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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lächeln der Chinesin wirkte etwas verloren. »Für eine Mörderin?« murmelte sie. »Soll ich das denn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Tja.« Shao blickte auf ihre Hände. »Ich würde mich gern auf den Begriff Notwehr festlegen.«
    Thamar runzelte die Stirn. »Notwehr? Nicht schlecht. Damit kann ich leben -und du auch.«
    »Ich versuche es.« Sie lehnte sich zurück. »Suko und John werden gleich hier sein, Thamar. Wie ich die beiden kenne, werden sie Fragen stellen. Wie es weitergeht, zum Beispiel, wie es weitergehen soll. Das frage ich mich auch. Geht es weiter?«
    »Ja«, lautete die spontane Antwort. »Es geht weiter, Shao. Und das ist kein leeres Versprechen.«
    »Darf ich fragen, wie?«
    Vor ihrer Antwort lächelte Thamar. »Würde es dir etwas ausmachen, dich noch etwas zu gedulden?«
    »Das muß ich doch wohl - oder?«
    »Es sieht ganz danach aus…«
    ***
    Ich hatte aus dem Augenwinkel Sukos Telefonat beobachtet, aber nicht verstanden, was er sagte. Seiner äußeren Reaktion war anzumerken, daß ihn dieses Gespräch arg mitnahm.
    Wir hielten uns nicht mehr in dem Raum auf, in dem die Morde passiert waren, sondern standen auf dem Flur, um die Arbeit der Spezialisten nicht zu behindert. Uniformierte sperrten den Zugang allgemein ab. Die Gaffer sollten ferngehalten werden.
    Ich hatte mit dem Leiter der Truppe kurz gesprochen. Er gehörte nicht der Mordkommission an, sondern war Wissenschaftler, der das interpretieren sollte, was die Kollegen von der Mordkommission an Ergebnissen zutage förderten.
    Noch arbeitete man, so daß ich mich noch etwas gedulden mußte.
    Bei Suko war es inzwischen spannend geworden, denn als er sein Handy wieder wegsteckte, schaute er zunächst für eine Weile ins Leere, bevor er zu mir ging, den Blick dabei zu Boden gerichtet.
    Ich war natürlich gespannt, aber ich wollte abwarten, bis er von selbst etwas sagte.
    Suko strich über sein Kinn. Dabei räusperte er sich, um schließlich zu nicken. »Ich weiß jetzt, wer die vier Männer getötet hat!«
    Diese Eröffnung haute mich fast von den Beinen. Zwar blieb ich stehen, aber mein Gesichtsausdruck sprach Bände, denn Suko mußte trotz der ernsten Lage lächeln.
    »Sag das noch einmal, Alter!«
    »Ja, ich kenne den Mörder. Oder die Mörderin, ganz wie du willst.«
    Mein Atem zischte durch die Zähne. Mit einer Mörderin hatte ich nicht gerechnet, aber ich steckte bereits so tief in diesem Fall, daß ich natürlich auch nachdachte.
    Mörderin - wer kam da in Frage?
    »Hast du es gepackt, John?«
    »Verdammt, ich will es nicht glauben«, flüsterte ich. »Doch nicht etwa Thamar?«
    »Ja.«
    Ich schloß die Augen, Mich schwindelte etwas, aber ich blieb mit beiden Beinen auf der Erde. »Und sie hat dich angerufen?«
    »Irrtum, John. Es war Shao.«
    »Was hat sie denn damit zu tun?«
    »Thamar ist bei ihr.«
    Wieder ein Hammer, aber es würde noch einer folgen, davon ging ich aus. »Wenn sie bei ihr ist, dann muß Thamar die Morde aus der Ferne oder wie auch immer verübt haben.«
    »Richtig.«
    Diesmal hatte ich die Überraschung rasch verdaut. »Und wie, zum Teufel, ist das möglich gewesen?«
    »Das habe ich nicht genau erfahren. Ich denke aber nicht, daß sie dazu unbedingt nur ihr drittes Auge eingesetzt hat.«
    »Stimmt.«
    »Jedenfalls werden die beiden auf uns warten. Wir können sie dann selbst fragen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Es war uns beiden anzusehen, daß wir am liebsten verschwunden wären, aber auch hier gab es Rätsel, und ich wollte unbedingt mit Dr. Williams sprechen, ob er herausgefunden hatte, wie die Männer ums Leben gekommen waren. Der Chef der Mordkommission war dabei nicht so wichtig, denn hier ging es um andere Dinge.
    »Ich schaue mal nach, wie weit Dr. Williams mit seinen Untersuchungen ist.« Suko blieb zurück, während ich mich in der offenen Tür aufbaute.
    Der Wissenschaftler unterhielt sich mit dem Chef der Mordkommission, den ich kannte. Die beiden sprachen leise, und Murphy, der Kollege, schüttelte des öfteren den Kopf. Dann hatte Dr. Williams mich gesehen, ließ Murphy stehen und kam zu mir. Es ging ihm wohl nicht besonders, denn auf seiner Stirn standen Schweißperlen. Er hatte einen ziemlich kantigen Kopf und einen sehr breiten Mund. Die Oberlippe »schmückte« ein häßlicher Pickel.
    »Probleme?« fragte ich.
    »In gewisser Weise schon.«
    »Kann ich Ihnen helfen, Doktor?«
    »Weiß ich nicht.« Er wollte den Raum verlassen, und ich machte ihm Platz. Auch Suko gesellte sich zu

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