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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Dezibel" Brack schien von der Idee des Gäaners nicht recht begeistert.
    „Quatsch", konstatierte ten Hemmings. „Wenn wir nicht schlafen können, können es die anderen auch nicht."
    Schweigend kleidete sich Brack an. Verwundert blickte er auf, als sich der Türsummer meldete.
    Es war Kayna Schatten.
    „Wir haben beschlossen, miteinander zu reden. So wie bisher, geht es nicht weiter. Kommt ihr mit?"
    „Wir hatten die gleiche Idee", antwortete ihr ten Hemmings.
    „Das ist gut." Die Anspannung der letzten Tage stand der Psycho-Planerin im Gesicht. Dennoch lächelte sie jetzt. „Wenn wir alle das gleiche Bedürfnis haben, finden wir auch leichter einen gemeinsamen Entschluß."
    Sie versammelten sich im Aufenthaltsraum um einen großen, runden Tisch. Alle wirkten übermüdet und abgespannt. Nur Axe schien alles viel weniger zu berühren. Er lehnte sich bequem in seinem Sessel zurück und schloß die Augen.
    Das Gespräch kam zunächst nicht recht in Gang, denn Kayna hielt sich noch zurück. Sie wollte erst einen geeigneten Zeitpunkt abwarten, um die anderen Mit ihrer Idee zu überraschen.
    „Ich schlafe nicht", knurrte Axe laut, ohne die Augen zu öffnen. „Ich finde es nur praktisch, mit geschlossenen Augen zu diskutieren."
    „Bis jetzt habe ich von dir noch nichts gehört", sagte Brush Tobbon gereizt. Er preßte die rechte Hand auf den Brustkorb, wo er noch Schmerzen von der Rauferei verspürte. Axe gab ihm keine Antwort.
    Plötzlich aber fuhr er hoch und starrte mit weit geöffneten Augen in die Runde. „Quiryleinen", stammelte er. „Quiryleinen. Das bin ich. Ich habe eben mit mir gesprochen."
    „Und was hast du zu dir gesagt?" Kayna Schattens Frage klang sehr sanft.
    Der affenartige Gäa-Geborene blickte die kleine Frau durchdringend an. Er öffnete ein paarmal seinen Mund, aber es dauerte eine Weile, bis er seine Worte formulieren konnte.
    „Quiryleinen meint, ich sollte mit ihm reden."
    „Hä?" machte Brush Tobbon.
    „Dieser Gedanke gefällt mir." Kayna Schatten griff nun aktiv in das Gespräch ein, ließ aber die Katze noch nicht aus dem Sack.
    „Wie meinst du das?" Simudden, der der ewige Warner unter den Flibustiern gewesen war, witterte etwas Verdächtiges.
    „Die Sache ist doch ganz einfach." Die Psycho-Planerin richtete sich auf und blickte die Männer ruhig an.
    „In mir sieht es genauso miserabel aus wie in euch. Ich kann nicht schlafen, mich verfolgen Wahnvorstellungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Wenn ich wirklich schlafe, träume ich grauenhafte Dinge, die mich sogleich wieder wachpeitschen. Geht es euch nicht auch so?"
    Die Männer nickten stumm.
    „Das sind die Folgen unserer früheren Taten, unseres Geständnisses und unseres jetzigen Lebens im Rehabilitationszentrum", fuhr Kayna fort.
    „Vergiß nicht die Eindrücke, die wir bei den Orbitern über uns ergehen lassen mußten. Die Untersuchungen, das Versteckspielen und die unermeßliche Zahl von Ebenbildern unserer Körper", wandte Tobbon ein.
    „Das ist richtig", seufzte die Frau. „Aber allein die Erkenntnis der Gründe für unsere jetzige Situation hilft uns nicht weiter. Auch Dr. Coburn hat das immer wieder betont, und ich glaube ihm das."
    „Ich auch", sagte Axe, der die Augen wieder geschlossen hatte. „Was er sagt, klingt sehr praktisch."
    „Nun zum zweiten Punkt meiner Überlegungen." Kayna ging auf Axes Einwurf nicht ein. „Was wir hier auf Terra erlebt haben, war nicht gerade dazu angetan, uns die seelische Last von den Schultern zu nehmen. Die Zusammenstöße mit den Mensehen, die uns verachten, waren körperlich leicht zu ertragen. In Wirklichkeit haben sie uns aber nur noch mehr zerstört. Wir brauchen daher eine Aufgabe, nach deren Erfüllung wir uns selbst wieder mit Achtung betrachten können. Nur eine echte Wiedergutmachung hilft uns aus der Zwangsjacke, in der wir stecken."
    Sie schwieg und ließ ihre Worte auf die Männer einwirken. Eine Weile herrschte völlige Stille.
    Schließlich räusperte sich der ewig mißtrauische Pearl „Panika" Simudden: „Du hast doch noch etwas auf Lager. Heraus damit!"
    Die anderen nickten zusti-mmend.
    „Also gut. Aus den Nachrichten wißt ihr, was im Sonnensystem los ist. Der Teufel ist los, denn die Orbiter sind da. Mit 25.000 Keilschiffen. Sie wollen die Menschen aus der Galaxis vertreiben. Die Orbiter sind unser eigentliches Problem, denn ohne sie säßen wir heute nicht wie begossene Pudel herum."
    „Was ist ein begossener Pudel?" fragte Axe, ohne eine

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