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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein echter Verhandlungsgrund wäre."
    „Das ist denkbar", antwortete Tifflor. „Ich werde NATHAN auffordern, sich mit diesem Punkt zu befassen.
    Gibt es sonst noch etwas, was ich jetzt wissen oder entscheiden müßte?"
    Er blickte in betretene und schweigende Gesichter.
    Schließlich meldete sich Merten Tabrizianja noch einmal zu Wort. „Was ist mit den Bestandserhebungen, die wir beschlossen hatten? Sie sind schließlich wichtig für die Bewertung des Kräftevergleichs."
    „Ja, richtig. Wir haben jetzt ein paar sehr genaue Angaben über die Situation der Kolonialwelten. Das Ergebnis ändert aber nichts daran, daß wir keine Möglichkeit haben, mit Waffengewalt gegen die Orbiter vorzugehen."
    „Mich würden diese Ergebnisse dennoch interessieren?"
    Tifflor griff nach den Unterlagen auf seinem Tisch.
    „Im Solsystem leben nach dem Unternehmen Pilgervater wieder insgesamt 8,7 Milliarden Menschen. 300 Millionen sind auf den Stützpunkten der Planeten und Monde, allein 55 Millionen auf dem Mond. Sie sorgen für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Sonnensystem. Mit 213 der ehemaligen Kolonialwelten haben wir enge wirtschaftliche und mit 48 von ihnen politische Bindungen - Noch haben nicht alle davon ihre stimmberechtigten Vertreter zur Erde gesandt, denn diese Welten befinden sich, wie wir, noch in der Aufbauphase. Zusammen bevölkern rund 3,8 Milliarden Menschen diese Welten. Eine eigene Kampfkapazität besitzen sie jedoch nicht.
    Daneben gehört noch Olymp mit 45 Millionen Menschen und 32 Millionen Angehöriger anderer Völker zur LFT.
    Anson Argyris hat wenig Zeit, sich um den Aufbau von Olymp zu kümmern. Sie alle wissen, daß der Vario-500 zu einer selbstgewählten Mission unterwegs ist, um die Orbitergefahr abzuwenden. Von dort können wir also kaum Hilfe erwarten."
    „Und die GAVÖK?" bohrte Tabrizianja weiter.
    „Hier sind wir noch beim Recherchieren. Vor allem muß die rechtliche Seite geklärt werden, da die Larengefahr, die der Anlaß zur Gründung der GAVÖK VK war, nicht mehr existent ist. Mutoghman Scerp hat seinen Besuch angekündigt. Er befindet sich auf dem Weg nach Terra. Ich möchte erst ihn abwarten und mit ihm unser Datenmaterial über die Stärke der GAVÖK vergleichen."
    „Haben Sie Verbindung zu Anson Argyris?"
    „Nein", antwortete Tifflor wahrheitsgemäß. „Ich wünschte, es wäre so, denn ich mache kein Geheimnis daraus, daß ich große Hoffnungen auf ihn setze."
     
    5.
     
    „Kannst du schlafen?" fragte Josto ten Hemmings leise.
    „Nein", lautete die Antwort von Körn „Dezibel" Brack.
    Die beiden ehemaligen Flibustier bewohnten einen gemeinsamen Raum im Rehabilitationszentrum GOLDEN SUN. Es war schon lange nach Mitternacht. Das Licht hatten sie gelöscht.
    „Was denkst du?" fragte Brack. Er war noch das harmloseste, Gemüt der ehemals so rauhen sieben Gesellen.
    „Ich denke gar nicht", antwortete ihm der fettleibige Gäaner. „Aber ich sehe Bilder, wenn ich die Augen schließe!"
    „Bilder?"
    „Ja, Bilder. Oder besser: Ebenbilder. Ich sehe mich selbst in tausendfacher Ausfertigung. Alle diese Figuren zeigen mit dem Finger auf mich und schreien mich an."
    „Was schreien sie denn?"
    „Ich höre nichts, aber ich sehe an den Bewegungen der Lippen, was sie sagen. Sie sagen: Garbeschianer, verschwinde aus der Milchstraße. Und du? Siehst du keine Bilder?"
    „Doch." Der kleine Kosmo-Mathematiker wälzte sich unruhig in seinem Bett umher. „Aber ich sehe nicht mich oder dich oder die anderen. Ich sehe Mengen von Menschen, die mich mit bösen Blicken mustern. Wo ich auch stehe, überall verfolgen mich diese Blicke. Auch dann, wenn ich die Augen offen habe und einfach in das Dunkel blicke."
    „Die Geschichte von heute nachmittag", meinte ten Hemmings. „Ob Alkohol - gegen diese Wahnvorstellungen hilft?"
    „Fang bloß nicht wieder damit an", knurrte Brack. „Abgesehen davon, daß ich nicht glaube, daß Dr.
    Coburn dir Alkohol gibt."
    „Wir sollten mit ihm über unsere Bilder reden."
    „Du spinnst. Doch nicht jetzt mitten in der Nacht."
    „Warum nicht? Er hat doch gesagt, er sei jederzeit für uns da."
    „Hast du nicht bemerkt, daß er sich heute nachmittag bei der Prügelei einen Knacks geholt hat? Ich glaube, er muß sich selbst in Behandlung geben."
    „Ich habe eine bessere Idee, um aus diesem Dilemma zu kommen." Josto ten Hemmings schwang seinen fetten Leib aus dem Bett und machte das Licht an. „Wir reden mit den anderen."
    „Und wenn die schlafen?" Körn

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