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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Gespräch geöffnet hatte, aktivierte er sein Flugaggregat und schoß wie eine Rakete senkrecht in den gleichmäßig erhellten Himmel, um dann sofort in waagerechter Richtung weiterzufliegen.
    Ellert hatte seine Waffe herausgerissen und zielte.
    Rhodan sagte: „Zu spät, du kannst ihn nicht mehr erwischen. Ich nehme jedoch an, daß er nicht weit kommen wird."
    „Du meinst - ES?"
    „Sicher! Auch in seinem Interesse darf Kemoauc nicht entkommen „ Die beiden Männer verfolgten den Flug Kemoaucs, der nun einen Bogen beschrieb und in einiger Entfernung unsanft in der grasbedeckten Ebene landete und sich mühsam wieder aufrappelte. Er begann zu laufen.
    Ganz plötzlich tauchten überall menschliche Gestalten in terranischen Kampfanzügen auf und versperrten dem Mächtigen den Flucht weg. ES hatte unheimlich schnell reagiert und Projektionen rnaterialisiert, die so echt waren, daß Rhodan glaubte, einige von ihnen zu kennen oder einmal gekannt zu haben.
    Wahrseheinlich entnahm der Unsterbliche sie sogar seiner eigenen unbewußten Erinnerung.
    Kemoauc zögerte und sah sich von den Terranern eingeschlossen. Vergeblich versuchte er, das Flugaggregat erneut zu aktivieren, aber nichts rührte sich. Als er sah, daß die Männer ihre Waffen entsicherten und auf ihn richteten, gab er endgültig auf.
    Er hob die Hände und ergab sich.
    Rhodan und Ellert standen auf und gingen zu ihm. Als sie nur noch knapp hundert Meter entfernt waren, lösten sich die Terraner mit den Kampfanzügen in Nichts auf.
    Kemoauc ließ die Hände sinken und wartete, bis Rhodan und Ellert ihn erreichten.
    „Nun?" erkundigte sich Rhodan ohne Ironie. „Was nun?"
    „Schon gut, war ja nur ein Versuch. Dein Superwesen scheint wirklich keine Hilfe nötig zu haben, wenn es derartige Kunststücke vollbringt. Ich werde also dich und E1lert in die BASIS bringen."
    „Es muß versucht werden!" Rhodan trat auf ihn zu und streckte die Hand aus. „Das Auge!"
    Als er zögerte, half Ellert mit einer Schwenkbewegung seiner Impulswaffe nach. Das überzeugte den Mächtigen endgültig davon, daß Rhodan nicht mehr mit sich handeln ließ.
    Er nahm das Instrument aus der Tasche und reichte es ihm.
    Rhodan nahm es vorsichtig, fast behutsam, entgegen. Er wog es in den Händen, als wolle er seine Funktionstüchtigkeit prüfen, dann setzte er es an sein rechtes Auge und sah hindurch.
    Langsam ließ er es dann wieder sinken. Er blickte Kemoauc an.
    „Was hast du damit gemacht? Ich kann nichts sehen. Wenn du das Auge beschädigt hast, wirst du die Materiesenke nie mehr verlassen, dafür sorge ich. Und ich meine es ernst! „ Kemoauc erschrak nur für eine Sekunde, dann lächelte er so freundlich, daß es schon nicht mehr natürlich wirkte.
    „Fast hätte ich es vergessen, Rhodan. Du mußt mir das Auge noeh einmal anvertrauen."
    „Warum?"
    „Eine kleine Manipulation, mehr nicht. Ich nahm sie in der BASIS vor - aus verschiedenen Gründen. Jetzt muß ich sie rückgängig machen, sonst ist das Auge wertlos für dich."
    „Ich habe dich gewarnt", sagte Rhodan, immer noch mißtrauisch. „Keine Tricks !„ „Bestimmt nicht", versicherte Kemoauc und deutete zum Himmel empor, wo die leuchtende Wolke schwebte. „Schon deshalb nicht."
    Der Hinweis überzeugte Rhodan schließlich, daß er kein Risiko einging, wenn er dem Mächtigen noch einmal das Auge gab. Er reichte es ihm und beobachtete ihn scharf. Aber so konzentriert er auch hinsah, er sah nicht, was Kemoauc tat, der das Instrument nur ein paarmal in seinen Händen drehte und es dann zurückgab.
    „So, nun wirst du die BASIS sehen können. Und was wirst du dann tun?"
    Das allerdings wußte Rhodan selbst noch nicht so genau.
    „Ich nehme Kontakt mit ES auf. Für ES dürfte Laires Auge kein Geheimnis sein."
    Allmählich bekam Kemoauc es mit der Angst zu tun. Wenn das Auge bei dem Versuch, den Unsterblichen aus der Wolke zu befreien, beschädigt oder gar zerstört wurde, war er für immer in der Materiesenke gefangen. Wie sollte er dann jemals die gesuchte MateriequelIe und die Kosmokraten finden, die das Rätsel seiner Vergangenheit lösen konnten?
    „Sei vorsichtig, Rhodan, und übereile nichts. Ich habe keine Bedenken, wenn du die Superintelligenz nur fragst, aber wage nicht den distanzlosen Schritt mit ihr. Es wäre zu gefährlich. Warum bringst du mich nicht vorher in die BASIS zurück?"
    Rhodan lächelte.
    „Nein, du bleibst hier, bis ich mehr weiß. Wir kehren entweder alle in die BASIS zurück - oder keiner von

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