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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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gehorchen.
    Er wandte leicht den Kopf, bis das auf dem Hügel befindliche Schloss in sein Blickfeld rückte. Nun fielen endgültig alle Zweifel von ihm ab.
    Kurz entschlossen beugte er sich nach vorne und hob einen Holzprügel auf, um ihn am offenen Feuer zu entzünden. Zufrieden betrachtete Mostache die provisorische Fackel, dann wandte er sich wieder dem Château zu.
    »Kommt«, knurrte er.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich in Bewegung.
    ***
    Stephane Chéne hatte das Dorf mittlerweile erreicht. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, als er sich hinter einem Haus am Ortsrand zusammenkauerte und die wütende, johlende Masse beobachtete. Sein Mund war staubtrocken, aber er hatte nur noch den Wein im Gepäck und er wäre lieber gestorben, als auch nur einen Schluck von diesem Zeug zu trinken. Er zweifelte nicht daran, dass auch er selbst dann umgehend den Verstand verloren hätte.
    Und es war immens wichtig, dass er seine Sinne beisammen hielt, wenn er Janine beistehen wollte!
    Aus zusammengekniffenen Augen musterte der junge Mann den aufgepeitschten Mob. Möglicherweise hatte Janine ebenfalls von dem gespenstischen Getränk gekostet und befand sich irgendwo dort draußen in der Menge. Allerdings konnte er sie trotz angestrengten Suchens nicht entdecken. Wenn sie klug war, versteckte sie sich und wartete, bis die Lage wieder sicher war.
    Chéne rieb sich mit der Hand durch das Gesicht. Verzweifelt versuchte er sich zu erinnern, wie die Adresse von Janine lautete. Zwar war das Dorf nicht sonderlich groß, aber in Anbetracht der Umstände wollte er lieber nicht von Haus zu Haus laufen. Doch wie die Dinge lagen, blieb ihm wohl keine andere Wahl.
    Chéne raffte all seinen Mut zusammen. Vorsichtig richtete er sich wieder auf und schielte um die Ecke. Er blickte in eine finstere Gasse zwischen zwei dicht beieinanderstehenden Häusern. Am anderen Ende dieser Gasse schien alles ruhig zu sein.
    Der junge Mann überlegte noch einmal kurz, dann schob er seinen Körper um die Ecke und bahnte sich einen Weg in die schmale Gasse. Vorsichtig tastete er sich weiter, den Körper dicht an eine der beiden Hauswände gedrückt.
    Chéne leckte sich über die Lippen. Zwar schien sich fast das gesamte Dorf auf dem Festplatz versammelt zu haben, aber das bedeutete ja nicht, dass sich nicht doch noch irgendjemand hier herumtreiben konnte.
    Am Ende der Gasse angekommen, streckte er vorsichtig den Kopf hinaus und blickte nach links und rechts. Dann erst trat er vorsichtig ins Freie. Chéne fröstelte. Nur einen Straßenzug weiter konnte er das wilde Johlen der Besessenen hören. Die Menschen hier schienen allesamt den Verstand verloren zu haben. Vorsichtig schlich der junge Mann weiter. Er erinnerte sich dunkel, dass Janine ihm erzählt hatte, unmittelbar im Ortskern zu wohnen.
    Chéne seufzte leise. Er war kein sonderlich mutiger Kerl und am liebsten hätte er umgehend die Beine in die Hand genommen. Das verbot sich jedoch von selbst. Hätte er Janine hier zurückgelassen, wäre es ihm unmöglich gewesen, jemals wieder in den Spiegel zu sehen.
    Allerdings, das wurde ihm mittlerweile überdeutlich klar: Alleine würde er mit dieser Situation kaum fertig werden.
    Ruf die Polizei, Junge, dachte er. Das hier ist eine Nummer zu groß für dich!
    Das nächste Revier befand sich seines Wissens einige Kilometer entfernt im nächstgrößeren Ort Feurs. Mit dem Auto war das bloß ein Katzensprung!
    Chéne ließ den Rucksack von der Schulter gleiten und suchte sich eine geschützte Ecke. Dort kramte er mit umständlichen Bewegungen sein Mobiltelefon hervor. Der Akku war schwach, aber die Restlaufzeit würde hoffentlich noch reichen. Der junge Franzose verzog das Gesicht. Jetzt rächte sich, dass er nicht daran gedacht hatte, das Gerät vor seinem Aufbruch rechtzeitig aufzuladen.
    Kurz entschlossen ließ sich Chéne mit der Polizeistation in Feurs verbinden. Bis man ihm zu einem der höherrangigen Beamten durchgestellt hatte, verging einige Zeit. Unruhig tanzte Chéne von einem Bein auf das andere.
    Schließlich knackte es im Telefon. Die Verbindung rauschte, als würde sie durch irgendetwas gestört.
    »Sie sprechen mit Commissaire Besson«, meldete sich eine grantige Stimme. »Sie wünschen?«
    Hastig begann Chéne zu berichten. Besson ließ ihn geduldig ausreden. Offenbar spürte er deutlich, dass sein junger Gesprächspartner am Rand einer Panik stand.
    Der Commissaire brummte.
    »Ein Dorffest, das etwas aus dem Ruder läuft? Guter Mann,

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