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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ohne die Freaks zurechtkommen, dann nur deshalb, weil ich Ihnen nicht zumuten kann, daß weitere Freaks ihr Leben riskieren."
    Myrtle Williams beendete das Gespräch rasch.
    Der Wirt des Pubs war enttäuscht, daß er das Gästezimmer nicht noch einmal für eine Nacht vermieten konnte.
    Ein Taxi brachte mich und Coco nach Newtown, von wo aus wir mit dem Zug bis Birmingham fuhren. In Birmingham erfuhren wir, daß wir am Morgen kurz nach zehn Uhr mit dem Eilzug nach Bristol fahren konnten. Dort mußten wir umsteigen, und über Bridgewater ging es dann nach Barnstaple weiter. Um halb vier Uhr nachmittags würden wir dort sein.
    Ich ging mit Coco zu einem Hotel in Bahnhofsnähe, um ein paar Stunden zu schlafen. In dieser Nacht herrschte eine klirrende Kälte in Birmingham. Es schneite leicht.
    Im Hotel angekommen, sprach ich trotz meiner Müdigkeit noch eine Weile mit Coco. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt.
    „Hoffentlich können wir heute etwas erreichen", sagte sie. Es war schon nach Mitternacht. „Der Gedanke, daß Luguri vielleicht bald unseren Sohn in seine Gewalt bringen oder ihm etwas Gräßliches antun wird, macht mich fast wahnsinnig. Als ich gestern in Todesgefahr war, hatte ich einen geistigen Kontakt mit unserem Sohn. Er spürte meine Angst und Not. Es war ein schlimmer Schock für ihn, so etwas erleben zu müssen."
    Das konnte ich mir vorstellen. Ich haßte Luguri noch mehr als zuvor, denn er allein trug die Schuld an dem, was uns und unserem Kind widerfuhr.
    Ja, ich haßte sie, die Dämonen. Nicht umsonst wurde ich der Dämonenkiller genannt. In jedem Menschen, auch im schlechtesten, war immer noch ein Fünkchen Gutes. Dämonen aber waren durch und durch schlecht und böse. Wenn tatsächlich einmal eine Ausnahme in einer Dämonensippe vorkam - Coco war eine solche - wurde sie ausgemerzt. Die Dämonen huldigten dem Prinzip des Bösen und strebten nach dem Bösen. Sie waren Krebsgeschwüre der Menschheit und ein Grundübel der Schöpfung. Zwischen Menschen und Dämonen konnte es nie eine Aussöhnung geben. Seit etlichen Jahrzehnten tarnten die Dämonen sich raffiniert, und viele hatten ihren Platz in der menschlichen Gesellschaft gefunden. Aber das änderte nichts an ihrer wahren Natur.
    Am Morgen, als wir telefonisch geweckt wurden, war ich immer noch sehr müde. Wir hatten Mühe, pünktlich zur Abfahrtszeit des Zuges am Bahnhof zu sein. Dann mußten wir eine halbe Stunde auf dem eiskalten und zugigen Bahnsteig warten, weil der Eilzug nach Bristol Verspätung hatte.
    An einem Bahnhofskiosk hatte ich ein paar Zeitungen gekauft. Ich las sie im Abteil. Auf der Vorderseite des „Herald" prangte ein Foto von mir, auf dem ich noch meinen Oberlippenbart trug. Dorian Hunter spurlos verschwunden lautete die Schlagzeile. Kleiner gedruckt stand darunter: Wird der geheimnisvolle Dorian Hunter auf Luguris Bedingungen eingehen und die dreizehn entführten Kinder rettet? Oder hat Hunter sich bereits aus England abgesetzt? Im Text wurde Scotland Yard völliges Versagen vorgeworfen, und ich kam auch nicht gerade gut weg.
    Von Bristol, wo wir eine Weile Aufenthalt hatten, rief ich kurz vor der Abfahrt des Zuges Scotland Yard in London an. Ich sagte, ich sei Luguri auf der Spur, könnte aber keine Einmischung vertragen. Damit legte ich auf.
    Wenig später fuhren wir ab. Trevor Sullivan hatte ich bereits am Morgen vom Hotel in Birmingham aus angerufen. Er kannte unsere Ankunftszeit.
    Mit einer ganzen Stunde Verspätung trafen wir in Barnstaple ein. Trevor Sullivan erwartete uns auf dem Bahnsteig. Ein Taxi brachte uns zum „White Elephant", der Pub und Hotel zugleich war.
    Wir begaben uns sofort zu Fred Archer aufs Zimmer. Ich war entsetzt, als ich den Privatdetektiv sah. Auch mir und Coco schien es, als hätte sein Geist die Hülle des Körpers verlassen.
    „Ich will eine Beschwörung versuchen und meine ganzen magischen Kräfte einsetzen, um Fred Archer zu helfen", sagte Coco. „Hoffentlich vermögen wir noch etwas auszurichten. Ich glaube fast, daß sein Geist sich für immer in der Wolke der Schwarzen Seelen befindet."

    Cocos Beschwörung schlug fehl. In Fred Archers blauen Augen zeigte sich kein Schimmer von Leben. Auch mit Hypnose konnten Coco und ich nichts ausrichten.
    „Es gibt nur noch ein einziges Mitte, ihn zu retten, Dorian", sagte Coco. „Der Ys-Spiegel."
    Ich wußte, daß es die einzige Möglichkeit war, aber ich schreckte davor zurück, den Ys-Spiegel schon wieder anzuwenden. Es konnte für mich sehr

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