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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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kann.
    Seit sich Taran in Haiti aufhielt, hatte er einen Malfacteur, auch Bokor genannt, gesucht. Im Gegensatz zu den Houngans, den guten Voodoo-Priestern, übte ein Bokor ausschließlich Schwarze Magie aus und verkörperte damit die dunkle Seite des Voodoo. Dazu gehörte auch die so genannte »Zombification«, das Auferstehen lassen von Zombies. Und nur daran war Taran interessiert. Die Idee, Shirona aus dem Totenreich zurückzuholen, war ihm gekommen, als er auf der Suche nach dem sechsten Amulett nicht fündig geworden war. Inspiriert worden war er durch Zamorras schlimme Erlebnisse in einer parallelen Realität, in der er die tote Nicole auf ähnliche Weise hatte zurückholen wollen. Taran hatte das alles genau miterlebt, deswegen hatte er sich auch die Schauplätze ausgesucht, an denen Zamorra damals agiert hatte.
    Taran wusste allerdings nicht mehr so genau, dass das sechste Amulett längst vernichtet war. Er wusste nur noch, dass etwas mit ihm passiert war, aber was nur? Shirona würde ihn umfassend aufklären können. Die ersten fünf Amulette, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte, interessierten ihn dagegen nicht. In ihnen konnte er nicht wohnen, da er sich extrem unwohl in ihnen fühlte. Gefühlt hatte, denn auch sie waren zusammen mit dem sechsten vernichtet worden. Dieses Unwohlsein hatte damit zusammengehangen, dass der Zauberer von Avalon die ersten fünf Amulette aus normalen, sechs und sieben aber aus entarteten Sonnen geschaffen hatte. Taran hätte das aber im Moment nicht begriffen.
    Drei Polizeiwagen fuhren auf den Strand. Elf Polizisten stiegen aus. Mit Maschinenpistolen im Anschlag kamen sie näher und umstellten Taran schließlich. Die Mündungen der Waffen zeigten auf das Amulettwesen, das den Kopf hob und die Polizisten anstarrte. Auf einen Schlag dachte es wieder einigermaßen klar.
    Sie sahen lächerlich aus mit ihren hellblauen Uniformen, den grauen Hosen und den runden Hüten, aber sie waren alles andere als lächerlich. Taran wusste, dass die haitianische Polizei zu den berüchtigtsten Truppen der Welt zählte. Sie mordete und folterte nach Gutdünken. Und sie war durchsetzt von ehemaligen Mitgliedern der Tonton Macoutes, die nachweislich noch bis zur Jahrtausendwende im Land aktiv gewesen waren. Die »Onkelchen Menschenfresser« waren ums Jahr 1964 herum von Diktator François »Papa Doc« Duvalier als Mischung aus Geheimpolizei und Schlägertruppe eingesetzt worden, um Terror im Land zu verbreiten und dadurch seine Macht zu festigen. Nachdem Duvaliers Sohn »Baby Doc« 1986 aus Haiti vertrieben worden war, hatten die mörderischen Tonton Macoutes trotzdem weiter ihr Unwesen getrieben. Trotz alledem wusste Taran genau, dass er vor normalen Menschen keine Angst zu haben brauchte. Sie konnten ihm nicht gefährlich werden. Deshalb wartete er ruhig ab, was die Kerle von ihm wollten.
    Der Anführer der Truppe hatte Kampfnarben im Gesicht und sah gefährlich aus. Auch er konnte gut und gerne ein ehemaliger Tonton Macoute sein und war sicher ein harter Kerl. Aber jetzt stand ihm die blanke Angst in den Augen. Auch die anderen Polizisten wirkten unsicher.
    »Monsieur, Sie sind verhaftet. Kommen Sie bitte mit und leisten Sie keinen Widerstand. Wir müssten sonst von unseren Waffen Gebrauch machen.«
    Taran erhob sich geschmeidig und so schnell, dass die Männer seiner Bewegung nicht richtig folgen konnten. Sofort ruckten einige MP-Läufe hoch. Er klopfte sich den Sand aus den Kleidern. »Guten Morgen, Messieurs«, sagte er und lächelte. »Ich kann nicht gerade sagen, dass ich erfreut bin, an einem so wunderschönen Morgen mit Waffen bedroht zu werden, nachdem ich hier harmlos an Strand sitze, weil ich mir den Sonnenaufgang betrachten wollte. Sie haben übrigens einen wunderschönen Sonnenaufgang in Ihrem wunderschönen Land.«
    »Das ist sicher richtig.«
    »Natürlich. Was werfen Sie mir vor?«
    »Sie erfahren es auf der Polizeistation. Ich bitte Sie noch einmal, uns keine Schwierigkeiten zu machen. Dann lässt sich sicher alles regeln. Wir sind auch nur Befehlsempfänger, verstehen Sie? Ich würde nur äußerst ungern Gewalt gegen Sie anwenden, das dürfen Sie mir glauben, Monsieur.«
    Taran nickte. »Also gut. Gehen wir. Man sollte sich mit den Behörden eines Landes immer gut stellen. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf und werde das an höherer Stelle regeln. Es handelt sich ganz sicher um ein Missverständnis.«
    Taran musste sich in einen der Polizeiwagen quetschen. Der Anführer

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