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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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gekommen«, gab Fu Long zu bedenken. »Und dort entsteht bestimmt keine neue Hölle.«
    Asmodis ließ sich jedoch nicht beirren. »Was kümmern mich diese paar abtrünnigen Schwächlinge! Lass uns lieber herausfinden, was diese Dämonen hier wissen.« Fu Long vollführte eine knappe »Nach dir«-Geste, und sie gingen auf das Feuer zu, dem sie am nächsten waren. Dort saß ein Dutzend düsterer Gestalten, von denen bisher keine einzige aufgesehen hatte, um die Neuankömmlinge zu begrüßen oder anzugreifen, je nachdem wie lebensmüde sie waren.
    Von diesem respektlosen Verhalten empört, hob Asmodis seine Stimme, um sich bemerkbar zu machen. »Hey, ihr da!« Als die Dämonen daraufhin kollektiv zusammenzuckten und verschreckt zu ihm und Fu Long aufblickten, musste er sich ein Grinsen verkneifen. Also wissen sie, wen sie vor sich haben , dachte er. Gut so. Dann werden sie sich sicher äußerst kooperativ verhalten. »Wir hätten da ein paar Fragen.«
    Einige der kleineren Dämonen wandten den Blick sofort wieder ab, kauerten sich zusammen und versuchten, so unauffällig wie möglich zu wirken. Andere tuschelten aufgeregt, verstummten aber gleich wieder, als ein großes gehörntes Wesen mit roter Haut und gelb glühenden Augen ein tiefes Knurren vernehmen ließ und sie bedrohlich anstarrte.
    »Du musst hier dann wohl der Anführer sein«, stellte Asmodis fest. Als der Dämon sich ihm zuwandte, bemerkte er, dass sein Gesicht nicht vollständig mit Haut bedeckt war. Teile seines Kieferknochens lagen frei, und das Fleisch war an den Rändern ausgefranst und verrottet, was den fauligen Gestank erklärte, der Asmodis und Fu Long entgegenschlug, als der Dämon sprach. »Mein Name ist Urkonis«, sagte er mit tiefer, dröhnender Stimme. »Und ich bin niemandes Anführer. An diesem Ort bin auch ich nur ein Flüchtling wie alle anderen.«
    »Und was genau ist dieser Ort?«, schaltete sich Fu Long ein.
    »Der Vorhof des Grauens, mein Fürst«, erwiderte Urkonis ehrfürchtig. »Und unsere letzte Zuflucht.«
    »Was befindet sich in diesem Nebel?«, wollte Asmodis wissen und deutete auf die weiße Wand, die sich entlang der Ebene erhob. Von dem Pflanzendschungel wusste er natürlich, aber das konnte noch nicht alles sein. Ihm war bereits aufgefallen, dass sich keiner der Dämonen in unmittelbarer Nähe des Phänomens aufhielt. Alle saßen, hockten oder kauerten ein gutes Stück entfernt und warfen immer wieder verstörte und ängstliche Blicke in Richtung des Nebels, der stumm und bedrohlich dalag und die einzige Barriere zwischen ihnen und dem, was dahinter liegen mochte, darstellte. Und obwohl Nebel natürlich eine äußerst flexible Barriere bildete, die man eigentlich ohne Probleme hätte durchqueren können müssen, wirkte diese Wand aus Dunst offenbar besser als jede Mauer.
    Urkonis schien zu zögern. Offenbar wollte er sich nicht weiter dazu äußern. Asmodis übte ein wenig geistigen Druck aus, um ihn zu einer Antwort zu bewegen. Kurz blitzte Furcht in den gelben Augen des Dämons auf, doch Asmodis war sich nicht ganz sicher, ob er der Grund dafür war, oder ob es vielleicht daran lag, dass diese bedrohlich wirkende und doch seltsam eingeschüchterte Kreatur Angst davor hatte, Informationen preiszugeben, die nicht verraten werden sollten. »Anfangs sind einige von uns hineingegangen, um der Macht, die von ihm ausgeht näher zu sein«, erwiderte Urkonis schließlich. »Bisher ist kein einziger zurückgekehrt.«
    Asmodis sah kurz zu Fu Long, der mit den Schultern zuckte, als wollte er sagen: Es ist deine Entscheidung.
    »Ich bin mir sicher, dass die Entstehung dieses Nebels mit etwas Bedeutendem zusammenhängt«, verkündete Asmodis daraufhin. »Die Hölle, die ihr alle vermisst, wurde nicht vollständig zerstört. Es gibt noch Dämonen, ich selbst existiere noch. Es ergibt absolut Sinn, dass dies hier der Ort ist, an dem die Essenz der Hölle nur darauf wartet, zu neuer Macht erhoben zu werden, um als Reich und Herrscher aller Dämonen wiederaufzuerstehen. Und ich werde derjenige sein, der es ermöglicht.«
    Urkonis schnaubte. »Wie ich schon sagte, bisher ist niemand aus dem Nebel zurückgekehrt. Und ich würde euch auch nicht raten hineinzugehen.«
    Asmodis plusterte sich auf. »Was hat die Hölle doch für Feiglinge hervorgebracht! Da zieht ein bisschen Dunst auf, und ihr sitzt wimmernd um ein Feuer und wagt es nicht, euch mal genauer anzusehen, welcher Macht ihr da eigentlich gefolgt seid. Das ist wirklich erbärmlich! Ich

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