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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, und das genau war der Unterschied, mit dem ich nicht zurechtkam.
    Meine Gedanken verloren an Konzentration. Ich spürte erneut die große Müdigkeit, wollte natürlich nicht einschlafen, aber meine Augendeckel wurden schwer und immer schwerer.
    Dann sackte ich doch weg – um irgendwann aufgeschreckt wieder zu erwachen.
    Ich hatte etwas gehört!
    ***
    Mit Herzklopfen blieb ich auf meinem Hotelbett liegen und versuchte darüber nachzudenken, was mich aus dem Schlaf gerissen hatte.
    Ich kannte Situationen wie diese, sie waren mir nicht fremd. Und sie hatten auch mit meinem Unterbewußtsein zu tun, das auf seine Art und Weise gut entwickelt war und mich gewarnt hatte.
    Wovor? Lauerte der Killer in der Nähe?
    Ich wußte es nicht, richtete mich aber auf und beging dabei den Fehler, den rechten Fuß zu stark zu belasten. Der Schmerz war schon zu spüren, allerdings deutlich schwächer. Normal zu gehen, traute ich mich trotzdem nicht.
    Das brauchte ich auch nicht, um auf die Uhr zu schauen. Nicht eben erschreckt, aber doch mit einem Stirnrunzeln stellte ich fest, daß die Tageswende bereits um zwanzig Minuten überschritten worden war und draußen tiefe Dunkelheit lag.
    Durch das gekippte Fenster wehte die Kühle der Nacht in mein Zimmer. Ich fror ein wenig, was auch daran lag, daß ich geschlafen und sich der Kreislauf beruhigt hatte. Aber ich fühlte mich fit.
    Deshalb stand ich auf.
    Das rechte Bein belastete ich nur schwach, was auch einigermaßen klappte. Ich hätte den Verband natürlich erneuern können, was ich aber nicht wollte, denn dieses plötzliche Hochschrecken aus dem Schlaf war nicht normal gewesen. Das wußte ich aus Erfahrung und…
    Ein rasselndes Geräusch ließ mich zusammenfahren. Im ersten Moment kam ich damit nicht zurecht, aber beim zweiten Rasseln wußte ich schon Bescheid.
    Das Telefon hatte sich gemeldet. Ein alter Apparat, noch mit Wählkreis und Gabel.
    Wer rief mich um diese Zeit an?
    Ich dachte an einige Personen, unter anderem Suko oder Sir James, und ich war schon gespannt, als ich abhob und mich mit einem leisen »Ja« meldete.
    Ich hörte das Lachen!
    Das war er! Das war der Killer! Das mußte er einfach sein. Eis rollte in kleinen Kugeln meinen Rücken hinab. In diesem Augenblick hatte der Mörder alle Vorteile auf seiner Seite, und er konnte sich auch verdammt sicher sein.
    Mit neutral klingender Stimme fragte ich: »Wer sind Sie?«
    »Du suchst mich doch.«
    »Sie sind der Mörder!«
    »Ja!« zischelte die Stimme an mein Ohr. »Ich bin der Killer. Ich bin der Mörder, der Schlächter. Ritter, Blut und Teufel!« geiferte er, wobei ich mich mehr auf die Stimme konzentrierte als auf ihn. Leider hatte ich damit keinen Erfolg. Sie war mir nicht bekannt, zudem mußte er sie verstellt haben, durch was auch immer.
    »Überrascht?«
    »Bestimmt.«
    »Du bist wenigstens ehrlich.«
    »Sie sind es nicht. Zeigen Sie sich und…«
    Sein Lachen stoppte meine Worte. »Nein, ich werde mich nicht zeigen, mein Lieber. Du hast mich schon gesehen. Ich wollte doch fragen, wie es deinem Fuß geht.«
    Aha, das wußte er also auch. Kein Wunder, er hatte mich ja aus dem oberen Raum liegen sehen.
    »Schlecht!«
    »Wunderbar, Sinclair, wunderbar, du kleiner Supermann. Aber das ist vorbei. Du kannst mich nicht aufhalten. Ich habe schon wieder zugeschlagen, schon wieder, und du hast es wieder nicht verhindern können.«
    Durch meine Adern flirrten zahlreiche Funken, als wollten sie alles in Brand stecken. Tatsächlich brannte ich innerlich. Zwischen Hand und Hörer hatte sich ein Schweißfilm gebildet, und der Kunststoff rutschte hin und her.
    Er war mir nahe gewesen, oder er war noch nahe. Verflixt, ich dachte an mein plötzliches Erwachen, das sicherlich nicht grundlos erfolgt war. Da hatte ich etwas gehört. Ein fremdes Geräusch, und der Killer mußte es hinterlassen haben.
    Er war im – Himmel, ich saß plötzlich auf einer heißen Herdplatte.
    War er im Haus?
    Ich wollte ihn fragen, aber die Verbindung war unterbrochen. Er hatte mich nur angerufen, um mich nervös zu machen. Auf der anderen Seite wußte er genau, daß ich nicht voll einsatzfähig war.
    Konnte es sein, daß er auf mich wartete und mich deshalb aus meinem Zimmer locken wollte?
    Davon ging ich nach einem kurzen Nachdenken sogar aus. Und ich wollte ihm auch nicht im Wege stehen und ihm den Gefallen tun. Wenn er sich hier im Hotel aufhielt, dann möglicherweise in der unteren Etage. Zudem hatte er von einem weiteren Opfer

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