0959 - Der Loower und das Auge
das Auge eben hier auf Guckys Inn!" sagte Rhodan gleichmütig. „Wir haben Zeit."
Und damit schaltete er sich aus der Verbindung.
Pankha-Skrin fragte sich, was Rhodan mit seiner letzten Bemerkung gemeint hatte. Aber dann erinnerte er sich daran, daß er etwas von einer Suche vernommen hatte, die man Kemoaucs wegen zu starten beabsichtigte.
Der bloße Gedanke, die Menschen könnten den Mächtigen tatsächlich ausfindig machen, bereitete dem Loower einiges Unbehagen. Erstens hatte er seine eigenen Erfahrungen mit dem Erbe der Mächtigen gemacht, und was sich bis vor kurzem in den Burgen von Kemoaucs Brüdern abgespielt hatte, war nicht dazu geeignet, Pankha-Skrin in freudige Stimmung zu versetzen. Zweitens hatten die Mächtigen einst im Dienst der Kosmokraten gestanden, und damit wurden sie allesamt automatisch zu Feinden der Loower.
Er sah, wie Laire aufstand und konzentrierte sich hastig auf die Realitäten. Noch war Kemoauc schließlich außer Sicht- und Reichweite, der Roboter dagegen stand kaum drei Meter von dem Quellmeister entfernt.
„Du wirst den Kampf verlieren!" rief Pankha-Skrin ihm zu.
„Das ist noch längst nicht sicher", gab Laire nüchtern zurück, drehte sich um seine eigene Achse und schritt leichtfüßig davon. PankhaSkrin watschelte schwerfällig hinterdrein.
„Warum machst du es dir so schwer?" fragte Roi Danton, der dem Loower folgte.
„Das verstehst du nicht", behauptete Pankha-Skrin.
*
Nachdem Pankha-Skrin die kleine Messe verlassen hatte, begaben sich die sechs Siganesen umgehend auf die Suche nach dem Ka-Zwo mit dem seltsamen Namen Augustus. Noch immer hegten sie nicht den leisesten Zweifel daran, daß sie freiwillig handelten und nichts Unrechtes taten. Genaugenommen stimmte das sogar, denn es existierte kein einziges Gesetz, das es ihnen hätte verbieten können, sich mit dem Ka-Zwo und Laire zu beschäftigen.
Da Pankha-Skrin vergessen hatte, ihnen genaue Angaben zu machen, wollten sie zunächst den derzeitigen Aufenthaltsort des Ka-Zwos erfragen. Hätten sie es nur getan - vielleicht wäre doch jemand auf die Idee gekommen, den Zwergen ein wenig auf die Finger zu schauen.
Aber das Glück blieb dem Quellmeister und seinen unfreiwilligen Helfern treu.
Seit Tagen schlich Pankha-Skrin seinem Intimfeind Laire hinterher, und das blieb nicht ohne Folgen. Der Quellmeister benahm sich bei diesem Unternehmen gar nicht ungeschickt für einen Loower. Aber mit einem altterranischen Indianer konnte man ihn beim besten Willen nicht vergleichen. Nebenbei bemerkt hätte auch der Indianer bei Laire keine Chance gehabt.
Um sich abzusichern und um herauszubekommen, was der Loower plante, hatte Laire dem Quellmeister seinerseits einen Schatten angehängt: Augustus, der Pankha-Skrin von da an nicht mehr aus den Augen ließ.
Jetzt aber hatte der Ka-Zwo Pech gehabt. Als nämlich Pankha-Skrin gerade durch den Transmitter gegangen war, gab es einen gedämpften Knall, und das Gerät fiel aus. So etwas kam vor, nicht besonders häufig, denn die BASIS war ein auf technische Weise kerngesundes Gebilde, aber immerhin. Augustus glaubte trotzdem nicht an einen Zufall. Er war sich ziemlich sicher, daß Pankha-Skrin für die Sache verantwortlich war.
So stand er vor dem toten Transmitter und war ziemlich verzweifelt sofern man das von einem Roboter sagen kann -, denn er konnte aus irgendwelchen Gründen Laire auch über Funk nicht erreichen. Auch daran konnte nur Pankha-Skrin schuld sein. Augustus wartete und walzte den Groll in seinem elektronischen Herzen, da entdeckten die Siganesen den einsamen Roboter der ihnen mitten im Weg stand.
Sie hatten die Verstärker ausgeschaltet, und fast hätten sie das Hindernis einfach umrundet, da fiel einem von ihnen auf, wie seltsam Augustus doch eigentlich aussah. Dazu muß bemerkt werden, daß Augustus immer noch die gelbbraune Uniform der Ka-Zwos trug. Und die sah mittlerweile natürlich recht mitgenommen aus. Ein Roboter mit zerschlissener Kleidung aber war das letzte, was die sechs Helden aus der Baumkolonie von Zaltertepe an Bord der BASIS zu treffen erwarteten.
„Wer mag das sein?" rief Zeary Mahon seinem Vordermann, Bagno Cavarett, zu.
Bagno Cavarett kam nicht zu einer Antwort. Er hatte genug zu tun, seinen Flug abzubremsen, nachdem der vor ihm schwebende Vavo Rassa fast in der Luft stehengeblieben war. Cavarett schaffte es mit einiger Mühe, den vergleichsweise riesigen, nämlich über zehn Zentimeter großen Vavo nicht zu.rammen. Der Vorfall
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