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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite von einem Geländer, dessen Handlauf blank poliert war. Viele Besucherhände hatten im Laufe der Zeit dazu beigetragen.
    Diesmal stieg ich keiner unheimlichen Tiefe entgegen, sondern einer Höhe. Mit jeder Stufe, die hinter mir zurückblieb, spürte ich das immer stärker werdende Kribbeln im Bauch. Die Wand an der linken Seite war nicht mehr als ein grauer Schatten. Hellere Flecke zeugten davon, daß hier einmal Bilder gehangen hatten.
    Ich ging weiter.
    Stufe für Stufe…
    Dann die letzten.
    Vor mir lag der Gang.
    Still, sehr still sogar. Alles um mich herum war erstarrt. So hielt auch ich den Atem an und konzentrierte mich voll.
    Ich blickte nach vorn, aber ich schaltete die kleine Leuchte nicht ein. Der Flur verschwamm im Dämmerlicht. Es gab auch keine Fenster in diesem Bereich. Die befanden sich in den Räumen, deren Türen nicht geschlossen waren, so daß graues Licht über die Schwellen hinweg in den Flur hineinfließen konnte.
    Auch die Decke hatte einen dunklen Schatten bekommen. Zwar gab es eine Lampe, die ließ ich dunkel und näherte mich dem ersten Raum auf der rechten Seite.
    Die Waffe zog ich nicht. Um beide Hände freizuhaben, hatte ich die Lampe weggesteckt. Auf der Schwelle blieb ich stehen, schaute zuerst nach rechts, wo eine Wand mein Sichtfeld begrenzte, und drehte den Kopf erst dann nach links.
    Es öffnete sich mir die Tiefe des Raumes, denn man hatte aus mehreren Zimmern eins gemacht.
    Zwischenwände waren durchbrochen worden, so lag der lange und meiner Ansicht nach auch leere Raum vor mir. Natürlich nur menschenleer, denn einer gewissen Geometrie folgend, waren Konsolen aufgestellt worden. Glasplatten ließen eine Sicht von oben her zu. Die Schilder mit den Erklärungen störten den Sichtbereich nicht.
    Ich nahm die dort liegenden Gegenstände auch nur am Rande wahr. Alte Stiche, Schmuck, mal ein Kleidungsstück, dann eine Schußwaffe, wie man sie zu Napoleons Zeiten schon besessen hatte, eben alles, was in ein allgemeines Museum hineingehörte.
    Die Waffen hingen an den Wänden.
    Schwere und leichte Schwerter. Manche Klingen waren verrostet, andere von den Kämpfen schwer gezeichnet.
    Lanzen mit langen Spitzen gerieten in mein Blickfeld. Die Reihe der Waffen wurde immer wieder durch die kleinen, hier oben liegenden Fenster unterbrochen, deren Scheiben ruhig einmal hätten geputzt werden können. Fremde Geräusche erreichten meine Ohren nicht, nur meine eigenen; ich war allein.
    Irgend etwas störte mich.
    Nicht die Streitäxte oder die Degen. Auch nicht die beiden Morgensterne, die sich in einem hohen Glasschrank befanden, zusammen mit alten Musketen.
    Es war etwas anderes, das mich nervös machte. Ich spürte, daß ich nicht allein war.
    Am Ende des Raums blieb ich stehen und mußte überrascht feststellen, daß es noch weiterging. Allerdings zur linken Seite hin, denn dort befand sich eine Wand, in die eine Tür eingelassen worden war. Und sie war geschlossen.
    Was wurde dahinter ausgestellt?
    Die Tür lockte mich. Ich fragte mich, ob auch die Besucherinnen zu ihren Lebzeiten von dieser Tür angelockt worden waren, denn sie alle hatten das Museum besucht.
    Geschlossen ja, aber auch abgeschlossen?
    Die Klinke glitt langsam nach unten. Mit dem Knie stieß ich dann gegen das Holz und nickte zufrieden, als die Tür aufschwang.
    Mich lockte die Dunkelheit. Zunächst einmal stellte ich fest, daß es in diesem Zimmer kein Fenster gab. Entweder waren sie nie vorhanden gewesen, oder man hatte sie zugemauert.
    Ich traute diesem alten Zimmer nicht. Es wurde auch nicht als Ausstellungsraum benutzt, sondern mehr als Verwahrkammer für alten Krempel, denn es lag alles durcheinander, das sah ich trotz der schlechten Lichtverhältnisse.
    Sicherlich auch alte Dinge, die man irgendwo gefunden hatte. Sie waren nicht restauriert worden und sahen aus, als würden sie jeden Augenblick zusammenbrechen, denn an der rechten Seite stand ein alter Schrank, dessen breite Tür nicht geschlossen war. Und wieder griff ich zur Lampe.
    Als geisterhafter, bleicher Finger glitt der Strahl über den alten Krempel hinweg. Er tauchte auch ein in irgendwelche Lücken und vertrieb dort die Schatten. Ich sah einen Tisch mit nur zwei Beinen, daneben lag ein alter Schemel. Über irgendeinen Gegenstand hatte jemand alte Gardinen ausgebreitet, als sollte das Prunkstück darunter bewußt verborgen werden. Auch aus den Umrissen konnte ich nicht erkennen, um was es sich handelte. Da konnte einiges gestapelt sein.
    Ich würde

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