0974 - Wachfort SkarabÀus
aufkommen zu lassen, daß er den Orbiter möglichst schnell von den regungslosen Gestalten am Boden wegführen wollte. Dann ging er weiter. Ingor Wells folgte ihm.
Kurz darauf trafen sie auf einige Roboter, die auf einem Gang standen. Der grimmig-entschlossene Ausdruck ihrer Gesichter hätte zu dem von Besatzungsmitgliedern gepaßt, die sich durch eine feindliche Macht in die Enge gedrängt fühlten. Die Maschinen, die das Aussehen von etwa zwanzigjährigen Männern hatten, hielten schußbereite Energiestrahler in den Händen. Sie zielten auf den Orbiter, ließen die Waffen jedoch gleich wieder sinken. Sie schienen sich nicht zu einem Angriff auf ihn entschließen zu können.
Selbst Hargus Clarnd, der wußte, daß er lediglich Roboter vor sich hatte, war beeindruckt. Überzeugender hätten sich Menschen auch nicht verhalten können.
„Wenn ihr es wagt, auf mich zu schieBen, seid ihr zwei Minuten später tot", erklärte Ingor Wells mit brüchig klingender Stimme. In seinem Gesicht zuckte es kaum merklich. Clarnd sah, daß er noch blasser war als zuvor. Die auf den Orbiter gerichteten Waffen schienen diesen heftig erschreckt zu haben. „Glaubt nur nicht, daß ihr irgend etwas gegen uns ausrichten könnt."
Er richtete sich ein wenig auf und ging an ihnen vorbei in die Hauptleitzentrale. Auch jetzt blieb der Kommandant bei ihm. Zunächst hatte er den Wunsch gehabt, dem Orbiter so weit wie nur irgend möglich auszuweichen. Nun aber sah er ein, daß es wichtig für ihn und die anderen Besatzungsmitglieder war, daß sie über jeden seiner Schritte informiert waren.
Ingor Wells ging zum Zentralcomput er. Mit einer Handbewegung befahl er einem Roboter, ihm Platz zu machen. Hargus Clarnd beobachtete befriedigt, daß der Automat gehorchte.
Der Roboter mußte so reagieren, da er befehlsgemäß so programmiert war, daß er nur Menschen der Erde angriff. Aufgrund der Ereignisse der letzten Tage und der Reaktionen der Flotte der LFT den Orbitern gegenüber war die Hauptpositronik von SKARABAUS zu dem Schluß gekommen, daß die Orbiter keine Menschen waren und daher auch nicht angegriffen werden durften.
Hargus Clarnd fühlte, wie ihm heiß in der Robotermaske wurde. Bisher hatte er das Verhalten der Roboter als ganz selbstverständlich hingenommen. Je länger er jedoch darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm bewußt, daß es das ganz und gar nicht war.
Die Hauptpositronik hätte aufgrund der ihr eigenen Logik auch zu einem anderen Ergebnis kommen können.
Der Kommandant richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Ingor Wells, der sich über die waffentechnischen Einrichtungen von SKARABÄUS informierte. Sorgfältig überprüfte der Orbiter, welehe Offensivleistung möglich war, und in welchem Maß sie bei dem Gefecht ausgeschöpft worden war. Danach unterrichtete er sich ebenso eingehend über die Defensivkapazität. Auch hier schien er mit dem Ergebnis der Untersuchungen einverstanden zu sein.
Hargus Clarnd verfolgte jede seiner Bewegungen. Er hatte nun nicht mehr den geringsten Zweifel daran, daß Julian Tifflor mit der Schlacht um SKARABÄUS versuchte, die Orbiter zu überlisten. Er ahnte jedoch nicht, daß Ingor Wells in den mit Biomolplast maskierten Robotern die bösartigen und auszumerzenden Garbeschianer sah.
Auch die Hauptpositronik wußte davon nichts.
Ingor Wells arbeitete etwa eine halbe Stunde lang an den positronischen Einrichtungen von SKARABÄUS, ohne von einem der Roboter gestört oder gar daran gehindert zu werden. Dann schien er alles untersucht zu haben, was für ihn von Interesse war.
Plötzlich begann einer der Roboter am Ortungsleitstand zu sprechen.
„Objekt in Q-M 3-4", sagte er.
Clarnd blickte auf die Ortungsschirme. Er erkannte, daß sich ein Drei-Mann-Jäger SKARABÄUS näherte.
Die Maschine war offensichtlich unbesetzt, denn sie taumelte und bewegte sich unkontrolliert. Die Zentralpositronik des Wachforts schien sich dennoch bedroht zu fühlen.
Sie eröffnete das Feuer.
Auf dem Hauptbildschirm entstand eine künstliche Sonne, als die Maschine im atomaren Feuer verging.
Doch Hargus Clarnd blickte auf einen kleineren Bildschirm neben dem Hauptschirm. Darauf sah er vier Besatzungsmitglieder. Sie marschierten in geschlossener Zweier-Formation über einen Gang. Eine Zahlenkombination zeigte ihm an, daß sich dieser &ang weit unterhalb der Zentrale befand.
Der Eiserne war beunruhigt. Er konnte sich nicht erklären, warum diese Besatzungsmitglieder den Hangar verlassen hatten, in
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