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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fort, wüste Drohungen auszustoßen und qualvolles Kindergeschrei zu übermitteln. Und immer wieder gibt er dir die Schuld. Er sagt, daß nur du die Kinder retten kannst und daß du aus persönlichen Gründen nicht auf seine Forderungen eingehen würdest. Die Eltern der Kinder wurden im Fernsehen interviewt. Sie äußerten sich sehr bitter über dich. Die Leute würden dich übel zurichten, wenn sie dich erkennen würden."
    Ich fühlte mich so, daß es mir beinahe egal war.
    Matt winkte ich ab. „Ich tue, was ich kann, Coco. Verkannt worden sind schon viele - warum nicht auch ich. Was soll ich tun? Zu weinen anfangen wegen der entführten Kinder?"
    „Es geht um unseren Sohn."
    „Glaubst du, das wüßte ich nicht?"
    Coco sah mich merkwürdig an und beendete ihre Toilette. Sie ging hinaus und rief vom Zimmertelefon aus Fred Archer und Trevor Sullivan an.
    Als ich in den Spiegel sah, erschrak ich. Ein hohlwangiges Gesicht mit tiefen dunklen Ringen unter den Augen starrte mich an. Mit meinem wirren, schwarzen Haar und den Bartstoppeln sah ich aus wie ein Schwerkranker.
    Ich rasierte mich, putzte mir die Zähne und duschte immer wieder heiß und kalt. Aber die sonst so belebende Wechseldusche richtete diesmal nicht viel aus. Mein Herz schlug hart und schnell, Appetit hatte ich keinen. Aber ich mußte etwas essen, damit ich wieder zu Kräften kam.

    Wir fuhren noch am gleichen Vormittag mit zwei Wagen nach Bristol. Coco, Fred Archer, Trevor Sullivan und ich fuhren in dem Bentley des Privatdetektivs. Die vier Freaks waren mit einem Kleinbus von Norfolk nach Devon gekommen.
    Am Flugplatz von Bristol buchte Coco bei British Airways acht Plätze für den Nachmittagsflug nach Glasgow. Die Wagen wurden auf einem bewachten Parkplatz abgestellt.
    Wir hielten uns bis zum Abflug im Flughafenrestaurant auf. Die Freaks wurden von den andern Reisenden wie Kuriositäten und wilde Tiere gemustert. Ich spürte die Abneigung, die die Leute den Freaks entgegenbrachten. Sie sahen aber auch merkwürdig aus; wie richtige Mißgeburten.
    Owen Mullaway war bucklig und hatte Arme und Beine von unterschiedlicher Länge. Überhaupt waren alle Proportionen seines Körpers verschoben.
    Marina Dowes, ein weiblicher Freak, glich einer Birne - nach unten hin wuchtig ausladend, oben schmal. Auf ihrem spitzen Kopf wuchsen nur vereinzelt Haare, was sie mit einer Perücke kaschierte. Ihre Augen quollen aus den Höhlen.
    Peter Fowley, der dritte Freak, war dürr wie eine Spindel und hatte einen Knochenschädel, der nur mit Haut überzogen war. Er sah aus wie der wandelnde Tod.
    Und Carl Lloyd war aufgebläht wie ein Hefekloß und hatte ganz kurze, dicke Beine und extrem lange Arme. Sein Kopf saß ohne Hals auf dem fetten Rumpf. Er atmete mühsam, wobei er ständig ein pfeifendes Geräusch verursachte.
    Mir lag an diesen Verbündeten nicht sonderlich viel, aber die Freaks ließen sich nicht abschütteln und hätten uns Schwierigkeiten gemacht, wenn wir sie nicht mitgenommen hätten.
    Eine alte Caravelle schaukelte uns durch die Lüfte zum Großflughafen Prestwick bei Glasgow.
    Mein Flugticket war auf den Namen Chester Mallory ausgestellt. Der Flug selbst dauerte nur anderthalb Stunden. Kurz vor sechs Uhr am frühen Abend waren wir in Glasgow.
    Wir begaben uns zur Abfahrtsstelle der Flughafenbusse im Untergeschoß des modernen Terminals. Glasgow war ein wichtiger Luftverkehrsknotenpunkt für Transatlantik-Flüge, und im Terminal verkehrten Menschen aller Rassen und Nationen; aber niemand wurde so angestarrt wie die vier Freaks. Sie waren Ausgestoßene und Verfemte, bei Dämonen wie bei den Menschen.
    Der Flughafenbus brachte uns in die City. In Schottland war es wesentlich kälter als in London oder Devon. Die vielen Weihnachtsreklamen und die festliche Beleuchtung der Schaufenster in den Hauptgeschäftsstraßen erinnerte uns daran, daß bald Weihnachten war.
    Wir übernachteten in einem Hotel, und am nächsten Tag mieteten wir uns einen Kleinbus und besorgten uns Schlafsäcke, Decken, Proviant und dergleichen. Von Glasgow waren es bis zu den Ruinen von Schloß Unicorn hundertachtzig Kilometer.
    Fred Archer fuhr den Kleinbus. Ihm ging es schon wieder ausgezeichnet. Er freute sich seines Lebens. Noch nie hatte ich ihn so vergnügt und ausgelassen erlebt. Ich saß neben Fred Archer im Führerhaus, Coco und Trevor Sullivan waren bei den Freaks hinten im Wagen. Ich fühlte mich besser, war aber immer noch etwas wackelig auf den Beinen. Den Ys-Spiegel hatte ich

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