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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Realität wieder. Als er Blicke mit den übrigen Zechern wechselte, bemerkte er, dass sie die Geflügelte ebenfalls gesehen haben mussten.
    »Das Fest«, echote Mostache mit belegter Stimme. Sein Durst war übermächtig. Abrupt setzte sich der Wirt in Bewegung und stolperte auf die Tür zu, um einen Moment später ins Freie zu treten. Die Anderen blieben ihm dicht auf den Fersen.
    Wieder knurrte Mostache. In der Tat, das Fest erwartete sie! Es würde eine unvergessliche Nacht für alle werden… !
    ***
    Abend
    Stirnrunzelnd blickte Françoise Blanchot auf die große Uhr über der Küchentür. Nicht zum ersten Mal in den letzten Stunden fragte sich die Mittdreißigerin, wo Pierre wohl blieb. Bereits am frühen Vormittag hatte sich ihr Ehemann auf einen gepflegten Frühschoppen in die Dorfkneipe verabschiedet. Mittlerweile war es Abend und der feine Herr war immer noch nicht nach Hause gekommen.
    Es war jedoch nicht Zorn über sein Ausbleiben, der sie erfüllte. Im Gegenteil, sie sorgte sich vielmehr. Das Ehepaar lebte noch nicht allzu lange im Ort, aber immerhin lange genug, um schon die ein oder andere Gruselgeschichte gehört zu haben. Nicht immer ging hier alles mit rechten Dingen zu, wie sie mittlerweile aus eigener Erfahrung wusste.
    Erst vor wenigen Monaten war sie nämlich Zeuge geworden, wie das Übernatürliche in Form der angreifenden Shi-Rin in ihre kleine geordnete Welt einbrach. Heute waren die Verwüstungen zwar beseitigt, aber beim Gedanken an die furchtbaren Geschöpfe und das von ihnen verursachte Inferno wurde Françoise immer noch übel.
    Pater Ralph verstand es stets, ihre vorgebrachten Ängste zu zerstreuen und der Dorfgeistliche war es auch gewesen, der sie nach dem Desaster dazu überredet hatte, nicht sogleich wieder fortzuziehen.
    Jetzt jedoch meldete sich ihre Furcht geradezu übermächtig zurück.
    Was, wenn ihm etwas passiert ist?
    Françoise warf einen Blick auf den Herd, wo das Abendessen leise vor sich hinköchelte. Mit einem Mal war ihr jeglicher Appetit vergangen und kurz entschlossen stellte sie den Herd ab. Sollte Pierre in den nächsten Minuten doch noch nach Hause kommen, dachte sie bei sich, würde die Resthitze schon noch ausreichen.
    Unruhig schlang Françoise die Arme um den Körper und blickte zum Fenster. Von draußen konnte sie laute Musik und Gelächter hören. Das Dorffest war offensichtlich in vollem Gange. Sie verzog das Gesicht. Wahrscheinlich würde die Feier innerhalb kürzester Zeit zu einem kolossalen Besäufnis ausarten. Für Françoise war das nichts, weshalb sie für sich entschieden hatte, am heutigen Tag zu Hause zu bleiben. Ihr einziges Laster, wenn man denn von einem solchen sprechen konnte, war Kaffee, den sie literweise in sich hineinzuschütten pflegte. Die Schnapsleichen, die mit solchen Feiern einhergingen, konnte sie sich lebhaft vorstellen, da musste sie nicht auch noch selbst an dem Gelage teilhaben. Dass Pierre sie deshalb als »Spaßbremse« tadelte, versetzte ihr zwar einen Stich, änderte aber keinen Deut an ihrer Meinung.
    Wieder war lautes Lachen zu hören. Etwas schepperte. Françoise begab sich zum Fenster und schob vorsichtig den Vorhang beiseite, um nach dem Rechten zu sehen.
    Die Straßen des Dorfes waren hell erleuchtet. In einiger Entfernung konnte Françoise den Marktplatz erkennen. Liebevoll geschmückte Verkaufsbuden waren zu sehen. Kleine Menschengruppen scharten sich um sie herum und ließen es sich gut gehen. Es war ein friedliches Bild, doch momentan hatte die Mittdreißigerin wirklich keinen Blick dafür.
    Françoise ließ den Vorhang wieder zurückfallen. Nein, das war wirklich nichts für sie!
    Kopfschüttelnd drehte sie sich um -und prallte wie vom Blitz getroffen zurück, als sie plötzlich Pierre vor sich sah. Er musste das Haus völlig lautlos betreten haben. Doch wie sehr hatte er sich verändert!
    Das normalerweise akkurat gescheitelte, braune Haar hing ihm wild in die Stirn. Dicke Schweißperlen waren auf seiner Haut zu sehen. Fast schien es, als würde er fiebern. Die dunklen Augen ihres Mannes irrlichterten. Er roch nach Kneipe, Zigarettenrauch und Alkohol. Vor allem Letzteres drang ihr besonders stechend in die Nase und mit einem Mal verflogen ihre Sorgen. Nur die Wut über Pierres Verspätung blieb zurück. Schon öffnete sie ihren Mund zu einer heftigen Standpauke, doch der gluterfüllte Blick aus seinen dunklen Augen ließ sie zu Stein erstarren.
    Während sie ihn noch anstarrte, verzog er die Lippen zu einem

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