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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einen Mann mit schütterem Haar, sehr elegant gekleidet. Er stand am Fenster und sah in die Finsternis hinaus. Die Dunkelheit schien ihn zu faszinieren.
    Dämonen lieben die Schwärze der Nacht. Einige von ihnen können überhaupt nur existieren, wenn die Dunkelheit anbricht.
    Bathoo reagierte nicht auf Borams Eintreten, obwohl der Nessel-Vampir nicht verhindern konnte, daß die Tür leise wimmerte.
    Bathoo wußte, daß jemand den Raum betreten hatte, aber er rechnete nicht damit, daß er Besuch von einem Todfeind hatte.
    »Stell es auf den Tisch!« verlangte er. Er meinte das Silbertablett. »Und dann laß mich allein!«
    Boram näherte sich dem Mann, den die finstere Nacht so sehr in ihren Bann geschlagen hatte.
    »Worauf wartest du?« fragte Bathoo ärgerlich. »Warum gehst du nicht?«
    »Ich gehe, sobald ich dich getötet habe«, erwiderte Boram mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    Jetzt fuhr Bathoo herum - und Boram sprang ihn an.
    ***
    Mr. Silver und ich verließen das Haus. Wir hofften, Erasmus Buldeo das Handwerk zu legen, Jonathan Dewaere noch einmal - und zwar endgültig - unschädlich zu machen, den Satansroboter zu zerstören und das Höllenschwert wiederzukriegen.
    Das waren eine ganze Menge Wünsche.
    Aber Wünsche darf man ja haben, soviel man will. Ob sie in Erfüllung gehen, ist eine andere Sache.
    Wir stiegen in den Rover. Vicky und Jubilee standen am Fenster und winkten uns zu, als ich losfuhr.
    »Hoffentlich versucht Boram den Krieg nicht allein zu gewinnen«, brummte Mr. Silver.
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn ich in dieses Schloß käme und nichts mehr zu tun hätte«, sagte ich.
    »Fragt sich nur, ob Boram das allein schafft«, sagte der Hüne mit finsterer Miene.
    »Er ist ein großartiger Kämpfer und hat kaum Schwächen«, sagte ich vertrauensvoll.
    »Ich kenne Erasmus Buldeo nicht«, meinte Mr. Silver, »aber ich könnte mir vorstellen, daß Boram mit ihm fertigwird.«
    »Was sollen dann die Kummerfalten auf deiner Stirn?« fragte ich den Ex-Dämon.
    »Die gelten Yul. Der weiße Gigant ist eine Mordmaschine, Tony«, sagte Mr. Silver. »Die Betonung liegt auf dem Wort ›Maschine‹. Wie tötet Boram seine Opfer?«
    »Er entzieht ihnen ihre dämonische Kraft«, sagte ich.
    »Und dann?« fragte der Ex-Dämon.
    »In den meisten Fällen erledigt er sie schließlich mit einem blitzschnellen Biß«, sagte ich.
    Der Hüne nickte. »Und jetzt stell dir mal vor, er beißt Yul. Da tut sich überhaupt nichts, denn der Cyborg ist kein Wesen aus Fleisch und schwarzem Blut. Er ist ein stählerner Gigant, und er besitzt das Höllenschwert, mit dem er unseren Freund vernichten kann.«
    Was Mr. Silver gesagt hatte, veranlaßte mich, gleich mehr Gas zu geben, und ich konnte es kaum noch erwarten, dieses Schloß in Croydon zu erreichen.
    ***
    Es kam zu einem erbitterten Kampf. Bathoo fand es unter seiner Würde, um Hilfe zu rufen. Er war davon überzeugt, daß er mit dieser Dampfgestalt auch allein fertigwerden konnte.
    Er hatte neue Kräfte. Als er hierher gekommen war, hatte er sich schwach und verbraucht gefühlt, doch nun war er neu erstarkt, und er glaubte nicht, daß ihm diese Nebelgestalt ernstlich gefährlich werden konnte.
    Bathoo ließ seine Maske fallen. Von Patrick Demme, dem bekannten Londoner Juwelier, blieb nichts übrig.
    Der Dämon präsentierte sich dem weißen Vampir in seiner wahren Gestalt. Sein menschlicher Körper wäre ihm hinderlich gewesen. In seiner zotteligen, kraftstrotzenden Gestalt konnte er sich besser entfalten, und er setzte auch schwarze Magie gegen den Angreifer ein.
    Es gelang ihm, Borams erster Attacke zu entgehen. Mit einem magischen Spruch hob er die Dampfgestalt hoch und schleuderte sie auf den Boden.
    Dann wollte er den Nebelkörper des weißen Vampirs mit einer Keilformel auseinanderreißen, doch damit hatte er kein Glück.
    Boram kam wieder auf die Beine, und er führte den ersten Kontakt herbei, um den Feind zu schwächen.
    Das schmerzhafte Brennen ließ Bathoo aufstöhnen. Der Dämon erschrak. Er hatte nicht geahnt, daß die Berührung des Gegners so schmerzhaft war.
    Er war verwirrt, konnte sich plötzlich nicht auf Boram einstellen, während der weiße Vampir ihn immer besser unter Kontrolle bekam. Jeder Treffer machte Bathoo zu schaffen.
    Jeder Schlag entzog ihm Kraft. Er versuchte sich zurückzuziehen, doch Boram folgte ihm und attackierte ihn immer wilder.
    Bathoo erlitt einen Schwächeanfall, und mitten in dieser kritischen Phase erwischte ihn ein

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