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0973 - Das verfluchte Volk

0973 - Das verfluchte Volk

Titel: 0973 - Das verfluchte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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etwas Dampf abzulassen. »Hinter jeder noch so unschuldigen Fassade könnte sich ein dämonischer Finsterling verbergen, der uns ans Leder will.«
    »Dann kann ich ja von Glück sagen, dass du diese höllischen Servicefachkräfte nicht sicherheitshalber auch noch abgetastet hast.«
    »Ich hatte es ernsthaft in Erwägung gezogen. Natürlich nur…«
    »… aus rein professionellem Interesse, ich weiß«, beendete Nicole den Satz. »Gut für mich, dass du deinen Job offenbar nicht allzu ernst nimmst. Aber jetzt mal ehrlich, was für eine Zeitverschwendung! Wir jetten ständig rund um den Globus, obwohl wir- in dieser Zeit eigentlich etwas viel Sinnvolleres machen könnten. Die Welt retten, zum Beispiel. Das dämonische Kroppzeuch lacht sich doch ins Fäustchen.«
    »Was willst du dagegen machen? In jedem Winkel des Universums Regenbogenblumen pflanzen?«
    Die seltsamen Gewächse, die ganzjährig unter einer künstlichen Mini-Sonne in den Gewölben von Château Montagne blühten, ermöglichten es, ohne jeden Zeitverlust von einem Ort zum anderen zu reisen. Dieses Öko-Beamen funktionierte jedoch nur, wenn es auch am Ziel eine Kolonie dieser geheimnisvollen Pflanzen gab.
    Nicole grinste. »Das wäre doch eine super Idee und auch nicht schlecht für unser Konto.«
    »Mein Konto, willst du sagen.«
    Zamorra erspähte seinen Koffer und schnappte ihn vom Laufband. Langsam lichtete sich um sie herum die Menge der Reisenden, die mit ihnen auf ihr Gepäck warteten, während von Nicoles Köfferchen immer noch keine Spur zu entdecken war. Die Dämonenjägerin registrierte es mit sichtlichem Missfallen.
    »Aber die Idee mit den Blumen ist gar nicht so schlecht. Vielleicht können wir das sogar als großes Franchise-Geschäft aufziehen. Wie wär’s mit Flower Power Tours? Oder Blu-Men Group?«
    Nicole kicherte, ihre schlechte Laune war wie weggeblasen. »Herr Professor, Sie sind ein Spinner!«
    Zamorra salutierte. »Zu Befehl, Ma’am!«
    Endlich kam auch Nicoles Koffer in Sicht. Sie strebten in Richtung Ausgang, während Zamorra sein neues Geschäftsmodell entwickelte. Niemand, der die beiden rumalbernden Franzosen beobachtet hätte, wäre auf die Idee gekommen, dass sie ihre Umgebung dabei ganz genau im Blick hatten.
    Als sie vor einigen Monaten zum ersten Mal mit Paula Vásquez am Flughafen verabredet gewesen waren, waren sie von einer falschen Reporterin empfangen und vom Militär entführt worden. Richard Devaine hatte ihnen versichert, dass sie von ihm nichts mehr zu befürchten hatten, aber Zamorra konnte sich kaum vorstellen, dass der CIA-Mann sie nicht zumindest sehr genau im Auge behielt, wenn sie wieder in Kolumbien auftauchten. Doch falls er seine Spione tatsächlich am Flughafen postiert hatte, waren sie nicht zu entdecken.
    Diesmal war es tatsächlich die echte Paula, die sie in Empfang nahm. Die junge Reporterin umarmte die Franzosen heftig.
    »Hey, hey, nicht so stürmisch. Du erdrückst uns ja«, grinste Nicole. »Und dann musst du dir neue Dämonenjäger suchen, die dir zu Hilfe eilen.«
    »Entschuldigung, ich freue mich nur so, euch zu sehen«, erwiderte Paula. »Ich stehe da drüben.«
    Sie gingen zu Paulas verbeultem Chevrolet. Als Enthüllungsjournalistin für eine der wichtigsten Zeitungen des Landes zu arbeiten, machte offensichtlich nicht gerade reich. Paulas Fahrstil war der Mentalität der südamerikanischen Metropole angemessen. Forsch erkämpfte sie sich ihren Weg in die Innenstadt, nutzte die kleinsten Lücken, um ihr Gefährt auf die Nebenfahrbahn zu quetschen, ignorierte jede Art von Gegenverkehr und fluchte dabei unablässig wie ein Brauereikutscher. Mehr als einmal dachte Zamorra daran, dass seine Unsterblichkeit eben doch nur eine relative war und ihn auch das Wasser aus der Quelle des Lebens nicht vor den Folgen eines Verkehrsunfalls schützte. Nicole, die auf dem Beifahrersitz saß, wandte sich zu ihm um und fragte mit gespieltem Mitleid: »Du bist etwas blass um die Nase, Chéri. Ist dir nicht gut?«
    »Danke, alles bestens«, erwiderte Zamorra, der fand, dass seine Gefährtin selbst etwas unentspannt wirkte. »Der Fliegerfraß schlägt mir nur etwas auf den Magen.«
    »Dann habe ich genau das Richtige für euch«, rief Paula fröhlich, während sie auf eine kaum wahrnehmbare Lücke zwischen zwei Lkw zuschoss. Zamorra schloss schicksalsergeben die Augen und öffnete sie erst wieder, als es eine gefühlte Ewigkeit später immer noch keinen Zusammenstoß gegeben hatte. »Im Casa Bianca gibt es

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