Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sein. Selbst bei künstlicher Ernährung und aller Pflege und ärztlichem Beistand blieben ihm nur ein paar Jahre. Dann würde sein Körper sterben; Fred Archers Geist würde endgültig zur Schar der Schwarzen Seelen gehören.
    Die zweite Nacht kam, und wieder schweifte die schwarze Wolke durch Schloß Lion. Dann kam der dritte Tag, und irgendwie spürte Fred Archer gewaltige metaphysische Kräfte, die ihn aus dem Bann von Roderick Taboggwans böser Energie reißen wollten. Der Zug wurde immer stärker, und Archer glaubte, sein Geist würde in Fragmente zersprengt. Die psychischen Qualen waren unbeschreiblich, viel schlimmer als alle körperlichen es je sein konnten.
    Dann brach der Bann. Fred Archers Geist kehrte in seinen Körper zurück. Das Heulen der Schwarzen Seelen verklang.
    Fred Archer öffnete in einem Hotelzimmer die Augen und sah sich verwirrt um. Allmählich erst begriff er. Er setzte sich auf und fühlte eine so unbeschreibliche Freude wie in seinem ganzen Leben noch nicht.
    Geist und Körper hatten sich wieder vereint.
    Fred Archer sah Dorian Hunter mit einem seltsamen Spiegel vor sich stehen. Coco Zamis und Trevor Sullivan standen an den Seiten des Bettes, in dem Fred Archer saß.
    „Du hast mich gerettet, Dorian!" sagte Fred Archer. „Bei Gott, ich hatte es schon nicht mehr zu hoffen gewagt."
    Dorian Hunter sank auf einen Stuhl nieder.

    Ich war so erschöpft und mitgenommen, daß ich über zwölf Stunden durchschlief. Als ich erwachte, war es Freitagmorgen halb acht. Ich lag in einem mir fremden Hotelzimmer im Bett und hörte Coco nebenan im Bad vor sich hin summen.
    Es dauerte eile Weile, bis meine Erinnerung wiederkehrte. Erschrocken griff ich an meine Brust.
    Der Ys-Spiegel hing an der goldenen Kette um den Hals. Ich war erleichtert. Wie ich in dieses Zimmer und in dieses Bett gekommen war, wußte ich aber immer noch nicht.
    Das letzte, woran ich mich erinnerte, war, daß ich den Ys-Spiegel eingesetzt hatte und Fred Archers Geist in den Körper zurückgekehrt war. Ich stieg aus dem Bett und merkte mit Unbehagen, daß meine Knie beim Stehen zitterten.
    Langsam wankte ich ins Bad.
    Coco trug nur eines meiner Pyjamaoberteile. Sie wirkte hübscher und reizvoller denn je. Coco war groß für eine Frau und hatte schulterlanges, schwarzes Haar, ein apartes Gesicht mit hohen Backenknochen und dunkelgrüne Augen, eine schlanke Figur mit fast zu großen Brüsten und sehenswerten Beinen.
    Ihr Anblick hätte mich zu anderer Zeit auf reizvolle Gedanken gebracht, aber heute war ich zu erschöpft und mitgenommen.
    „Wie geht es dir, Dorian?" fragte Coco. „Du siehst schlecht aus."
    „Wie soll es mir schon gehen?" brummte ich. „Was war gestern überhaupt los?"
    „Du warst völlig fertig, nachdem du Fred Archers Geist aus dem Bann der schwarzen Wolke befreit hattest. Du fielst in einen Erschöpfungsschlaf, und wir brachten dich auf ein Zimmer und legten dich ins Bett. Wir wissen jetzt, wie wir zu den dreizehn entführten Kindern gelangen können. Fred Archer hat die Kunde mitgebracht. Schloß Unicorn in Schottland birgt die Lösung des Rätsels."
    „Ich denke, das ist abgebrannt zu Beginn des vorigen Jahrhunderts?"
    „Das ist es auch, aber die Ruinen stehen noch und sind von dämonischem Leben erfüllt. Ich freue mich, daß du wach bist. Wir müssen heute noch nach Schottland. Übrigens: Owen Mullaway ist gestern abend mit drei weiteren Freaks aus Norfolk hierher gekommen."
    „Myrtle Williams sagte doch, die Freaks wollten mit dieser Sache nichts mehr zu tun haben?" „Myrtle Williams will es nicht. Owen Mullaway und die drei anderen Freaks hassen die Dämonen und wollen den Tod ihrer Schicksalsgenossen rächen. Myrtle Williams hat sie nicht abhalten können. Mach dich fertig, Dorian! Ich werde Trevor Sullivan und den anderen mitteilen, daß du aktionsfähig bist -einigermaßen wenigstens. Wir sehen uns alle am Frühstückstisch, und dann geht es so schnell wie möglich los."
    Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne und kam mir ausgelaugt und kläglich vor. Am liebsten hätte ich mich in ein Bett verkrochen und ein paar Tage lang nichts gehört und gesehen. Der neuerliche Einsatz des Ys-Spiegels hatte mich schwer angeschlagen.
    Coco wandte sich wieder dem Spiegel zu und begann, ihr Haar zu bürsten.
    „Ich habe gestern abend im Hinterzimmer des Pubs ferngesehen", erzählte sie. „Scotland Yard sucht dich fieberhaft, und in der Öffentlichkeit herrscht keine gute Stimmung gegen dich. Luguri fährt

Weitere Kostenlose Bücher