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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstanden?«
    »Ja, das hast du, aber ich möchte dir keine Erklärung geben. Sei mir bitte nicht böse. Nimm es einfach hin - okay?«
    »Ja, muß ich wohl.« Sie schüttelte sich wie jemand, der friert. »Was können wir denn noch tun?«
    Jane enthielt sich einer Antwort. Aber auch ihr war die Bedrohung nicht verborgen geblieben, die sie umgab. Den Blick senkte sie wieder, um sich die nähere Umgebung besser anschauen zu können. Wenn sie nicht alles täuschte, betraten sie aus der Richtung den Ort, aus der sie ihn auch verlassen hatten. Das Haus der Muriel Shannon hätte eigentlich auf der linken Seite liegen müssen.
    Dort stand es nicht, statt dessen befand sich ein kahler Fleck dort, und nicht weit entfernt entdeckte Jane ihren Opel Corsa. Er war neben einer Hauswand abgestellt worden.
    Und der Golf?
    Erst jetzt fiel ihr ein, daß sie beim Eintreffen hier nicht mehr in dem Auto gesessen hatten. Sie mußten aus dem Fahrzeug herausgeholt worden sein, aber irgendwo entdecken konnte sie den Wagen auch nicht. Jane wollte mit Muriel darüber jedoch nicht reden. Sie wäre sonst noch mehr ins Grübeln geraten. Wichtig war jetzt, sich in dieser Welt zurechtzufinden oder sich anzupassen.
    Sehr langsam ging sie weiter, und Muriel zog Jane nach rechts auf das Haus der McNeals zu. Es unterschied sich in der Bauweise nicht von den anderen. Nur die Fassade war etwas heller als die der übrigen. Es ließ darauf schließen, daß sie frisch gestrichen worden war. Wie auch die Fensterläden in ihrem dunklen Grün.
    Das Dach sah grau aus. Aus den Lücken zwischen den Pfannen wuchsen dürre Grashalme. Die Pfannen selbst waren vom Moos bewachsen.
    Muriel hatte sich auf die Fenster konzentriert. Hinter den blanken Scheiben sah sie keine Menschen, die sich bewegten oder nur in die Nähe der Scheibe gelangt wären. Zudem spiegelte sich darauf das türkisfarbene Licht und machte ein normales Hindurchschauen so gut wie unmöglich.
    Die Lehrerin preßte ihre Hand auf die Brust, als sie tief Luft holte. »Du glaubst gar nicht, Jane, wie sehr mein Herz schlägt. Es ist schlimm. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben durchgemacht.«
    »Wir werden es überstehen, Muriel. Ich sage immer: So schnell stirbt man nicht.«
    »Woher nimmst du nur deinen Optimismus?«
    »Das hat mich das Leben gelehrt. Wer so viel durchgemacht hat wie ich, kann nur so denken.«
    »Ja, mag schon sein.«
    Die beiden Frauen hatten die Eingangstür mittlerweile erreicht. Auch sie war frisch gestrichen worden, und natürlich in einer grünen Farbe, der Insel Irland angepaßt.
    »Hast du nicht gesagt, daß die Menschen in Beragh ihre Häuser niemals abschließen?«
    »Habeich.«
    »Dann werden wir wohl auch hier Glück haben.« Bevor Jane die Tür öffnete und Muriel sicherheitshalber einen halben Schritt zurückging, schaute die Detektivin noch einmal in den Himmel, denn die verdammten Flugtiere gingen ihr nicht aus dem Sinn.
    Sie schrak schon zusammen, denn sie mußte erkennen, daß sie an Höhe verloren hatten und auch jetzt besser zu erkennen waren. Nein, das waren keine Vögel. Diese Wesen erinnerten eher an Flugdrachen mit ihren langen, spitzen Schnäbeln.
    Jane betete, daß sie auch weiterhin nur die Menschen beobachten wollten und nicht eingriffen.
    Über dem Türschloß befand sich die Türklinke. Sie ließ sich herunterdrücken.
    So konnte Jane die Tür öffnen. Sie tat es vorsichtig. Die dabei entstehenden Geräusche ließen sich ertragen.
    Jane und Muriel warfen einen ersten Blick in das Haus, aus dem ihnen eine bullige Wärme entgegenschlug.
    Zu sehen war nichts. Es gab keine Bewegungen. Die Familie McNeal schien nicht im Haus zu sein, worüber sich Muriel allerdings wunderte.
    »Das finde ich komisch«, sagte sie.
    »Warum?«
    »Sie sind eigentlich immer da. Die Kinder haben schon Osterferien, und Josh arbeitet als Schriftsteller zu Hause.«
    »Wir werden uns umschauen.« Auf leisen Sohlen betraten sie das Haus.
    Dabei schauten sie sich vorsichtig um, aber im Flur begegnete ihnen kein Mensch.
    Es war sehr still. Wenn sich Leute in den Räumen aufhielten, schienen sie in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein, was sich durch die Aibon-Magie erklären ließ.
    Das Haus war größer als das der Lehrerin. In der Diele standen außer einigen Möbelstücken auch zwei mit Spielzeug gefüllte Körbe.
    »Weißt du, wovor ich Angst habe, Jane?«
    »Nein.«
    »Davor, daß wir Leichen finden. Nur Tote. Eine ganze Familie. Und daß dies in jedem Haus so weitergeht und

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