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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinge nicht nur nach unten zeigte, sondern bereits wie eine tödliche Drohung über dem Körper schwebte.
    Sie würde fallen und…
    Der Ritter hörte etwas.
    Zuerst wollte er das Geräusch ignorieren, das vielleicht nicht mehr als ein Zufallsprodukt war.
    Es wiederholte sich.
    Es klang dumpf. Auch regelmäßig, trotz seiner Unregelmäßigkeit.
    Und es war hinter ihm aufgeklungen. Schräg in seinem Rücken, wo sich die Treppe befand.
    Töten oder…
    Er drehte sich um. Plötzlich war die Frau vergessen. Er dachte nur an das andere Geräusch. Sein Herz schlug viel schneller. Die blonde Frau konnte eine Freundin mit in das Museum gebracht haben. Das wäre natürlich ideal gewesen. Und diese Freundin hatte sich oben umgeschaut, sie ahnte von nichts. Sie wollten sich heimlich treffen, damit…
    Er kicherte wieder.
    Von wegen, heimlich treffen. Er war schlauer, er war besser als diese Weiber, und das hatte ihm seine Mutter auch immer gesagt.
    Die anderen hatten es nur nicht gewußt, jetzt würden sie es erfahren.
    Noch immer hörte er die Schritte. Diesmal hatten sie sich verändert, denn die Person ging nicht mehr die Treppe hinab. Sie befand sich bereits in der unteren Etage und kannte sich sogar aus, denn sie näherte sich seinem Standort.
    Um so besser – um so besser!
    Wieder freute er sich auf seine widerliche und kichernde Art. Er ging den anderen ein Stück entgegen. Diese Blonde hatte noch Zeit, sie würde lange genug auf dem Boden liegen bleiben, wie jemand, der auf ihn wartete.
    Er war da.
    Er sah.
    Und er schrie.
    Das war keine Frau, er hatte sich geirrt. Nein, keine Frau. Ein Mann, ein verfluchter Kerl! Er kannte ihn. Es war der Polizist, der hinkte.
    Und er hatte sich bewaffnet.
    Der Ritter blieb stehen. »Gut«, flüsterte er unter seinem Helm.
    »Gut, wenn du den Kampf willst, du sollst ihn haben…«
    ***
    Auch ich bewegte mich nicht mehr, denn wir beide hatten uns im selben Augenblick gesehen. Es traf mich nicht wie ein Blitzschlag, wahrscheinlich war der andere von meinem Erscheinen mehr überrascht worden als ich von seinem.
    Wir standen uns gegenüber.
    Er starrte mich an. Trotz des schlechten Lichts erkannte ich die Bewegungen seiner Pupillen in den Augenschlitzen. Sie waren wie zitternde, dunkle Kugeln.
    Ich wartete ab. Die Lanze hielt ich mit beiden Händen fest. Meine Finger hatten den Schaft umklammert, und die Spitze wies, von mir aus gesehen, zur rechten Seite hin.
    Der Killer hielt sein Schwert ebenfalls mit beiden Händen. Dabei zeigte die Klingenspitze auf mich. Durch meine Behinderung am Fuß konnte ich mich nicht auf einen langen Fight einlassen. Trotz seiner Rüstung würde er schneller sein als ich. Zudem hatte er mehr Routine mit diesen Waffen als ich.
    Von Jane sah ich nichts. Sie mußte irgendwo hinter ihm in der Dunkelheit liegen. Die Sorgen wuchsen. Zugleich aber erfaßte mich eine gewisse Erleichterung, denn die Schwertklinge war blank. Es rann kein frisches Blut an ihr herab.
    »Wo ist sie?« fragte ich.
    Der Ritter kicherte. »Noch nicht tot. Aber fast.« Wieder lachte er schrill was mich kaum berührte, denn ich hatte mich voll und ganz auf die normale Stimme zwischen diesen Lachanfällen konzentriert.
    Diesmal war sie nicht verzerrt. Zwar nahm ihr der Helm etwas von ihrem Klang, doch zu erkennen war sie schon.
    Ich kannte sie.
    Ja, ich hatte mit dem Mann gesprochen, der in dieser Rüstung steckt. Mir fiel im Augenblick nur nicht ein, wer er war, aber das würde schon kommen, bestimmt.
    »Sie werden die Frau nicht töten!« versprach ich ihm.
    »Doch«, sagte er hastig. »Doch, ich werde sie töten. Aber erst, nachdem ich dich zerstückelt habe. Ja, ich mache dich fertig. Du wirst nicht den Hauch einer Chance haben.« Die Schuppen fielen.
    Auf einmal sah ich alles klar und deutlich vor mir.
    Der Mann mit der Erdbeernase. Der Wächter, der Hüter des Museums. Die Dinge kamen in Fluß, bildeten einen Kreis, der sich in diesen Momenten schloß.
    Wie hieß er noch?
    Mir fiel sein Name ein, und ich sprach ihn auch aus. »Warum tun Sie das, Mr. Greenburg? Warum?«
    »Ha, du kennst mich?«
    »Ja, wieso nicht? Wir waren gemeinsam im Hotel bei Edna Miller, die Sie auch getötet haben.«
    »Ja, ja, ja«, brüllte er hinter seinem Helm. »Ich habe sie getötet. Sie war nicht besser als die anderen auch, verstehst du? Auch nur ein mieses Weibsstück, das mich ausgelacht hat, obwohl ich es gut mit ihr meinte, sehr gut.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Doch, doch!« keuchte er. »Ich

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