fragte nicht mehr weiter, sondern winkte ab. Dann schaute sie sich nach einer Lagerstätte um, was Karl sehr wohl registrierte und vorschlug, in seiner Nähe zu bleiben.
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Hast du Schiß?«
    »Nicht vor dir. Ich will aber keinen Durchzug haben. Ich gehe woanders hin.«
    »Bleibst du denn hier unten?«
    »Klar.« Den Rucksack schleifte Gisela hinter sich her, als sie auf die Portiersloge zuging, deren Tür noch in Ordnung war und offenstand.
    Platz war genug vorhanden. Sogar ein alter Drehstuhl stand noch da.
    Der Boden war zwar schmutzig, aber davon ließ sich die Frau nicht abhalten. Sie packte eine Gummidecke aus und rollte sie auseinander.
    Dann legte sie eine Decke darauf. Eine zweite Decke holte sie aus dem Rucksack hervor. Die fand auf der ersten ihren Platz wie auch der Schlafsack. Mit dem Rücken konnte sich die Frau gegen die Wand lehnen. Sie hatte schon schlechter gelegen, und die Kälte hielt sich in Grenzen.
    Karl stand an der Tür und schaute ihr zu. »Nicht schlecht.«
    »Wieso?«
    »Gemütlich.«
    »Willst du bei mir bleiben?« Er grinste. »Ich habe noch was zu trinken.«
    »Das ist gut, dann spendiere ich das Essen.«
    Karl verschwand, und die Frau holte die langen Baguettes aus dem Rucksack. Bei der Kälte hatten sich der Käse und der Schinken gut gehalten. Nur die Salatblätter dazwischen sahen schon ziemlich traurig aus.
    Karl kam zurück, hockte sich nieder und stellte eine Flasche Wein neben sich.
    »Fusel?« fragte

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