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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns."
    Er schob das Auge in die Tasche seines Raumanzugs und wandte sich dann an Ellert: „Ich werde noch einmal direkten Kontakt mit dem Unsterblichen aufnehmen. Bleibe bitte hier und achte auf Kemoauc. Paralysiere ihn, wenn er versucht, sich davonzumachen oder Projektionen zu schaffen."
    Ellert nickte zur Bestätigung und gab dem Mächtigen einen Wink, sich auf einen nahen Felsbrocken zu setzen. Rhodan schloß seinen Helm und aktivierte das Aggregat. Langsam stieg er nach oben, der leuchtenden Wolke entgegen.
    Dicht vor ihrem diffusen Licht hielt er an. ES verlor merklich an Leuchtkraft, was Rhodan als Zeichen für die Kontaktbereitschaft wertete.
    „Ich habe das Auge von Laire. Damit wird es möglich sein, dich aus deiner Lage zu befreien. Aber ich brauche deinen Rat dazu. Kemoauc schien erschrocken zu sein, als ich die Absicht äußerte, dich mit Hilfe des Instruments zu retten."
    „Er hat es dir gestohlen, Rhodan, und er kennt nicht alle seine Eigenschaften, daher seine Unsicherheit. Er ist durchaus bereit, dich und E1lert in die BASIS zu bringen."
    „Wir sind hier, weil wir deinen Notruf empfangen haben. Glaubst du, nun würden wir uns in Sicherheit bringen und dich zurücklassen?"
    „Nein, das glaube ich nicht, Rhodan. Trotzdem gebe ich dir den Rat, zur BASIS zurückzukehren, solange noch Zeit ist. Dort wird sich ein Weg finden, bestimmt. Aber ich kann ihn dir nicht zeigen, ohne die Kausalgesetze zu brechen. Alles hat Ursachen und Wirkungen, wie ich dir schon einmal sagte, so auch meine Gefangenschaft und meine in der Zukunft liegende Befreiung. EDEN II mit seinen Konzepten hat inzwischen meine Mächtigkeitsballung erreicht und wartet. Das konzentrierte Positive der vereinigten Konzepte ist wichtig für das weitere Schicksal des Universums. Das Böse darf nicht noch einmal die Oberhand gewinnen."
    Obwohl Rhodan wußte, worauf ES anspielte, konnte er mit den Andeutungen nicht viel anfangen. Seine wichtigste Frage war nicht beantwortet worden. Der vage Hinweis, an Bord der BASIS werde sich schon ein Weg zur Rettung finden lassen, war ihm zu unsicher.
    Im Grunde genommen war nicht nur das Auge des Roboters ein Rätsel, sondern auch Laire selbst. Was beides mit dem Semiplaneten EDEN II zu tun hatte, blieb Rhodan vorerst schleierhaft.
    „Wie du meinst", sagte er schließlich, als das Schweigen unerträglich zu werden drohte. „Ich werde mit den anderen zur BASIS zurückkehren, die immer noch im Drink-System steht. Aber niemand wird mich davon abhalten können, dort weiter über deine Rettung nachzudenken."
    „Niemand wird dich daran hindern, Rhodan, aber bedenke auch, daß mein Problem noch lange nicht gelöst ist, wenn ich die Materiesenke verlassen habe. Meine Projektionen mögen dich beeindruckt haben, auch die Erschaffung der Weltenfragmente, aber sie sind doch nichts anderes als das jämmerIiche Produkt meiner schwindenden Energiereserven. Ich benötige neue Substanz, neue Energien - und zwar ausschließlich positive Energien, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Vielleicht kannst du mir. dabei helfen ..."
    „Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, aber du mußt mir auch erklären, was und wie ..."
    „Später, Rhodan, erst später. Ich weiß selbst noch nicht, wie es geschehen kann oder soll. Ich weiß nur, daß es geschehen muß!"
    „Was?" bohrte Rhodan hartnäkkig.
    „Geh jetzt, ehe die Zukunft dir davonläuft, Rhodan. Wenn sie einen gewissen Vorsprung erreicht hat, kannst du sie nie mehr einholen."
    Noch während die lautlosen Worte in Rhodans Bewußtsein drangen, begann die Kugel wieder heller zu strahlen, bis ihr Licht unerträglich wurde.
    Rhodan ließ sich auf das Fragment, das er „Bohne" genannt hatte, zurücksinken und landete dicht neben Ellert, der Kemoauc keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte.
     
    *
     
    In der BASIS schien die Zeit stillzustehen.
    Atlan hatte annähernd drei Stunden geschlafen, nachdem Gucky ihn verlassen mußte. Er fühlte sich erfrischt, aber keineswegs beruhigt. Ganz tief in seinem Unterbewußtsein traute er dem Mächtigen Kemoauc noch immer nicht, so sehr er sich auch bemühte, dieses Mißtrauen zu zerstreuen.
    Kemoauc hätte längst wieder zurück sein müssen!
    Der distanzlose Schritt benötigte keine Zeit. Womit also vertrödelte der Mächtige drei Stunden und mehr?
    Hatte er Rhodan nicht gefunden? Oder war der Schritt in die Materiesenke mißlungen?
    Es lief Atlan kalt den Rücken hinab, als er es dachte. Seine Sorge um Rhodan hatte einen

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