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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es erkennen können.
    Ich war blitzschnell in die Knie gesunken, und die Klinge, die mich hätte in Brusthöhe durchbohren sollen, zerschnitt über mir die Decke und wischte auch über meinen Kopf hinweg.
    Vorerst war ich gerettet.
    Zu einem zweiten Versuch ließ ich den anderen nicht kommen.
    Noch immer eingehüllt in die schwere Decke, wuchtete ich mich nach vorn. Sehr flach flog ich dabei über den Boden, die Arme ausgestreckt, und meine Hände erwischten ein Hindernis.
    Es konnten Beine sein. Ob sie dem Ritter gehörten oder dem Schemel, das bekam ich auf die Schnelle nicht mit. Jedenfalls erreichte ich mit dieser Aktion zumindest einen Aufschub, denn der »Gegenstand« jenseits der Decke geriet aus dem Gleichgewicht und kippte zurück. Ich hörte ein gedämpft klingendes Poltern und hoffte, daß die Gestalt in irgendein Hindernis gefallen war, aus dem sie sich so leicht nicht befreien konnte.
    Ich ruderte mit den Armen wie jemand, der eine Weltmeisterschaft gewinnen will. Die verdammte Decke mußte ich einfach loswerden.
    Verzögerungen von Sekundendauer konnten meinen Tod bedeuten.
    An der rechten Seite fegte sie zuerst hoch. Meine Sicht war frei, doch ich entdeckte den Ritter nicht.
    Dann wuchtete ich die Decke in die Höhe und schleuderte sie, gar nicht mal bewußt, nach vorn.
    Genau diese unbewußte Bewegung irritierte den Ritter. Er war bereit gewesen, auf mich einzuschlagen und hatte seine Klinge bereits in die Höhe gerissen, als ihn die Decke erwischte. Sie verhüllte ihn zwar nicht, da sie nicht zielgenau geworfen war, aber die Klinge verhedderte sich in dem Stoff. Dadurch wurde der Schlag um eine Idee abgelenkt. Da ich mich in demselben Augenblick zur Seite geworfen hatte, sägte das Schwert an mir vorbei und in den Boden hinein.
    Ich hatte Zeit, um meine Beretta zu ziehen.
    Dachte ich!
    Aber es kam anders.
    Das Schwert war mit ungeheurer Wucht in den Boden geschlagen.
    Dazu genau an der Stelle, wo sich die Mulde gebildet hatte. Und diesen Druck hielten die Bohlen nicht aus.
    Ich hörte unter mir noch das Splittern und hell klingende Krachen.
    Plötzlich war der Griff zur Beretta vergessen, denn ich verlor einfach den Halt. Der Ritter hatte sein Schwert wieder hochgerissen. Jetzt hielt er es mit beiden Händen fest, um mich beim dritten Schlag endlich tödlich zu erwischen.
    Er hatte Pech, denn im selben Augenblick brach der Boden unter mir weg.
    Ich raste in die Tiefe, und das Schwert – schräg geschlagen – pfiff wieder einmal ins Leere…
    ***
    Der Fall – der verfluchte Fall!
    Ich konnte in Metern nicht schätzen, wie tief ich fallen würde. Jedenfalls lag eine Etage dazwischen, was verdammt hoch war. Ich würde mit dem Rücken aufprallen, vielleicht sogar auf einem Gegenstand landen und nicht mit den Füßen zuerst aufkommen. Und so ein Sturz konnte durchaus tödlich sein.
    Diese Gedanken schossen mir in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf. Zugleich raste ein Adrenalinstoß in mir hoch, und die Hitze hätte fast meinen Kopf gesprengt.
    Mir stand nur eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung. Trotzdem versuchte ich, das Unmögliche möglich zu machen. Ich veränderte die Lage meines Körpers, indem ich die Beine ausstreckte.
    Daß ich durch die Dunkelheit in die Tiefe sackte, nahm ich nur am Rande wahr. Alles in mir war auf den Aufprall konzentriert, der unweigerlich folgen mußte.
    Er kam.
    Und es wurde böse!
    Wogegen ich stieß und wo ich aufprallte, bekam ich in diesem Durcheinander nicht mit. Es war jedenfalls nicht der normale Fußboden, der mich gestoppt hatte. Denn als ich aufprallte, hörte ich noch etwas poltern. Es war ein Gegenstand, den ich durch meinen eigenen Schwung umgerissen hatte.
    Dann lag ich am Boden. Sekundenlang – oder war es nur der Bruchteil einer Sekunde?
    In diesem Augenblick war ich außer Gefecht gesetzt. Fest stand nur, daß ich auf dem Rücken lag, noch wie in Eis gepackt und zu dem Loch über mir in der Decke starrte, durch das ich in die Tiefe gefallen war.
    Es war schwach zu erkennen, und auch die Gestalt am Rand nahm ich nur konturenhaft wahr.
    Sie schaute nach unten.
    Dann drohte sie mit dem Schwert, drehte die Waffe, so daß die Klinge funkelte.
    Schießen?
    Ich wollte nach der Beretta greifen. Genau da drehte sich der Ritter weg und verschwand.
    In mir lösten sich die Spannung und der Schock. Mein Körper und meine Sinne reagierten wieder normal. Einböser, stechender Schmerz peinigte mich. Mir wurde klar, daß ich diesmal nicht ungeschoren

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