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0973 - Das verfluchte Volk

0973 - Das verfluchte Volk

Titel: 0973 - Das verfluchte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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um die Schutzglocke aufrechtzuerhalten, und beschränkte sich deshalb weitgehend aufs Zuhören. Nachdem Zamorra der Reporterin knapp erklärt hatte, was gerade geschehen war, ließ er sich von ihr genau berichten, auf was sie gestoßen war.
    »Mh«, meinte er schließlich. »Die Verbindung zur Sphäre ist tatsächlich äußerst vage.«
    »Aber das Artefakt stammt aus derselben Gegend. Das zeigt doch, dass es dort auch vorher schon verstärkte magische Aktivitäten gegeben hat. Vielleicht hat das eine etwas mit dem anderen zu tun.«
    »Stimmt«, sagte Zamorra. »Deshalb werden wir der Sache auch nachgehen. Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir selbst einmal mit dem Professor reden.«
    Paula schüttelte den Kopf. »Er hat mich fast angefleht, bloß nichts darüber zu schreiben. Ich weiß nicht, wie er es finden würde, wenn ich jetzt mit euch bei ihm auf kreuzen würde. Aber zu mir hat er scheinbar Vertrauen. Ich glaube, er hat mir alles gesagt, was er weiß.«
    »Und er ist sich sicher, dass die Objekte immer noch auf dem Universitätsgelände sind?«
    »Ziemlich sicher. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Er ist seit zehn Jahren draußen.«
    »Okay, versuchen wir unser Glück.« Der Parapsychologe sah seine Gefährtin an. Nicole nickte.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte Paula, der die stumme Verständigung nicht entgangen war.
    »Falls Devaine tatsächlich seine Leute auf uns angesetzt hat, wovon ich ausgehe, haben sie uns mit Sicherheit genau im Blick, und wenn wir den Laden verlassen, werden sie uns folgen.«
    »Und was können wir dagegen tun?«
    Zamorra verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen.
    »Wir präsentieren ihnen unseren neuesten Trick.«
    ***
    Richard Devaine hatte tatsächlich drei Agenten auf die Reporterin und ihre Besucher angesetzt. Sie hatten sich an zwei verschiedenen Tischen in unmittelbarer Nähe ihrer Zielobjekte niedergelassen und mussten frustriert feststellen, dass sie von der Unterhaltung nicht das Geringste mitbekamen.
    Als an einem der Nachbartische eine größere Gruppe von Studenten aufstand, erhoben sich auch Vásquez und die beiden Franzosen. Die Agenten warfen eilig
    Etwas Geld auf den Tisch, um den Zielobjekten zu folgen. Wenn Zamorra und Duval tatsächlich geglaubt hatten, sie könnten durch das Untertauchen in der Menge ihre Verfolger abschütteln, hatten sie sich getäuscht. Schließlich waren sie von dem studentischen Jungvolk deutlich zu unterscheiden.
    Zunächst.
    Verwirrt sahen sich die Agenten an, als die Zielobjekte von einem Moment zum anderen aus ihrem Blickfeld verschwanden. Eben noch waren sie inmitten der großen Gruppe zum Ausgang gestrebt, und plötzlich war nichts mehr von ihnen zu sehen. Mit plötzlicher Hektik rannten die Verfolger auf die Straße und sahen sich um. Doch von den Franzosen und der Reporterin fehlte jede Spur. Lachend strebten die Studenten in Richtung Campus, während die CIA-Leute frustriert zu ihren Handys griffen.
    Sie waren, so auf das Scheitern ihrer Mission konzentriert, dass sie gar nicht bemerkten, dass sie nicht die Einzigen gewesen waren, die das Trio beobachtet hatten. Trotz der brütenden Mittagshitze überlief sie nur ein irritierender kalter Schauer, als der Mann in der reichlich mitgenommenen kolumbianischen Armeeuniform an ihnen vorbeiging. Einen Sekundenbruchteil später hatten sie die Wahrnehmung allerdings schon wieder vergessen.
    Im Gegensatz zu den drei CIA-Agenten aber hatte Velasco die Spur keineswegs verloren. Gedankenverloren ließ er den Rosenkranz durch die Finger gleiten, während er drei jungen Studenten nachblickte, die sich vom Rest der Gruppe trennten und in einer Seitenstraße verschwanden.
    Dann nahm er die Verfolgung auf.
    ***
    Tagebuch von Friedrich Dörfler,
    17. Oktober 1801
    Der Dschungel ist ein böses, schwarzes Ungeheuer, das uns alle verschlungen hat.
    Seit wir die Schädelstätte passiert haben, scheint sich eine lähmende Müdigkeit wie Mehltau auf unsere Glieder gelegt zu haben. Dröhnender Kopfschmerz bohrt sich durch unsere Gehirnwindungen und treibt uns allmählich in den Wahnsinn.
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass wir am richtigen Ort sind, dann sind es die grauenhaften Veränderungen, die wir durchmachen. Meine Begleiter sind bleiche, ausgezehrte Gestalten, die mit hängenden Schultern und geröteten Augen wie Gespenster durch den Urwald schleichen.
    Dass unsere Vorräte wieder am Ende sind, macht unsere Situation nicht besser. Paco und seine Männer waren schon im

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