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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen, Mr. Sinclair?«
    Ich schaute den Chef der Truppe an, der vor meinem Hocker stand. »Nein, ich habe ihn nicht erkannt, wenn Sie das meinen. Und deshalb kann ich auch keinen Verdacht aussprechen.«
    »Das ist wie bei den anderen vier Opfern«, murmelte der Mann, der sich als Elton Quinn vorgestellt hatte.
    »Nicht ganz, Kollege.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil Edna Miller keine Touristin war, verstehen Sie? Eine Einheimische. Zum erstenmal hat es eine Einheimische erwischt, und das wiederum wundert mich.«
    »Mich ebenfalls.«
    Ich dachte laut weiter nach. »Warum hat er das getan? Es muß ein Motiv für seinen Wandel gegeben haben. Zudem frage ich mich, warum er auch nur Frauen tötet.«
    »Weil ihm die Männer zu stark sind?«
    »Nein, Mr. Quinn, das kann es nicht sein.«
    »Dann weiß ich auch nicht mehr weiter.«
    Ich blieb hart. »Es gibt aber ein Motiv. Nichts geschieht ohne, auch wenn wir diese Motive für dererlei Untaten nie richtig fassen und begreifen können. Aber ich gehe davon aus, daß dieser Mörder es nicht grundlos getan hat.«
    »Ich könnte da nicht mithalten«, sagte er.
    »Weiß ich.«
    »Sie sind doch Spezialist. Kennen sich aus in okkulten Dingen. Haben Sie denn den Eindruck gehabt, es hier mit einem Geist oder Zombie zu tun gehabt zu haben?«
    Er erhielt von mir eine ehrliche Antwort. »Nein, das habe ich nicht, Mr. Quinn.«
    »Bitte?« keuchte der Mann, dessen Haar beinahe so rot war wie eine Flamme. »Das überrascht mich. Da bin ich ja«, er schnappte nach Luft, »sogar leicht enttäuscht.«
    »Das brauchen Sie nicht zu sein. Wer immer diese Taten begangen hat, er muß gestellt werden. Da spielt es keine Rolle, ob er ein Mensch oder ein schwarzmagisches Geschöpf ist.«
    Der Kollege stieß die Luft mit einem leisen Pfeifen aus.
    »Schwarzmagisches Geschöpf, sagten Sie? Daran habe ich auch schon gedacht, aber wenn Sie sich jetzt gedreht haben und andere Gedanken verfolgen, wundert mich das schon.«
    »Sicher, aber ich kann nur nichts daran ändern.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Gefühl – Intuition.« Ich hob die Schultern. »Nennen Sie es, wie Sie es wollen.« Ob er mir glaubte, war mir egal. Die wahren Folgen wollte ich ihm nicht nennen. Da mußte ich zunächst in Ruhe nachdenken, und zwar allein und nicht im Kreise der Kollegen.
    Elton Quinn überlegte. Weiter kam er nicht. Sicherheitshalber hatte er einige seiner Mitarbeiter losgeschickt, um die Umgebung abzusuchen, aber dieser Ritter war bisher noch nicht gefunden worden.
    Dann sprach er mich auf meinen Fuß an. »Sind Sie verletzt, Mr. Sinclair? Sie halten Ihr Bein so steif.«
    Die Frage kam mir sehr gelegen. »Ja, ich habe mir zu allem Überfluß noch den rechten Fußknöchel verstaucht. Es ist nicht gut, wenn ich hier sitze. Ich müßte eigentlich nach oben in mein Zimmer gehen und den Fuß hochlegen.«
    »Tun Sie das. Was hindert Sie daran?« Er schaute noch einmal hin und sagte: »Ehrlich gesagt, ich hätte nicht in Ihrer Haut stecken wollen. Mit einem verstauchten Fuß gegen einen bewaffneten Killer zu kämpfen, ist nicht jedermanns Sache.«
    »Sie haben es erfaßt, Kollege. Manchmal ist das Glück auch auf meiner Seite.«
    Er half mir vom Stuhl hoch und brachte mich auch die Treppe hoch. Dabei erfuhr ich, daß er sich um Don Miller kümmern wollte, um ihm die Nachricht zu überbringen. »Ich lasse einen Beamten als Wache hier unten.«
    »Nehmen Sie ruhig zwei.«
    Er drückte seinen Körper zurück. »Wie kommen Sie denn darauf? Denken Sie, daß der Mörder noch einmal zurückkehrt?«
    »Nein, aber einer kann immer wach bleiben.«
    »Ich werde es mir überlegen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mr. Sinclair?«
    »Nur beten, daß wir den Unhold fangen. Einen sechsten Mord möchte ich nicht haben.«
    »Der erste war bereits zuviel«, erklärte Quinn und ließ mich stehen.
    Ich schloß die Tür auf und humpelte in mein Zimmer. Bis zum Fenster ging ich durch. Vor dem Haus hielten sich noch immer die Neugierigen auf. Ich wollte ihre Stimmen nicht hören und schloß das Fenster deshalb. Dann warf ich noch einen Blick auf das in der Nähe liegende Museum.
    Ich wurde einfach das Gefühl nicht los, daß sich alles auf dieses Haus konzentrierte. Nur dort konnte ich das Geheimnis des mordenden Ritters lösen, aber wie?
    Ich humpelte zurück zum Bett und kippte Tinktur auf ein frisches Tuch. Das letzte Erbe einer sehr freundlichen und besorgten Frau, die jetzt tot in ihrem eigenen Blut lag.
    Mich durchfuhr eine heiße

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