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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mir.«
    »Denkst du an die Schatten?«
    »Ja, John Sinclair, an die Schatten. Sie sind die Wanderer zwischen den Welten, und sie können die Grenzen blitzschnell hinter sich lassen, ohne daß dies zu messen ist.«
    »Was genau haben sie vor?«
    »Das weißt du, John. Sie sollen für Guywano vernichten. Sie sollen endlich das erreichen, wofür er überhaupt lebt. Wonach er sich gesehnt hat. Wovon er geträumt hat. Er hat es immer wieder verstanden, über die Grenze in den anderen Teil des Paradieses zu gehen, aber er konnte nie so effektiv sein wie die Schatten. Sie sind in der Lage, Dinge zu schlucken, einfach verschwinden zu lassen, wie sie es hier vorgemacht haben, und das ist Guywanos Trumpf. Er rechnet damit, daß seine Schatten unseren Teil des Reiches einfach schlucken. Wenn das geschieht, bleibt nur noch seine Hälfte übrig. Ist das logisch, John?«
    »Keine Frage. Und wann ist es soweit?«
    Der Rote Ryan mußte passen und hob die Schultern.
    Die Antwort reichte mir nicht, und ich sprach weiter. »Warum hat er nicht schon längst deine Hälfte Aibons durch die Schatten verschwinden lassen?«
    »Das ist die Frage«, gab der Rote Ryan zu.
    »Hast du eine Antwort?«
    Wieder hob er die Schultern. »Ich kann mir das nur so vorstellen, daß die Schatten noch üben. Hier war es einfach, die Menschen und deren Häuser in die Gewalt zu bekommen, aber in Aibon gibt es mächtige Gegenkräfte, die es nicht wollen. Und so sind die Schatten in einer zwiespältigen Lage. Sie versuchen alles, sie testen, wie groß ihre Kräfte sind, und ich bin sicher, daß sie es irgendwann schaffen.«
    »Moment mal«, sagte ich, »dann war das hier ein Test. Kann man das so sagen?«
    »Irgendwo schon.«
    Ich stellte dem Roten Ryan die Frage, die mir am stärksten auf dem Herzen brannte. »Gibt es denn diesen Ort noch? Oder ist Beragh für alle Zeiten verschwunden?«
    »Nein.«
    »Gut. Und die Menschen?«
    »Leben auch noch.« Der Rote Ryan schränkte jedoch ein: »Aber verlassen kannst du dich auf Guywano nicht. Wer weiß, was ihm noch alles in den Kopf kommt. Er will ja die Macht. Der Ort hier war ihm einfach nur Mittel zum Zweck, John.«
    »Ja«, sagte ich und wischte über meine Stirn. »Das sehe ich mittlerweile auch ein.«
    »Unsere Position ist nicht gut«, gab der Rote Ryan zu.
    »Stimmt. Vor allen Dingen nicht, wenn ich hier in meiner Welt stehe und daran denken muß, daß sich meine Freunde und andere Menschen in einer gewaltigen Gefahr befinden. Wichtig ist doch, daß wir Guywano seinen großen Trumpf wegnehmen, und das sind nun mal die Schatten. Weißt du, wie ich sie vernichten kann?«
    Der Rote Ryan senkte den Kopf. Ich ließ ihn nachdenken, dann sagte er leise: »Ja, es gibt eine Möglichkeit.«
    »Welche?«
    »Sie ist sehr kompliziert, denn die Schatten sind jetzt ein Stück von ihm. Es ist anders, John, als du es dir vorstellst. Du kommst gegen sie nicht an, weder mit deinem Kreuz noch mit einer Kugel. Alles kannst du vergessen. Im Gegensatz zu deinen Freunden und den anderen Menschen sind die vier Brüder zuvor unter dem Aibon-Licht gestorben, und Guywano hat sich praktisch ihre Seelen geholt, mit denen er seine Pläne durchführen will.«
    »Das weiß ich.«
    Der Rote Ryan hatte die Ungeduld aus meiner Stimme herausgehört, aber er blieb gelassen, wie es eben seine Art war. »Bist du denn bereit, ein großes Risiko einzugehen?«
    »Das bin ich.«
    »Dann werde ich dich auch wieder nach Aibon mitnehmen.«
    »Einverstanden.«
    Er winkte ab. »Sei nicht zu optimistisch, John. Es kann auch schiefgehen.«
    Heftig winkte ich ab. »Du weißt, daß ich es gewohnt bin, alles auf eine Karte zu setzen. Der Tunnel ist offen, Ryan. Ich will ihn gehen, ich will in dein Land.«
    »Gut, dann laß uns verschwinden.«
    »Moment. Eine Frage habe ich noch. Du hast mir bisher nicht gesagt, was ich zu tun habe.«
    Die blaßgrünen Augen der Gestalt schauten mich lange an. Zumindest kam es mir so vor. Dann bekam ich die Antwort, und als ich sie gehört hatte, wurde ich blaß…
    ***
    Mit einer derartigen Entdeckung hatte Suko nicht gerechnet. Deshalb tat er zunächst nichts und verhielt sich ruhig, wobei er versuchte, seine Augen an das wenige Licht zu gewöhnen, das diesen Dschungel durchdrang und an den Bäumen sowie auf dem Boden ein fleckiges Muster hinterließ. Hier und da tippte das Licht in das Astwerk hinein, erhellte einen Baumstamm oder zerfloß wie Wasser auf dem düsteren Untergrund des Waldes. Schräg über ihm hockte dieser

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