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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und darum ließ er Kershyll Vanne ein.
    „Mach es kurz", bat er nur.
    Kershyll Vanne ließ sich das nicht zweimal sagen, denn ihn plagte das schlechte Gewissen. Er berichtete von dem Gespräch, das er mit Pankha-Skrin geführt hatte, und fügte hinzu: „Ich hätte das nicht sagen sollen, ich sehe es ein. Aber es es ist mir so herausgerutscht."
    „Das macht nichts", murmelte Roi Danton und betrachtete die fünf Weinflaschen, die er auf einem Bord aufbewahrte. Er hätte gerne ein Glas davon getrunken, sich mit einem vernünftigen Menschen unterhalten und für ein paar Stunden die Probleme vergessen. Außerdem war Demeter wieder an Bord, und er hatte sie noch nicht einmal begrüßt. Aber er wandte die Augen mannhaft in eine andere Richtung. Jeden Augenblick konnte an Bord der Zirkus losgehen. Wenn sich Laire und PankhaSkrin erst einmal gegenseitig an den Kragen fuhren, würde er einen absolut klaren Kopf dringend brauchen.
    „ nicht geben", hörte er Kershyll Vanne gerade noch sagen.
    „Ich habe nicht richtig hingehört", entschuldigte er sich.
    „Ich sagte gerade, daß Rhodan den Loowern das Auge gar nicht geben kann!" wiederholte Vanne.
    „Das wissen wir", murmelte Danton. „Und meiner Meinung ist sich Pankha-Skrin auch völlig darüber im klaren. Du solltest dir keine Sorgen machen. Was du gesagt hast, ist im Grunde genommen ein alter Hut. Dieser Loower weiß längst, was die Stunde geschlagen hat."
    Kershyll Vanne lächelte schwach.
    „Genau das hatte ich gerade vorher gesagt", bemerkte er. „Was mir daran zu schaffen macht, ist die feste Uberzeugung Pankha-Skrins, es doch noch schaffen zu können."
    „Gewohnheitssache", meinte Roi Danton. „Das Volk der Loower lebt seit dem Diebstahl des Auges allein von dieser Uberzeugung, und Pankha-Skrin ist mit diesem Glauben uralt geworden. So schnell kann kein Wesen umschalten."
    „Es ist nicht nur das", sagte das Konzept nun kopfschüttelnd. „Der Quellmeister führt bestimmt etwas im Schilde."
    Danton erinnerte sich mit Unbehagen an eine Bemerkung Galbraith Deightons.
    Beim Anblick des durch die Zentrale schlendernden Loowers hatte dieser gesagt: „Er ist auf dem Kriegspfad."
    Danton hatte der Bemerkung keine besondere Bedeutung zugemessen, zumal auch Deighton selbst nicht mehr darauf zurückkam.
    „Hast du Beweise?" fragte er.
    Kershyll Vanne zuckte die Schultern.
    „Er verfolgt Laire auf Schritt und Tritt, und vielleicht bildet er sich ein, daß dieser ihn gar nicht bemerkt.
    Aber welchen Sinn das alles erfüllt, das ist mir vorläufig noch unbekannt. Nicht einmal Laire scheint etwas zu wissen. Er hätte sich den Loower schon hundertmal vom Halse schaffen können, aber er läßt ihn gewähren. Ich frage mich, warum!"
    Roi Danton, der seit mehr als vier Tagen ununterbrochen auf den Beinen war und nur noch von Aufputschmitteln lebte, dachte in diesem Moment an seine eigene Gesundheit.
    „Laire kann sehr gut für sich selbst sorgen", behauptete er. „Wenn er den Quellmeister für ungefährlich hält, dann sollten wir uns auch keine Sorgen machen. Noch ist das Auge nicht an Bord."
    Er sah Kershyll Vanne an und stellte fest, daß das Konzept enttäuscht war. Er raffte sich mühsam zu einem Entschluß auf.
    „Geh zu Laire!" bat er. „Rede mit ihm. Vielleicht bringst du etwas aus ihm heraus."
    Der Auftrag war nicht das, was Kershyll Vanne sich erhofft hatte, und das Konzept gab sich keine Mühe, seinen Unmut zu verbergen. Erst als Vanne sah, wie angestrengt Danton mit dem Schlaf kämpfte, schlug er sich in jähem Begreifen an den Kopf.
    „Ich habe mich wie ein Idiot benommen", sagte er. „Aber ich werde mich trotzdem um Laire kümmern.
    Einverstanden?"
    Der Kommandant der BASIS brachte noch ein Nicken zustande, dann glitt er in das Land der Träume.
    Kershyll Vanne rief einen Roboter, der sich um Danton kümmern würde,. und ging leise hinaus.
    Laire - nun, warum auch nicht? Der Roboter mußte schließlich am besten wissen, was Pankha-Skrin ihm eventuell anhaben konnte. Oder besaß Laire gar keine wunde Stelle?
    Kershyll Vanne erkundigte sich nach Laires derzeitigem Aufenthaltsort, und er erhielt die Auskunft, daß Laire in Deck B-18 zu finden sei, nicht weit von einem Transmitter entfernt. Auf dem schnellsten Weg begab sich Vanne an den fraglichen Ort und sah gleich darauf eine erstaunliche Szene: Am Ende eines unbeleuchteten Korridors, keine zehn Meter entfernt, stand Laire. Unwillkürlich empfand Vanne Bewunderung bei diesem Bild. Der zweieinhalb Meter

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