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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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schickst vielleicht noch einen Obstkorb mit einer netten Karte und das war's dann?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Lea. »Ich biete euch außerdem meine Hilfe an, falls ihr sie benötigen solltet.«
    »Zuerst wüsste ich gerne, wer du wirklich bist, falls du das bei den ganzen Identitäten, die du angenommen hast, überhaupt noch weißt.«
    Lea lächelte und entschied, dass eine Prise Wahrheit ihren Lügen mehr Glaubwürdigkeit verleihen würde. Ihrer Erfahrung nach funktionierte das immer besser als eine reine Lüge, die viel zu leicht auffliegen konnte. »Der Fürst der Finsternis hat ganz richtig erkannt, dass ich eine Gestaltwandlerin bin. Ich lebte mit meinen Schwestern in der Hölle, bis sie zerstört wurde. Ich habe als Einzige überlebt.«
    »Wie ist dir das gelungen?«, wollte Asmodis wissen.
    »Ich befand mich zum Zeitpunkt des Untergangs nicht in der Hölle. Danach kam ich hierher, weil ich wie viele andere spürte, dass von diesem Ort eine dunkle Macht ausging. Seitdem lebe ich im Nebel und habe gelernt, die Pflanzen zu kontrollieren.«
    »Und warum hast du uns in die Irre geführt und uns dann angegriffen?«, fragte Fu Long.
    »Wie ich schon sagte, ich kann mich nur für mein unüberlegtes Handeln entschuldigen«, sagte Lea und neigte dabei demütig den Kopf, eine Geste, die ihr mittlerweile recht fremd war, die sie aber dennoch überzeugend darstellte. »Ich hielt euch anfangs lediglich für Eindringlinge in mein Reich und wollte mich und die Dämonen, die unter meinem Schutz stehen, verteidigen. Doch nun kenne ich eure wahre Absicht. Hätte ich sofort von euren noblen Plänen erfahren, hätte ich euch natürlich umgehend meine Hilfe angeboten. Ihr müsst wissen, dass ich die Dämonen, denen ihr vor dem Nebel begegnet seid, unter meine Obhut genommen habe, seit die Hölle auf so tragische Weise vernichtet wurde. Sie waren so verloren, und der Nebel und ich boten ihnen eine neue Heimat. Doch ich fürchte, sie kann nicht ewig währen. Die Hölle ist einfach unersetzbar und wenn ihr sie wiederherstellen und diesen armem Geschöpfen ihre alte Heimat wiedergeben könnt, dann ist euch meine Hilfe und Unterstützung gewiss.«
    Asmodis und Fu Long wirkten nicht sehr überzeugt, was Lea ein wenig beunruhigte. Wie schnell mochte es ihr gelingen, sich eine wirksame Alternative auszudenken, wenn dieser Plan fehlschlug?
    »Warum sollten wir ausgerechnet dir trauen?«, fragte Asmodis. »Bisher hast du uns keinen Grund dafür gegeben.« Fu Long unterstützte diese Aussage lediglich mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
    »Weil ich die Einzige bin, die euch dorthin führen kann, wo sich vermutlich die letzten Überreste der Hölle befinden, aus denen ihr LUZIFERS Reich neu erschaffen könnt«, log Lea lächelnd. »Ich kann es nicht selbst tun, dazu fehlt mir die Macht. Doch wenn der Fürst der Finsternis und der berühmte Asmodis ihre Kräfte vereinen, sollte es möglich sein. Hier im Nebel gibt es höllische Energien, die ich gleich nach meiner Ankunft entdeckt habe, doch bisher konnte ich nicht viel damit anfangen. Ich werde euch zu ihrem Ursprungsort bringen, wenn ihr das wollt. Ich kann euch nur bitten, mir zu vertrauen und uns allen unsere Heimat zurückzugeben. Ihr würdet damit allen noch existierenden Dämonen einen großen Dienst erweisen, woraufhin sie auf ewig in eurer Schuld stünden.«
    Lea hielt sich mit noch ausschweifenderen Ruhmesbekundungen zurück. Sie wollte es nicht übertreiben und musste die feine Balance finden, um dieses ungleiche Paar zu überzeugen, ihr zu trauen. Darin lag die Herausforderung. Asmodis sprang auf diese Schmeicheleien und Versprechungen an, das konnte sie sehen, doch Fu Long blieb misstrauisch. Er wollte sich weder als Retter aller Dämonen aufspielen noch mehr als unbedingt nötig mit diesem Unterfangen zu tun haben. Er war nicht leicht zu durchschauen, das hatte sie bereits gemerkt, als sie versucht hatte, ihn als Abbild seiner toten Geliebten zu verführen. Anders als bei Asmodis war seine Liebe stärker als seine Lust gewesen, was dazu geführt hatte, dass ihre gewandelte Form nicht den gewünschten Effekt erzielt hatte. Er war ihr nicht verfallen, sondern hatte sofort an ihr gezweifelt und erkannt, dass sie nicht wirklich seine Geliebte war, auch wenn er nicht gewusst hatte, was sie sonst sein konnte.
    Sie wandte sich direkt an den Fürsten der Finsternis. »Die Welt und das Magische Universum würden endlich wieder im Gleichgewicht sein. Gut und Böse, weiß- und

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