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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfahren. Es muß nicht sein, daß Beragh für alle Zeiten verschwunden bleibt. Der Ort und seine Bewohner sind nur für einen begrenzten Zeitraum in ein Dimensionsloch gesackt. Was die andere Macht damit bezwecken will, weiß ich noch nicht. Aber ich werde es herausfinden, darauf können Sie sich verlassen, und dabei spielen Ihre Söhne eine nicht unbeträchtliche Rolle. Ich glaube fest daran, daß die Schatten noch hier sind. Wenn nicht, dann schaffen sie es zumindest, sich von einer Dimension in die andere zu bewegen, und ich baue darauf, daß sie mich mitnehmen.«
    Gordon Tarling grinste nur. Er sah etwas dümmlich dabei aus. Das war möglicherweise beabsichtigt. Dann sagte er: »Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen nicht folgen kann?«
    »Natürlich, es ist auch schwer.«
    »Danke.« Er legte sich wieder hin. »Ich werde in den nächsten Stunden nachdenken, was ich machen soll - und entscheide, was für mich am besten ist.«
    »Daran kann ich Sie nicht hindern, Mr. Tarling, aber Sie sollten bedenken, daß nicht alles im Leben aus einer Einbahnstraße besteht. Manchmal gibt es ein Zurück.«
    »Für meine Söhne nicht mehr.«
    »Das stimmt, aber Sie, Mr. Tarling, sind Sie. Und das sollten Sie nicht vergessen.« Ich nickte ihm zum Abschied zu, was er nicht sah, weil er den Kopf zur Seite gedreht hatte. Doch aus dem Zimmer hörte ich ihn weinen.
    Diesmal ging ich leise die Treppe nach unten. Auch ich wußte nicht, was ich unternehmen sollte. Ratlos wie selten blieb ich im ehemaligen Wohnzimmer stehen und betrachtete durch das Fenster den Turm der kleinen Friedhofskirche.
    Auf einmal hörte ich den Klang der Flöte!
    Und das war einfach wunderbar. Bisher war ich mir verloren vorgekommen, nun, als mich die Klänge erreichten, änderte sich dies. Es war die Musik, die mir Hoffnung machte, denn nur einer spielte so beherrschend auf dem Instrument, der Rote Ryan. Jetzt war mir klar, daß noch nicht alles verloren war. Der Rote Ryan stand auf meiner Seite, obwohl er nicht in diese Welt gehörte. Aber irgendwo gibt es immer wieder eine Ebene, wo sich Menschen treffen können, auch wenn sie sehr verschieden sind. Es hatte schon einige Zeit gedauert, bis der Rote Ryan und ich Vertrauen zueinander gefaßt hatten, doch die Zeiten lagen lange zurück. Wir konnten uns aufeinander verlassen.
    Inzwischen hatte ich das Haus verlassen und hielt Ausschau nach dem Besucher. Der Klang seiner Flöte wies mir den Weg, und mein Blick glitt zum Friedhof hoch. Dort sah ich ihn stehen, einsam, verloren und für diese Welt so völlig unpassend gekleidet. Er wirkte wie bestellt und nicht abgeholt.
    Er wußte jetzt, daß ich ihn entdeckt hatte und ließ sein Instrument sinken. Durch mein Zuwinken gab ich ihm das Zeichen, dort zu bleiben, wo er war. Ich hatte mich inzwischen von meinem langen Lauf erholt und eilte ihm entgegen.
    Der Rote Ryan schaute mich nicht an. Er sah sich um, als wollte er die Umgebung genau kontrollieren. Seine Mimik blieb mir verborgen, erst als ich kurz vor ihm stoppte, blickte er mich an. Seine Augen kamen mir irgendwie verwässert vor, auch das ganze Gehabe ließ nicht darauf schließen, daß wir uns auf der Siegerstraße befanden, aber das konnte ich mir auch einbilden.
    »Du weißt, wie es hier einmal ausgesehen hat?« erkundigte ich mich bei ihm. »Nein, es ist mir neu.«
    »Hier gab es den Ort Beragh«, klärte ich ihn auf. »Ein Dorf mit Häusern und Menschen. Mit einer intakten Infrastruktur, aber das alles ist verschwunden, bis auf zwei Reste. Ein halbzerstörtes Haus und die Kapelle hinter dir.«
    Er nickte mir zu. »Ich kann es mir vorstellen. Guywanos Schatten haben sich hier austoben können.«
    »Was sie auch taten.« Der Rote Ryan hob die Schultern. »Du mußt dich wie ein Verlierer fühlen, John, das kann ich mir vorstellen, aber noch ist nicht alles verloren. Du mußt versuchen, Guywano zu stoppen. Und nicht nur du. Ich werde versuchen, dir zu helfen.«
    »Guywano stoppen?« Beinahe hätte ich gelacht, unterdrückte es aber.
    »Nein, ich glaube nicht, daß ich dies schaffen kann. Schau dich nur um. Wo stehen wir denn? In einer Leere. Da ist nichts mehr, was uns voranbringt.«
    »Das stimmt schon.«
    »Dann müßte ich nach Aibon.« Ryan nickte nicht. Er schüttelte auch nicht den Kopf. Er blieb auf eine ungewöhnliche Art und Weise neutral. »Aibon könnte für dich nicht so gut sein, John.«
    »Warum?«
    »Dort befindet sich Suko. Er lebt. Du kannst dich auf ihn verlassen, aber andere sind wichtiger, denke

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