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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Schatten warf. Deshalb entstand auch ein besonderes Licht, das inselartig noch vom Licht der Laternen durchbrochen wurde.
    Zu normalen Zeiten wären sicherlich mehr Menschen auch um diese Zeit unterwegs gewesen, aber die Zeiten waren nicht mehr normal. Die Bewohner litten unter dem Druck der vier unaufgeklärten Morde, und gerade in diesem alten Teil der Stadt, der zum Teil verkehrsberuhigt worden war, war schon jetzt eine unnatürliche Ruhe eingekehrt. Denn hier waren die Frauen getötet worden. Und jede von ihnen hatte auch dem Museum einen Besuch abgestattet und dabei den Ritter gesehen. Da hatte er sich auf seine Opfer einstellen können.
    Für mich kam nur er als Killer in Frage. Ich wollte auch nicht an einen Irrtum glauben.
    Trinkend schaute ich über die Dächer einiger Häuser hinweg, was mir gut gelang, denn das Hotel stand an exponierter Stelle auf einer kleinen Anhöhe.
    Im Hintergrund herrschte der übliche Verkehr. Dort war nicht abgesperrt worden, da fuhren die Autos mit ihren eingeschalteten Scheinwerfern, denn dort würde erst später Ruhe einkehren.
    Ich trank mein Glas leer. Dann fiel mein Blick nach links. Dort malte sich der Umriß des Hauses ab, in dem das Museum untergebracht worden war. Eine Laterne warf ihr Licht bis zum Boden hin und erreichte auch den Beginn der Treppe.
    Das Haus selbst lag im Dunkeln. Auch hinter den Fenstern sah ich nicht den kleinsten Schimmer von Helligkeit. Es war völlig ruhig.
    Niemand hielt sich darin auf.
    Wirklich niemand?
    Ich zweifelte daran, denn der Ritter mußte meiner Ansicht nach wieder zurückgekehrt sein. Nicht unbedingt in das Haus. Ich glaubte schon, daß er sich in dessen Nähe und auch in der Dunkelheit verborgen hielt. Das war sein bestes Versteck.
    Hätte ich normal gehen können, ich wäre bestimmt nicht auf meinem Zimmer geblieben. Der Gedanke daran ließ die Wut in mir hochschnellen, und das Blut stieg in meinen Kopf.
    Ich wandte mich wieder vom Fenster ab. Aus dem Gastraum hörte ich den Klang der Stimmen. Zwei Jugendliche schoben ihre Räder die Straße hoch und hörten dabei Rockmusik.
    Das Fenster kippte ich. Dann leerte ich den Rest aus der Flasche und legte mich wieder hin. Was hätte ich auch sonst anders tun sollen?
    Nach unten gehen?
    Wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber ich konnte mir auch vorstellen, daß man mich dort mit Fragen löcherte, und das wollte ich auf keinen Fall riskieren.
    Noch angezogen nahm ich auf dem Bettrand Platz, um den Verband auszuwechseln. Die Kühle der Tinktur war eine Wohltat. Sie tat so gut, daß ich sogar die Augen schloß. Das blieb auch so, als ich mich wieder hinlegte.
    Ich starrte zur Decke. Ich fühlte mich aufs Abstellgleis abgeschoben. Es war schwer, den Killer als eine reale Person zu akzeptieren.
    Während er möglicherweise sein nächstes Opfer im Visier hatte, lag ich hier im Zimmer auf dem Bett und spürte das Pochen in meinem angeschlagenen Knöchel.
    Hoffentlich sah es am nächsten Morgen besser aus. Das konnte ich mir nur wünschen.
    Über mir lag die Zimmerdecke wie ein grauer, genau abgegrenzter Ausschnitt eines Himmels. Ich starrte dagegen und dachte nach.
    Meine Gedanken drehten sich um die Morde, und immer wieder erschien das Bild des Ritters vor meinem geistigen Auge.
    Ich hatte ihn leider nur für einen Moment gesehen. Und doch hatte diese Zeitspanne ausgereicht, um mir den Anblick genau einzuprägen. Vergessen würde ich ihn nicht.
    Das Kettenhemd, der Helm und vor allen Dingen das Killerschwert, mit dem er so gewütet hatte bei seinen Opfern.
    Ja, gewütet!
    Das genau war ein Problem, um das sich meine Gedanken drehten. Eigentlich hätte er nur einmal zuzustoßen brauchen, um einen Erfolg zu erreichen. Er aber hatte seine Opfer behandelt, wie ein…
    Nein, diesen Vergleich dachte ich nicht zu Ende, obwohl er stimmte.
    Da stellte sich natürlich die Frage, warum er das getan hatte. Eine Antwort zu finden, bedeutete auch zugleich die Lösung.
    Der Killer mußte in gewisser Hinsicht ein Psychopath sein. Aber waren Dämonen oder Untote Psychopathen im eigentlichen Sinne des Wortes? Meiner Ansicht nach nicht, obwohl sie nicht so auszurechnen waren wie Menschen.
    Wie dem auch sei, ich wollte ihn stellen und letztendlich auch aus der Welt schaffen, wie ich es damals im Schwarzwald mit diesem verfluchten Ritter getan hatte, dem es tatsächlich gelungen war, Jahrhunderte zu überleben.
    Auch er hatte gemordet, aber ihm hatte ein Schlag mit seinem Schwert gereicht. Diesem Killer hier

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