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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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warf die Tür hinter mir zu und schaltete die Taschenlampe aus. In den Höhlen und Nischen funkelten die glühenden Augen. Triumphierend schienen sie mich zu mustern. Ich hob den Ys-Spiegel, und diesmal kehrte ich den Schwarzen Seelen die Intelligentia-Seite, die gute Seite, zu. Die Taschenlampe hatte ich in der linken Hand; ich steckte sie ein.
    Hinter mir schlug jemand gegen die Tür, aber sie wurde nicht geöffnet. Coco und Fred Archer hatten eingesehen, daß sie mich nicht abhalten konnten.
    Ich konzentrierte mich. Zuerst erblickte ich nur die leuchtenden Augen in der völligen Finsternis, aber dann konnte ich sehen, als sei es heller Tag. Die Kräfte des Ys-Spiegels bewirkten das.
    Staub wollte aufwirbeln, senkte sich aber gleich wieder herab. Die Todeswolke glitt auf mich zu, kam aber nur bis auf zwei Meter heran. Ich wollte die Wolke auflösen, wollte den magischen Bann brechen, der sie zusammenhielt, wollte Roderick Taboggwans böse Energie vernichten.
    Der Widerstreit der übernatürlichen, metaphysischen Kräfte ließ die Felsen in ihren Fundamenten beben. Der Boden zitterte. Die Intentionen vieler Geister stürmten auf mich ein, brachten mich für Augenblicke aus dem geistigen Gleichgewicht.
    Dann tauchte ein Licht auf, so strahlend und hell, daß ich die Augen schließen mußte. Der Ys- Spiegel in meiner Hand sendete leuchtende Strahlen aus wie ein riesiger geschliffener Edelstein mit vielen Facetten.
    Ich hörte Stimmen in meinem Gehirn.
    „Wir sind frei, Dorian Hunter! Roderick Taboggwans böse Energie ist vernichtet! Wir können ins Jenseits eingehen und die nächsthöhere Existenzebene erreichen."
    „Auf allen vier Schlössern ist der Bann gebrochen. Die Schwarzen Seelen sind nicht mehr."
    „Die Schar der Verdammten und jetzt Erlösten dankt dir."
    Ein Wirbel entstand in der Luft, dann war alles vorüber.
    Ich mußte mich an die Wand lehnen, denn meine Knie wurden schwach. Als ich die Taschenlampe wieder einschaltete, sah ich keine glühenden Augen und keine schwarze Wolke mehr.
    Ich ging durch den tiefen Staub, der unter meinen Tritten nicht aufwirbelte. Eine Seitenhöhle endete nicht blind, wie ich feststellte. Ich mußte mich bücken, als ich sie betrat.
    Noch fühlte ich mich überraschend gut, nur ein wenig benommen. Dem Höhlengang folgend, spürte ich plötzlich einen scharfen Schmerz. Von dem Ys-Spiegel strömte eine Kraft auf mich über, pulsierte durch meinen Körper. Der Schmerz ließ nach, und ich konnte weitergehen.
    Ich begriff, daß ich Luguris magische Barriere passiert hatte. Verzerrt grinsend, erreichte ich ein Nebengewölbe. In ihm befanden sich sechzehn Nischen. Im ersten Moment war meine Enttäuschung ungeheuer, als ich sah, daß sie leer waren. Dann trat ich näher und im Schein der Taschenlampe sah ich in der einen Nische etwas. Es war ein Hochglanzfoto, das auf dem Boden lag, ein Foto von ganz besonderer Art. Ein zweijähriges Kind war darauf abgebildet, und es bewegte sich. Als ich zugreifen und das Bild in die Hand nehmen wollte, stieß ich gegen eine unsichtbare Barriere. Sie war heiß und kalt zugleich. Vielleicht war sie gefährlich, aber der Ys-Spiegel schützte mich. Ich berührte die unsichtbare Wand mit dem Ys-Spiegel, und plötzlich leuchtete die Luft. Das Leuchten erlosch, und damit war die Barriere gefallen.
    Ich nahm das Foto in die Hand.
    Das Foto zeigte einen zweijährigen Jungen, der über den Boden kroch. Man sah die Bewegungen deutlich. Er schien es sehr eilig zu haben, etwas zu erreichen, das sich außerhalb der Abbildung befand.
    Es war ein magisches Foto, mit dem es eine besondere Bewandtnis hatte. Gewiß zeigte die Abbildung eines der entführten Kinder. Es war einfacher, ein solches Foto hier im Gewölbe zu haben, als ein entführtes Kind. Luguri hielt die Kinder irgendwo anders gefangen, aber zugleich waren sie durch die magischen Fotos auch hier. Der Erzdämon entstammte einer Epoche, der die Fotografie noch völlig unbekannt gewesen war. Aber weshalb sollte er keine Konzessionen an die Neuzeit machen? Ein Kind zu fotografieren, war viel einfacher, als ein naturgetreues Gemälde von ihm herzustellen.
    Noch wußte ich nicht, was das hier zu bedeuten hatte. Ich behielt das Bild und sah mir die nächsten Nischen an. Vor jeder Nische, in der ein Foto lag, befand sich eine magische Barriere. Ich riß die Barrieren mit dem Ys-Spiegel ein, eine nach der andern, und nahm alle Fotos. an mich. Alle Kinder bewegten sich, krabbelten auf etwas zu. Ich kam nicht

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