0959 - Der Fallbeil-Mann
grünliche Schimmelflecken abgesetzt. Die Haare des Henkers waren dünn wie Garn. Der Mund stand weit offen, als hätte er noch einen letzten Schrei abgeben wollen. Lippen waren kaum zu sehen, sie waren einfach zu blaß.
Ich richtete mich wieder auf. Inzwischen hatte sich die Umgebung in meiner Nähe verändert. Die Nonnen standen nicht mehr an ihren Plätzen, sie waren zu ihrer Oberin gegangen, um sie zu stützen, weil sie einfach zu schwach war.
Auch ich ging zu ihr. Mein Lächeln wirkte krampfhaft nach all dem Grauen, aber der Himmel über uns zeigte bereits einen ersten hellen Schein. Die Morgendämmerung breitete sich aus, und sie kündete den neuen Tag an, der für die Nonnen frei vom Grauen der Vergangenheit war. Ich fand es nur sehr traurig, daß es Sir Vincent Mosley nicht mehr erleben konnte.
»Wir werden beide begraben«, sagte die Oberin leise. »Es ist unsere Christenpflicht.«
Ich nickte. »Tun Sie das.«
»Und was ist mit der Polizei?« wurde ich gefragt.
»Da wird es Probleme geben, Schwester Anna. Aber darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Das ist allein meine Sache.«
»Gott segne Sie, Mr. Sinclair.«
»Danke, Schwester«, sagte ich und drehte mich um und ging zurück zu meinem Wagen…
ENDE
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