Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0966 - Die Angst der Psychonautin

0966 - Die Angst der Psychonautin

Titel: 0966 - Die Angst der Psychonautin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
über ihr elektronisches Netzwerk kontrollieren können, denn diese Programme sind durch Viren geimpft worden. Im Golfkrieg hat das richtig angefangen. Danach hat die NSG freie Bahn und Rückendeckung bekommen. Das alles ist nicht bewiesen, aber man nimmt es an. Wir haben es also, wenn ich zusammenfassen darf, mit einem verdammt mächtigen Gegenspieler zu tun, meine Herren.«
    »Ich würde sie schon als Gegner bezeichnen!« sagte Suko. »Denn sie wollten die Frau.«
    »Ja. Warum? Was hat sie ihnen getan? Wurde durch sie die nationale Sicherheit gestört?«
    »In ihren Augen schon«, sagte ich.
    »Dann muß die Frau etwas getan haben, was den Dienst störte.«
    »Richtig, Sir. Wie ich jedoch die NSG einschätze, kümmert sich dieser Dienst nicht nur um die direkten Belange seines Landes. Da muß mehr dahinterstecken.«
    »Magie?«
    »Die Psychonauten, Sir. Auf irgendeine uns nicht bekannte Art und Weise müssen sie dem Dienst aufgefallen sein. Klar, daß sich die Guard darum kümmert. Es könnte ja die Sicherheit der Staaten auf dem Spiel stehen, obwohl ich das für übertrieben halte. Aber wer von uns weiß schon, was in den Köpfen dieser Typen vorgeht.« Ich schaute Suko an.
    »Jedenfalls werden wir uns diesen Chris Baker mal vornehmen.«
    Sir James griff zum Telefonhörer. »Das ist akzeptiert. Ich werde unten Bescheid geben, daß man ihn in einen Extraraum bringt.«
    Wir nickten und standen auf.
    »Noch eines, meine Herren«, sagte er. »Versprechen Sie sich bitte nicht zuviel davon.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Suko, »wir kennen ihn ja…«
    ***
    Chris Baker wurde von einem uniformierten Kollegen bewacht, dessen Schulterbreite beinahe an die eines Arnold Schwarzenegger herankam.
    Als wir den fensterlosen Raum mit der Leuchtstoffröhre unter der grün gestrichenen Decke betraten, sagte Baker nichts, obwohl er uns kannte.
    Er streckte uns nur seine gefesselten Hände entgegen, und wir schüttelten zugleich die Köpfe.
    »Soll ich bleiben?« erkundigte sich der Uniformierte.
    »Nein, Sie können gehen.«
    »Gut, Sir.«
    In der Tür war ein Guckloch. So konnte er uns von außen her kontrollieren, aber darum kümmerten wir uns nicht, sondern holten uns zwei Stühle und stellten sie vor dem alten Schreibtisch auf, wo ein dunkles Telefon neben einer Lampe stand.
    »Chris Baker«, sagte ich. »Wir kennen uns.«
    Er ließ die Arme sinken. »Tatsächlich?«
    Nach diesen Worten wußte ich, wie der Hase laufen würde. Bestimmt nicht gut für uns.
    Ich schaute mir Baker an. Den Mantel trug er nicht mehr. Dafür eine blaue Jacke und eine graue Hose. Auf eine Krawatte hatte er verzichtet.
    Das Jeanshemd stand zwei Knöpfe weit offen. Er hatte ein breites Gesicht mit einem ebenfalls breiten Schädel, auf dem sehr dunkles und krauses Haar wuchs. Rasiert hatte er sich noch nicht. Dunkle Bartstoppeln verliehen ihm ein ungepflegtes Äußeres.
    »Sie wissen, daß die Anklage auf Mordversuch lautet«, sagte ich.
    Er lächelte nur. »Wen habe ich denn umgebracht?«
    »Umbringen wollen«, präzisierte ich.
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Unter anderem uns«, sagte Suko. »Wir sind zwei Zeugen. Aber nicht nur wir sollten sterben. Sie sind erschienen, um die Frau zu kidnappen und sie möglicherweise ebenfalls zu töten.«
    Baker streckte uns wieder seine Hände entgegen. »Vorsicht, das sind Unterstellungen. Wir hatten nichts dergleichen vor.«
    »Dann haben Sie auch nicht auf den Wagen geschossen, wie?«
    »Das schon.«
    »Aha.«
    »Wir fühlten uns bedroht.«
    »Und da Sie sich bedroht fühlten, haben Sie sich mit Waffen eingedeckt, nehme ich an.«
    »Dieses Land ist gefährlich. Das wußten wir. Außerdem bin ich amerikanischer Staatsbürger. Ich habe bereits dafür Sorge getragen, daß wir diese ungastliche Stätte noch heute verlassen können. Sie werden uns nicht daran hindern, wieder zurück in unsere Heimat zu fliegen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Da wäre ich an Ihrer Stelle nicht so sicher, Baker.«
    »Das sagen Sie, Sinclair!«
    »Ja, das sage ich.«
    Er amüsierte sich. »Wissen Sie eigentlich, welch ein kleines Rädchen Sie im Gefüge der Macht sind.«
    »Ist uns klar.« Ich sprach für Suko mit. »Nur können kleine Räder manchmal dafür sorgen, daß eine gesamte Maschine stillsteht, wenn sie sich an exponierter Stelle befinden.«
    »Gerede.«
    »Nicht für uns, Baker. Eine Frage mal. Auf wen oder was verlassen Sie sich eigentlich?«
    »Das werden Sie schon erleben.«
    »Auf die NSG?«
    »Was wissen Sie schon

Weitere Kostenlose Bücher