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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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Ihnen erzählt.«
    »Hoffentlich nur Gutes«, antwortete Ben Russel geistesabwesend.
    Er hatte sich umgewandt, um zu sehen, ob sie beobachtet wurden. Die Prüfung fiel zu seiner Zufriedenheit aus. Er konnte sprechen.
    »Sind Sie hier fertig?« fragte er leise und mit Verschwörermiene.
    »In ein paar Minuten. Warum?«
    »Ihr Verlobter hat mich gebeten, Sie mitzunehmen.«
    »Sie sollen mich mitnehmen? Davon hat er mir nichts gesagt.«
    »Hat er Sie nicht angerufen.«
    »Doch. Eben erst. Vor ein paar Minuten. Er sagte, dass er für Sie noch etwas erledigen müsse.«
    »Das meinte ich ja. Es ist Ihnen doch nicht zuzumuten, dass Sie draußen in der Kälte auf ihn warten. Es regnet schon wieder.«
    »Peter hat kein Wort davon erwähnt, dass Sie mich abholen würden.«
    Russel senkte seine Stimme noch mehr.
    »Hat er ausdrücklich gesagt, dass Sie auf ihn warten sollen?«
    Biggy war irritiert.
    »Das zwar nicht, aber…«
    »Sehen Sie. Er sagte, er würde Sie später zu Hause anrufen.«
    »Ja.«
    »Na, also. Bevor Sie durch den Regen nach Hause gehen oder die überfüllte U-Bahn benützen müssen, kann ich Sie auch nach Hause bringen. Wissen Sie, ich habe fast ein schlechtes Gewissen. Wegen mir ist Ihr Verlobter schließlich noch unterwegs. Da ist es nur recht und billig, wenn ich Sie heimbringe. Und da ich ohnehin hier zu tun hatte, was lag da näher, als Ihnen diese kleine Gefälligkeit zu erweisen.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    »Ich warte dann draußen auf Sie, okay?«
    Ben Russel zwinkerte dem Mädchen noch einmal zu, nahm sein Paket und verließ den Laden, ohne Miss Berlin nochmals über den Weg gelaufen zu sein.
    Er verstaute den Karton mit dem Kleid auf dem Rücksitz und wartete dann.
    Er hatte gerade die Scheibenwischer eingeschaltet, als Biggy Painter herauskam.
    Er winkte ihr durch die Scheiben zu. Das Mädchen kam heran.
    Russel lehnte sich weit auf die andere Seite hinüber, um zu öffnen.
    »Danke«, sagte sie. »Ich komme schon zurecht.«
    Biggy Painter ließ sich in die Polster sinken.
    »Wo wohnen Sie?« fragte Russel.
    »Benjamin Road 44. Kennen Sie die Gegend?«
    Russel hatte noch nie davon gehört.
    »Wie meine Westentasche«, sagte er und ließ den Motor an.
    Der Finanzmakler steuerte den Hydepark an.
    »Das ist die falsche Richtung«, sagte sie.
    »Ich weiß«, gab Ben Russel zurück. »Keine Sorge. Ich muss nur vorher noch das Paket abliefern.«
    Biggy Painter war beruhigt. Sie war es auch noch, als Russel eine Straße in den abgelegensten Teil des großen Parks einschlug.
    »Ich wusste gar nicht, dass es hier auch Häuser gibt«, meinte sie.
    »Gibt es auch nicht«, sagte Russel. »Ich nehme nur eine Abkürzung.«
    Biggy Painter wurde erst misstrauisch, als Russel in einer finsteren Ecke den Wagen anhielt.
    Doch da war es für sie schon zu spät. Die Hände an ihrer Kehle erstickten jeden Schrei.
    Hart umklammerten sie ihren zarten Hals, drückten erbarmungslos zu.
    Biggy bekam keine Luft mehr, riss die Augen weit auf vor Entsetzen und Schmerz. Sie starrte in Russels Gesicht, das sich verzerrt hatte zu einer zornigen Fratze des Hasses.
    Seine Augen glühten im Feuer der Hölle, und er empfand plötzlich Freude über die Schmerzen und Qualen, die er seinem Opfer bereitete. Er keuchte vor Erregung.
    Biggy versuchte sich zu befreien, aber sie war viel zu schwach für diesen brutalen, unbarmherzigen Mann, der sie gnadenlos würgte.
    Ben Russel drückte zu, bis das Mädchen sich nicht mehr bewegte.
    Ein satanisches Grinsen lag um seine Mundwinkel…
    ***
    »Mist«, fluchte Peter Lester, als er auf die Uhr in seinem Mercedes schaute. »Schon zehn nach sieben.«
    Biggy hatte um achtzehn Uhr Schluss. Als er vor dem Geschäft anhielt, war es nochmals fünf Minuten später.
    Im Laden war es dunkel. Nur die Strahler im Schaufenster brannten. Es regnete jetzt in Strömen.
    Peter schlug den Kragen seines Jacketts hoch, bevor er sich aus der angenehmen Wärme seines Autos wagte. Er hatte keinen Mantel dabei. Noch am Morgen hatte es so ausgesehen, als könne es ein schöner Tag werden, aber an der Vorausbestimmung des Londoner Wetters müssen auch die Meteorologen scheitern. Sie haben hier einzig und allein Hellseherfunktion.
    Erwartungsgemäß rüttelte er umsonst an der gläsernen Eingangstür. Es war abgeschlossen.
    Peter schaute hinaus auf die vom Regen nasse Straße, in der sich die Lichtreklamen auf dem Asphalt spiegelten.
    Obwohl sich der »Lady’s Bazar« in einer ausgezeichneten

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