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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns, als wir stehenblieben. Dr. Williams wischte zunächst den Schweiß von seiner Stirn, bevor er anfing zu sprechen. »Die vier Männer sind auf eine rätselhafte Weise gestorben, das steht fest. Aber das Rätsel ist trotzdem nicht so groß. Sie sind innerlich verbrannt.«
    Bewußt naiv sagte ich: »Wir haben kein Feuer gesehen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Es war auch ein anderes Verbrennen.«
    »Wenn jemand auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird, sagt man auch, daß er brennt.«
    Der Wissenschaftler blickte mich sehr ernst an. »Da liegen Sie nicht mal so daneben, Mr. Sinclair. Bei diesen vier Männern war es ähnlich. Sie alle trugen einen Empfänger bei sich, der harmlos war bis er aktiviert wurde und Hochspannung durch die Körper jagte. Das kann niemand verkraften. Die vier konnten es einfach nicht überleben.«
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen. »Herzstillstand?« flüsterte ich dann.
    Er lachte gequält. »Durch einen verdammt starken Stromstoß. Ich kann mir noch nicht vorstellen, wo er hergekommen ist. Jedenfalls haben es die Empfänger nicht überlebt. Sie sind nach dem Tod zu Klumpen verglüht. Irgend jemand muß diese Empfänger überladen haben. Nur so konnte es zu diesem Sterben kommen. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Wenn ich näher darüber nachdenke, sind dies keine guten Aussichten für die Zukunft. Die Killer werden wohl immer raffinierter. Diese Todesart gehörte bisher in den Bereich der Spekulation.«
    »Das ist wohl wahr«, gab ich zu. »Aber es ist nur der erste Eindruck, den ich von dieser zeitlich knappen Untersuchung bekommen habe. Wir werden die Toten natürlich genauer unter die Lupe nehmen. Es wird allerdings dauern, Mr. Sinclair, und…«
    Ich winkte ab. »Keine Sorge, Dr. Williams, das eilt wirklich nicht. Wir haben andere Sorgen.«
    »Welche?«
    »Lassen Sie die Frage. Es wird Ärger genug geben, vor allen Dingen deshalb, weil die vier Männer Amerikaner sind. Da wird es bald einen, diplomatischen Waldbrand geben; das befürchte ich.«
    »Mich soll es nicht kümmern. Ich mache meine Arbeit.«
    »Die für uns hier erledigt ist«, sagte ich, denn ich wollte so schnell wie möglich zu uns nach Hause.
    »Hören wir voneinander?«
    »Bestimmt.«
    »Dann bis später.«
    Suko und ich waren froh, das Gelände verlassen zu können. Wir gingen an den Männern der Absperrung vorbei und sahen dann Vincent Crenna, der mit einem älteren Mann sprach. Er entdeckte uns, entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner und eilte auf uns zu. »Nun, haben Sie schon erste Resultate?«
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Es war ein elektronischer Mord.«
    »Bitte?«
    So erstaunt hatte ich auch geschaut, deshalb konnte ich ihn verstehen.
    »Sie sind durch Strom ums Leben gekommen, weil die vier Männer Empfänger bei sich führten, die für eine derartige Belastung nicht geschaffen waren.«
    »Stromstöße?«
    »Ja.«
    »Aber wie genau…«
    Ich sehlug Crenna auf die Schulter. »Das weiß ich leider auch nicht, mein Lieber, aber wir werden dranbleiben, darauf können Sie sich verlassen.«
    Mehr war nicht zu sagen. Ich nickte Suko zu, dann verabschiedeten wir uns von Crenna, der kaum mitbekam, daß wir ihn allein ließen und auf dem Fleck stand wie die berühmte Salzsäule.
    »Ich bin gespannt, John«, sagte Suko. Von mir bekam er einen schiefen Blick geschenkt. »Frag mich mal, Alter…«
    ***
    Schon beim Duschen wußte Ramona Sendi, daß man sie gefunden hatte. Okay, sie war verfolgt worden, das hatte sie schon dank ihrer Sensibilität gespürt, aber an diesem Morgen wurde ihr plötzlich klar, daß sich die Verfolger in ihrer Nähe befanden und sicherlich auch bereit waren, sie zu töten.
    Sehr vorsichtig verließ sie die Duschkabine des kleinen Hotels am Rande eines ebenso kleinen wie verwunschen wirkenden Harzortes, griff nach dem zu schmalen Duschtuch, trocknete ihren Körper ab und ließ dabei nie die offenstehende Badezimmertür aus den Augen.
    Jenseits davon war es ruhig. Wenn sie das Bad verließ, gelangte sie nicht erst in einen schmalen Flur, sondern direkt in das Hotelzimmer. Es war klein, hatte eine niedrige Decke und auch ein in der Größe passendes Fenster. Gerade mal Platz hatten das Bett, ein schmaler Schrank, ein kleiner Sessel und ein Stuhl.
    Ihre Kleidung lag auf dem Bett, in dem auch zwei schlafen konnten, da es schon ziemlich breit war. Sie ging hin und zog sich an. Hin und wieder konnte sie einen Blick in den schmalen Wandspiegel werfen und

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