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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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unfaßbar.
    Auch Michael Dorn bemerkte es.
    „Der Dschungel ist krank“, sagte er.
    „Du hast recht“, entgegnete Slayton. „Allerdings trifft das nicht auf alle Pflanzen zu. Einige scheinen noch gesund zu sein.“
    Vor ihnen schimmerte etwas Graues durch das Gesträuch.
    Slayton ließ sein Buschmesser sinken. Er brauchte es nicht mehr. Sie kamen auch so ganz gut vorwärts.
    Das graue Ding entpuppte sich als Mauer.
    Sie sahen sich erstaunt an. Alles hätten sie hier erwartet, nur keine Steinmauer.
    Dick Slayton klopfte mit dem Griff des Messers dagegen. Der Stein bröckelte.
    Die beiden Männer blickten nach oben. Es war nicht schwer, die Mauer zu erklimmen, sie war nicht sehr hoch.
    Michael Dorn schaltete sein winziges Funkgerät ein.
    „Wir haben eine brüchige Mauer entdeckt und klettern hinauf“, gab er durch.
    „Seid vorsichtig!“ warnte Robert Creely. Es klang weit entfernt.
    Dick Slayton machte den Anfang. Er sprang hoch. Der Anzug hemmte seine Bewegungen, aber er schaffte es trotzdem, die obere Kante zu ergreifen.
    Michael Dorn half nach.
    Endlich war Dick Slayton oben. Er blickte sich um.
    Auch jenseits der Mauer war Dschungel, und zwischen den Bäumen konnte man eine Ruine erkennen. Waren sie auf eine versunkene Kultur gestoßen? Hier, in diesem Gebiet?
    Er erinnerte sich an den angeblichen Schatz. Sollte er hier verborgen sein?
    Als Dick einen Blick zurückwarf, blieb ihm fast das Herz stehen vor Schreck. Ein entsetzliches Ungeheuer, ungefähr zwei Meter lang, über und über mit Schuppen bedeckt, näherte sich dem Deutschen. Ein Paar glühender Augen fixierte Michael Dorn.
    „Achtung!“ brachte Slayton nur hervor. Dann riß er seinen Revolver hoch und schoß.
    Das Unglaubliche geschah: Das Monstrum blieb unverletzt.
    Michael Dorn war entsetzt zurückgewichen, doch dann schoß auch er.
    „Die Kugeln prallen ab“, stammelte Dick Slayton fassungslos.
    „Was ist los?“ tönte es aus dem Hörer des Funkgeräts. „Wer schießt da?“
    „Ruhe!“ brüllte Slayton in Panik. Das Ungeheuer setzte zum Sprung an. Zentimeterlange Reißzähne ragten aus dem schrecklichen Maul. Das Glühen in den unheimlichen Augen wurde stärker.
    Der nächste Schuß löste sich aus Slaytons Waffe. Diesmal hatte der Ire nicht auf den schuppigen Körper gezielt, sondern direkt in den Rachen.
    Das Maul klappte zu, Blut strömte aus den Winkeln.
    Das Monstrum wich einen Schritt zurück, war aber nicht kampfunfähig.
    Er sprang.
    Dick Slayton ließ sich nach hinten fallen.
    Er kam schmerzhaft auf dem Rücken auf. Wieder und wieder schoß er. Erst als er die glühenden Augen des Untiers getroffen hatte, brach die Bestie zusammen.
    Dick Slayton keuchte, sein Herz klopfte wild.
    Der Kopf Dorns schob sich über die Mauer. Der Deutsche wagte es kaum, nach Slayton zu sehen, doch dann atmete er erleichtert auf.
    Dick Slayton erhob sich mühsam. Minuten später ging es weiter.
    Zwischen Mauer und Ruine befand sich eine Art Vorhof. Ein Blick auf den Geigerzähler zeigte, daß die Radioaktivität hier wesentlich stärker war als jenseits der Mauer.
    Die Ruine entpuppte sich als unüberwindliches Hindernis. Es gab keine Möglichkeit, von hier aus einzudringen. Die Männer gingen nach rechts weiter. Der Dschungel war nicht sehr dicht. Sie kamen gut voran.
    Nach etwa hundert Metern blieben sie stehen.
    „Das war nicht nur ein Vorhof“, sagte Dick Slayton.
    „Die Mauer ist noch da“, bestätigte Michael. „Sie hat einen leichten Bogen gemacht. Willst du meine Theorie hören?“ Er wartete die Antwort seines Begleiters nicht ab, sondern fuhr fort: „Das ist eine Art Wehr. Eine Stadtmauer als Schutz gegen Feinde. Offenbar war hier nicht immer Dschungel. Da haben Menschen gewohnt.“
    „Dann ist dies eine Art Zwischenbereich zwischen Mauer und Stadt. Wenn wir Pech haben, umrunden wir die ganzen Ruinen, ohne einen einzigen Durchschlupf zu finden.“
    „Das glaube ich nicht. Ich vertraue auf den Zahn der Zeit.“
    Sie gingen weiter. Dick Slayton stellte sein Funkgerät lauter.
    „Habt ihr das Gespräch mitbekommen?“
    Keine Antwort. Er wiederholte die Frage.
    Sie sahen sich betroffen an. Die Funkverbindung war abgerissen.
    Michael Dorn wollte etwas sagen, da entdeckte er eine Öffnung in dem Mauerwerk. Er machte Dick Slayton darauf aufmerksam, und die beiden Männer blickten hindurch. Auch dort gab es Dschungel. Wie schrecklich aber hatte er sich verändert! Die Bäume waren kahl und hatten bizarre Formen angenommen. Zu Füßen des

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