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0965 - Die Sporenschiffe

Titel: 0965 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ohrensausen" übertönen wollte, von dem sie hier oben nichts merkte. „Willst du nicht gefälligst verschwinden?"
    Maina hatte sich inzwischen erholt. Sie erhob sich und verließ das Paraboltal durch die Öffnung in der Mauer. Sie nahm sich vor, in Zukunft um alle Täler mit ähnlich steilen Wänden einen großen Bogen zu machen. Sie wollte auf dem schnellsten Weg nach Askosan.
    Dort fand ein Treffen der Konzepte statt, bei dem wahrscheinlich das weitere Schicksal von Eden II bestimmt wurde.
    Und sie wollte unbedingt dabei sein.
     
    *
     
    Maina war schon drei Tage und Nächte durch Parabolien unterwegs. Sie kam schnell voran, obwohl sie die Täler umging, denn sie leg$e nur kurze Rasten ein. Zu den Paraboliern hatte sie keinen Kontakt mehr gehabt, weil sie auch ihnen aus dem Weg ging. Nur einmal hatte sie eine dreiköpfige Gruppe aus einiger Entfernung beobachtet und gesehen, wie sie den Moosboden förmlich abweideten und die frischen Triebe aßen. Sie versuchte es auch und fand Geschmack daran. Von da an hatte sie keine Ernährungsprobleme mehr.
    Am vierten Tag kam sie zu einem ausgedehnten Talkessel, der nach ihrer Schätzung einen Durchmesser von drei Kilometern hatte. Am Stand der Kunstsonne, die weit und tief hinter ihr lag, schätzte sie, daß nahe hinter diesem Tal die Grenze von Askosan verlief.
    Sie wollte schon einen Umweg um dieses große Tal machen, als sie an einer Stelle, wo die Mauer nicht höher als einen halben Meter war, auf das nun dahinterliegende Land blicken konnte. In der Mitte des relativ flachen Talkessels erblickte sie eine große Schar von Menschen, die aus dieser Entfernung an geschäftige Ameisen erinnerten. Sie hatten ein beeindruckend wirkendes Gestell errichtet, das an der Basis wuchtig war und sich nach oben hin stufenförmig verjüngte.
    Jetzt erwachte die Neugierde in Maina. Was kostete es sie schon, wenn sie das Tal aufsuchte und die Parabolier bei ihrem Treiben beobachtete? Sie konnte das Tal jederzeit wieder verlassen, denn seine Hänge waren flach und wiesen keinerlei Tücken auf.
    Kurz entschlossen überkletterte sie die Mauer an der niedrigsten Stelle und wanderte mit weit ausholenden Schritten zur Talmitte. Sie stellte fest, daß mit dem Bau des Skeletturms an die hundert Konzepte beschäftigt waren. Das Gerippe bestand aus dicken Bohlen und verschiedentlich sogar aus Eisentraversen und hatte bereits eine Höhe von fünfzig Metern erreicht. Aber noch immer konnten die Konzepte zu einem beachtlichen Materialberg aufblicken, an dem gemessen - und die weitere Verjüngung des Turmes eingerechnet - das Bauwerk die schwindelnde Höhe von hundert Metern erreichen könnte.
    Doch war es eine mühselige Arbeit, um die Maina die Konzepte nicht beneidete. Sie blieb in einiger Entfernung stehen und sah eine Weile zu, wie die schwitzenden Konzepte die mit Nut und Feder versehenen Balken übereinanderlegten und zusätzlich mit den Moosschnüren, die sie aus ihren gestrickten Gewändern entnahmen, umwickelten.
    Maina merkte, wie sich wieder das bekannte Ohrensausen einstellte, aber es war lange nicht so stark wie bei ihrem Erlebnis im Paraboltal.
    Plötzlich entdeckte sie in dem geschäftigen Menschengewühl eine einzelne Frau, die keinen Finger rührte.
    Sie stand wie Maina nur da und beobachtete die Turmerbauer. Sie mußte Mainas Blicke gespürt haben, denn nun wandte sie den Kopf, zögerte kurz und kam clann in ihre Richtung.
    „Ist das vielleicht ein Massenbetrieb", sagte sie. „Ich halte nichts davon, sondern bin mehr für Individualität. Und du?"
    „Ich weiß überhaupt nicht, was das soll."
    So kamen sie ins Gespräch. Die Frau hieß Thara und war ein Einundzwanziger-Konzept. Sie war beeindruckt, als sie hörte, daß Maina mehr als sechsmal so viele Bewußtseine in sich vereinigte wie sie selbst.
    Thara sagte, daß sie einen eigenen Hohlspiegel ganz in der Nähe habe und mit einer Antenne, die stark genug für sie beide sei. Sie hatte die Antenne verlassen vorgefunden und nur einige kleine Veränderungen vornehmen müssen, um sie auf die gegenwärtigen Verhältnisse abzustimmen.
    „Es ist dort auch für dich noch Platz, Maina", sagte sie. „Komm."
    Und sie ging in die Richtung davon, die auch Maina nehmen mußte, um nach Askosan zu gelangen. Nur darum folgte sie Thara.
    „Willst du mir nicht verraten, was ihr Parabolier mit diesen Antennen erreichen wollt?" fragte Maina, als sie an Tharas Seite war.
    „Du kannst dich ruhig miteinbeziehen, denn du bist so sehr oder so

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