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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Roboter!"
    „Er ist völlig auf Laire fixiert", erklärte der Quellmeister, der die beiden ungleichen Maschinen länger beobachtet hatte, als es den gerade erst eingetroffenen Siganesen möglich gewesen war. „Außerdem hat er sich durch das ständige Zusammensein mit Laire weiterentwickelt. Ich glaube, er ist durchaus fähig, Interesse zu empfinden. Ihr müßt ihn nur darauf aufmerksam machen, daß er noch nicht alles über Laire weiß."
    „Und wenn auch das uns nicht weiterbringt?" erkundigte sich Zeary Mahon skeptisch.
    „Dann bleibt uns nur noch eine Wahl: Wir müssen Laire in Situationen bringen, in denen er unfreiwillig zeigt, nach welchen Gesetzmäßigkeiten er sich zwingend zu richten hat", erklärte Pankha-Skrin hart.
    „Aber das hieße ja ..."
    Pankha-Skrin stellte erschrocken fest, daß die Siganesen trotz der Beeinflussung Furcht zu empfinden vermochten. Das überraschte ihn, denn es war damals, bei den seltsamen Quellenanbetern, nicht der Fall gewesen.
    „Augustus wird das für uns tun!" schnitt er Sirke Fogel hastig das Wort ab. „Und wenn das nichts hilft, werde ich selbst diese Rolle übernehmen."
    „Das würden wir niemals zulassen, Quellmeister!" riefen die Siganesen wie aus einem Mund, und das war der Augenblick, in dem PankhaSkrin zum erstenmal Skrupel angesichts der Macht empfand, die er durch einen Zufall über diese winzigen Menschen errungen hatte.
    Er beschloß schnell, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen.
    „Kehrt jetzt zu Augustus zurück!" befahl er. „Und sprecht zu niemandem über unsere Pläne."
    Die Siganesen versicherten, daß sie strengstes Stillschweigen bewahren wollten, und schwircten davon.
    Pankha-Skrin blieb noch eine Zeitlang sitzen, dann erhob er sich mühsam und verließ sein Zimmer, um sich erneut Laire zu widmen.
    Als er durch die Tür trat, sah er im Hintergrund des Ganges, in einer Sprechnische, ein terranisches Kind.
    Uberrascht blieb er stehen. Kinder waren auf diesem Gang so selten zu finden wie Blumen in der Wüste.
    Noch während er hinsah, drehte das Kind sich um und sah ihn an. Nun war Pankha-Skrin es gewohnt, von Menschen angestarrt zu werden, denn auch wenn die Leute in der BASIS aus einem fremdartigen Passagier keine Sensation mehr machten, so hatte Pankha-Skrin doch im Lauf der Reise wiederholt Anlaß gegeben, sich nachhaltig über ihn zu wundern. Mittlerweile war er so weit, daß Blicke aller Art an ihm abprallten, wenn er sich nicht bewußt darauf konzentrierte, sie wahrzunehmen.
    Der Blick dieses Kindes aber ging ihm durch und durch. In den großen dunklen Augen lag etwas Unheimliches und gleichzeitig Vertrautes, ein verborgenes Wissen. Pankha-Skrin hatte plötzlich das untrügliche Gefühl, daß dieses Kind ihn durchschaute oder es doch in absehbarer Zeit tun würde.
    Er war versucht, die Flucht zu ergreifen, und wollte sich gerade abwenden, da setzte sich das Kind in Bewegung und kam auf ihn zu „Bist du der Quellmeister?" fragte es.
    „Ja", antwortete Pankha-Skrin zögernd.
    „Perry Rhodan möchte mit dir sprechen", erklärte das Kind, drehte sich um und ging davon.
    Pankha-Skrin sah dem kleinen Geschöpf nach, und die Geste, die er vollführte, war das loowerische Gegenstück zu einem terranischen Kopfschütteln. Im ersten Augenblick wollte er sich weigern, diese Botschaft ernst zu nehmen. Ein Kind! Und noch dazu ein so kleines und ...
    Aber dann dachte er, daß auch dies zu den psychologischen Tricks gehören mochte, die Perry Rhodan sich ausdachte; um das Auge für sich zu behalten oder es wenigstens nicht an die Loower weitergeben zu müssen. Fest entschlossen, sich durch solche Lappalien nicht beeindrucken zu lassen, marschierte Pankha-Skrin in Richtung Zentrale davon.
    Und wieder fand er Laire und Roi Danton vor derselben halboffenen Tür, und dahinter sah er die Bildfläche und die Tische mit den passenden Sitzgelegenheiten davor. Er sah aber noch mehr. In diesem Teil der Zentrale - die eigentlich riesengroß war, von der man aber nur einen bestimmten Teil im normalen Sprachgebrauch der BASIS-Leute so bezeichnete - hielt sich alles auf, was Rang und Namen hatte. Eigentlich fehlte nur Perry Rhodan.
    Zwei Tage waren vergangen, seit er sich hier von Roi Danton und Laire getrennt hatte, und Pankha-Skrin trug noch immer seine Panzerplatten, die ihm einen schweren Kampf anzug ersetzten, und die Waffen, die in großer Zahl an ihm hingen. Er hatte sich keine Minute lang ohne das Zeug außerhalb seiner Kabine aufgehaIten. Jetzt, da

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