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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ältesten Sohn fortführten. In die Fundamente eingemauert, waren sie elend und unter Qualen verhungert. Fred Archers Geist empfand den Todeskampf des Bauern nach.
    Ein anderer Geist, mit dem Fred Archer Kontakt bekam, war der eines jungen Mädchens. 1640 war die Unglückliche von Roderick Taboggwan in der Folterkammer auf grausige Weise des natürlichen Lebens beraubt worden. Was Fred Archers Geist über das Ende dieser Unglücklichen erfuhr, war so furchtbar, daß er eine Zeitlang keinerlei Kontakt mit den Schwarzen Seelen suchte.
    Die geistige Übermittlung von Gedanken und Erinnerungen war ungeheuer intensiv. Menschen, die sich mit Worten, Bildern oder der Schrift verständigen mußten, konnten sich einen solchen Kontakt nicht einmal vorstellen.
    Später erfuhr Fred Archer noch von anderen, wie sie zur Schwarzen Wolke gekommen waren. Die Geister stammten aus allen Zeitepochen von 1638 bis zur Gegenwart. Fred Archer hatte Kontakt mit einem Professor, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf Schloß Lion Untersuchungen hatte anstellen wollen. Das spurlose Verschwinden dieser wissenschaftlichen Kapazität hatte seinerzeit fieberhafte Nachforschungen ausgelöst. Es war nie geklärt worden, wo der Professor abgeblieben war, aber im Verlauf der Untersuchungen verschwanden auch ein Scotland Yard-Beamter und ein Polizist auf Schloß Lion.
    Fred Archer merkte, daß die Schwarzen Seelen von Roderick Taboggwans böser Energie sklavisch beherrscht wurden. Dennoch haßten sie diese unterschwellig. Gern wären sie endgültig ins Jenseits hinübergegangen, aber dieser Wunsch wurde nicht erfüllt. Ruhe und Frieden durften sie nicht finden. Ihre Hölle war eine schwarze Wolke mit dämonischen Eigenschaften.
    Fred Archer begriff, daß die Schwarzen Seelen unschuldig waren an dem Bösen, was sie taten. Sie waren wie eine Quelle, die ständig vergiftet wurde. Die Quelle selbst konnte nichts dazu.
    Für Fred Archer war es eine völlig neue, am Anfang beängstigende Erfahrung, keinen Körper mehr zu haben und nur noch ein Geist zu sein.
    Archer war völlig unstofflich; er bestand nur noch aus seinem Intellekt, seinem Geist oder Id oder wie immer man es nennen wollte. Es mochte auch die Seele sein, die weiterlebte.
    Archer merkte, daß die anderen Geister ihm nichts tun wollten und es auch gar nicht konnten. Schon in der nächsten Nacht war er gezwungen, mit ihnen in der schwarzen Wolke das Schloß zu durchstreifen, von Roderick Taboggwans böser Energie getrieben.
    Verzweiflung überkam den Privatdetektiv. Wie sollte sein Geist jemals in den Körper zurückkehren? Würde er auf ewig oder doch zumindest für Äonen Jahre an die schwarze Wolke des Grauens gefesselt sein?
    Am zweiten Tag seiner körperlosen Existenz merkte Fred Archer, daß die schwarze Wolke nicht nur auf Schloß Lion existierte. Es gab vier schwarze Wolken auf vier verschiedenen Schlössern, die dennoch eine Einheit bildeten.
    Fred Archer - der jeden Zeitbegriff verloren hatte - hatte sich eingewöhnt und konnte seinen Erfahrungsschatz erweitern. In einer Überdimension, in der Entfernungen nicht existierten, standen die schwarzen Wolken in Verbindung.
    Er erfuhr von Luguri, dem Erzdämon, der sich Roderick Taboggwans böser Energie bediente. Fred Archer wußte nicht ganz genau über die dreizehn entführten Kinder Bescheid, aber er erfuhr von den verfluchten Geistern einiges, was Dorian Hunter sehr interessiert hätte.
    Doch Fred Archer sah keine Möglichkeit, es dem Dämonenkiller mitzuteilen. Er kapselte Teile seines Geistes ab, um nicht als Luguris Feind dazustehen, denn das hätte sehr böse Folgen für ihn haben können.
    Fred Archer erfuhr auch von dem untoten Adeligen, der Dorian und Coco auf Schloß Drake entgegengetreten war. Viscount Edward Cottenham hatte mit dem Dämon Asmodi einen Pakt geschlossen, damit er nicht vernichtet werden konnte wie die anderen, als er die Tür mit dem Löwenkopf suchte. Doch Asmodi hatte ihn hereingelegt. Vernichtet oder ein Teil der schwarzen Wolke wurde der Viscount nicht; aber viel besser war sein Schicksal als Untoter auch nicht gewesen. Taboggwans böse Energie hatte ihn dazu gemacht.
    Auch was auf Schloß Bear den Freaks widerfahren war, wußte Fred Archer. Genauso war er über die Vorgänge auf Schloß Drake informiert, wo Dorian Hunter den Ys-Spiegel eingesetzt und die schwarze Wolke in die Flucht getrieben hatte.
    Doch das alles half Archer nichts. Noch lebte sein Körper, aber das würde nicht auf unbegrenzte Zeit der Fall

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