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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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doch sein Blick war vernebelt, sodass er kaum etwas erkennen konnte. Dann erinnerte er sich dunkel daran, dass der Nebel dort, wo er sich befand, allgegenwärtig war, und seine eingeschränkte Sicht vermutlich nichts mit seiner Benommenheit zu tun hatte. Sein Körper fühlte sich taub an. Als er seine Arme bewegen wollte, stellte er fest, dass es nicht ging. Das Gleiche galt für seine Beine. Als er den Kopf leicht nach vorn beugte, wurde ihm der Grund für seine Bewegungsunfähigkeit klar: Er hing mehrere Meter über dem Boden in der Luft und wurde an Armen und Beinen von Ranken gehalten, die sich fest um ihn gewickelt hatten und nicht locker ließen, als er versuchte, sich loszureißen. Stattdessen schienen sie sich noch fester um ihn zu wickeln.
    Was zur ewigen Verdammnis geht hier vor? Er konnte sich nur noch daran erinnern, wie er durch die überwucherten Straßen gewandert war und dann… ja, da war jemand gewesen, eine Frau. Sofort hatte er das Bild wieder vor Augen: eine wunderschöne, rassige Südländerin in einem roten Kleid. Sie war auf ihn zugekommen, hatte mit ihm gesprochen, doch er wusste nicht mehr, was sie gesagt hatte. Dieses Miststück musste irgendeinen Zauber auf ihn angewendet haben, um ihn außer Gefecht zu setzen. Doch was wollte sie von ihm? Konnte vielleicht auch das mit LUZIFERS Geist zusammenhängen, der seine Anwesenheit hier spürte?
    Nein , dachte Asmodis, so kompliziert würde er es nicht machen. Diese Frau wollte etwas anderes. Hätte sie ihn töten wollen, hätte sie es längst getan, da war er sich sicher. Aber wie hatte sie es überhaupt geschafft, ihn zu überwältigen? Es musste sich um ein sehr mächtiges magisches Wesen handeln, wenn ihr das gelungen war. Außerdem schien sie diese Pflanzen zu kontrollieren, denn er war sich ziemlich sicher, dass die Dinger ihn in ihrem Auftrag festhielten. Wütend zerrte er wieder an den Ranken und heulte dann vor Schmerz auf, als diese ihre Dornen in sein Fleisch stachen. Seine Situation konnte wirklich nicht mehr schlimmer werden.
    Und dann kam seine Verführerin plötzlich um die Ecke.
    Und Fu Long folgte ihr!
    Asmodis war außer sich, als er die beiden zusammen sah. Hatte der Vampir ihn etwa mithilfe dieser miesen kleinen Schlampe reingelegt, um ihn außer Gefecht zu setzen? Er tat zwar immer so ehrenhaft, aber wer wusste schon, was wirklich in ihm vorging? Asmodis tobte, doch die Ranken ließen ihn nicht los, also musste er seine Wut verbal äußern: »Du Verräter, was hast du mit diesem Miststück zu schaffen? Wolltet ihr beide mich aus dem Weg räumen?« Er wandte sich an die Frau. »Du hast wohl gedacht, dass du mich mit deinen Reizen verführen kannst, was? Was für ein billiger Trick! Du musst irgendeine Art von Zauber auf mich angewendet haben, sonst wäre ich niemals auf diese Flittchennummer hereingefallen!«
    Fu Long warf ihm einen verwirrten Blick zu, bevor er sagte: »Du schimpfst mich einen Verräter? Ich habe dir mein Wort gegeben, dich bei deinem Vorhaben zu unterstützen. Selbst du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass es gegen meine Ehre gehen würde, mein Wort zu brechen. Und was hast du mit dieser Frau zu tun? Sie hat mir gesagt, dass du mich reinlegen willst.«
    »Sie ist hier plötzlich aufgetaucht und hat sich an mich rangemacht. Hat das volle Programm abgespult. Was hättest du denn an meiner Stelle gemacht?«
    »Mich von ihr ferngehalten. Sie ist doch sowieso nicht dein Typ!« Der Vampir klang immer noch verwirrt.
    »Was redest du da? Sieh sie dir doch an, sie ist eine perfekte, kurvige, dunkle Schönheit. Sie ist sogar schon ein wenig zu perfekt, so als hätte jemand in meinem Kopf rumgewühlt und aus meinen Vorstellungen eine Frau erschaffen.«
    »Sprichst du von der Frau, die neben mir steht?«
    »Von welcher denn sonst?«, fauchte Asmodis. Hatte der Nebel Fu Long jeglichen Verstand geraubt?
    »Na ja, ich meine ja nur, weil sie definitiv nicht so aussieht, wie du sie beschreibst. Zugegeben, sie ist schön. Aber ich hätte nicht gedacht, dass Chinesinnen deinem idealen Frauenbild entsprechen.«
    »Was für eine Chinesin? Drehst du jetzt völlig durch?«
    »Ich glaube, die Ranken haben dir die Blutzufuhr zum Gehirn abgeschnürt. Neben mir steht eine chinesische Frau, die…«
    Als er sich zu ihr umdrehte, war die Frau plötzlich nicht mehr da. Noch bevor er sich darüber wundern konnte, schoss eine Armee aus Ranken heran und packte ihn an Armen und Beinen. Der Vampir versuchte, sich zu wehren, doch

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