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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den geringsten Zweifel daran, daß der Roboter alle Rücksichtnahme vergessen und mit tödlicher Gewalt zuschlagen werde, sobald er sein Auge erst einmal in Reichweite wußte.
    Er mußte dafür sorgen, daß alles ein wenig langsamer ging.
    „Kümmert euch um Augustus", sagte er zu den Siganesen. „Laßt alles andere meine Sorge sein."
     
    4.
     
    Bevor Pankha-Skrin sich in die Zentrale begab, machte er einen Abstecher in seine Kabine. Und als er danach mit erstaunlicher Geschicklichkeit auf ein schnelles Laufband sprang und sich der Zentrale entgegentragen ließ, da gab es keinen einzigen Terraner, der nicht den Kopf nach ihm gedreht hätte. Denn Pankha-Skrin sah martialisch aus, geradezu gefährlich Er watschelte klirrend und klappernd von dem Band hinunter, sah sich nach allen Seiten um, indem er seine Augenstiele verdrehte, und entdeckte Laire, der - groß, schlank und überaus ästhetisch anzusehen neben Roi Danton in der Nähe einer halboffenen Tür stand. Beim Anblick des schwer gepanzerten, waffenstarrenden Quellmeisters zuckte der Terraner deutlich sichtbar zusammen während Laire ungerührt aus seinem einen Auge auf den Loower starrte.
    Pankha-Skrin war im Schutz seiner neuneckigen Panzerplatten tatsächlich genauso breit wie hoch, dabei aber gut einen Meter kleiner als der Roboter. An mindestens jeder dritten Platte hing irgendeine Waffe.
    „Ziehst du in den Krieg?" fragte Roi Danton scharf.
    „Ich bin sehr für den Frieden", versicherte Pankha-Skrin gelassen, und das entsprach sogar der Wahrheit.
    Nur war es schwer, dieser Äußerung Glauben zu schenken, wenn man diese wandelnde Festung vor Augen hatte.
    Roi Danton sah aus, als wüßte er nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    „Leg das ab, Pankha-Skrin", bat er schließlich. „Mit solchen Spielchen vergrößerst du die Unruhe an Bord.
    Was sollen deine Loower von dir denken, wenn sie dich in diesem Aufzug sehen?"
    „Sie werden volles Verständnis für mich aufbringen", behauptete der Quellmeister. „Ich habe die Pflicht mich vor Uberfällen zu schützen."
    Danton warf Laire einen ratlosen Blick zu.
    „Er wird dich nicht angreifen", murmelte er.
    „Zu wem sprichst du?" erkundigte sich der Roboter gleichmütig. „Zu mir oder zu dem Loower?"
    „Meinetwegen zu euch beiden! „ rief der Terraner ärgerlich. „Du solltest ihm versichern, daß du gewillt bist, den Konflikt auf friedliche Weise zu lösen."
    „Ich sehe gar keinen Konflikt", versicherte Laire freundlich. „Das Auge gehört mir, also werde ich es auch bekommen."
    „Da irrst du dich aber!" rief der Quellmeister, riß eine seiner vielen Waffen aus ihrer Halterung und schwang sie.
    Hätte Roi Danton genauer hingesehen, so wäre ihm aufgefallen, daß der Loower mit den feinfühligen Enden seiner Greiflappen nicht einmal in die Nähe des Auslösers kam und es auch sorgfältig vermied, die Mündung der Waffe auf Laire zu richten. Der Terraner nahm sich jedoch nicht die Zeit für so kleinliche Beobachtungen. Er sah vor seinem geistigen Auge den Feuerstrahl, der im nächsten Moment auf Laire zujagen mochte, und er stellte sich vor, was dies für die Zukunft der BASIS bedeutete. Die Bilder in seinem Geist veranlaßten ihn, spontan zwischen Pankha-Skrin und den Roboter zu treten.
    Fast im selben Augenblick fand er sich jedoch wieder auf seinem alten Platz. Laire hatte den Menschen so schnell zur Seite gehoben, daß das Auge der Bewegung kaum zu folgen vermochte.
    Dieser Eingriff des Roboters wie derum hatte zur Folge, daß PankhaSkrin vor Uberraschung die Waffe sinken ließ.
    „Wir sollten Perry Rhodan nicht noch länger warten lassen", bemerkte Laire so ruhig, als wäre gar nichts passiert. Er drehte sich um und ging durch die Tür, und Roi Danton folgte dem Roboter, ohne dem Quellmeister auch nur noch einen Blick zu gönnen.
    Pankha-Skrin war dennoch sehr zufrieden. Er hatte sein Spiel begonnen, und schon die erste kurze Probe zeigte ihm, daß er sich in den Terranern keineswegs geirrt hatte: Da sie kein Talent dazu hatten, entelechisch zu denken, konnten sie des Quellmeisters Auftritte nicht durchschauen. Dasselbe schien auf Laire zuzutreffen.
    Der Raum, in den er dem Terraner und dem Roboter folgte, war ziemlich klein. Er enthielt im wesentlichen nur eine große Bildfläche, dazu drei verschieden hohe Pulte und dazu Sitzmöbel, die für Danton, Laire und Pankha-Skrin bestimmt waren. Offenbar hatte Rhodan die Absicht, eine längere Unterhaltung mit diesen dreien zu führen. PankhaSkrin

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